Fachlagerist/in

Alles was du über die Ausbildung zum/zur Fachlagerist/in wissen musst: Aufgaben, Gehalt, Voraussetzungen und Karrierechancen.

Ausbildungsdauer
2 Jahre
Schulabschluss
Hauptschulabschluss
Vergütung (1. Jahr)
ca. 800-1.000 EUR
Ausbildungsart
Dual

Was ist ein/e Fachlagerist/in?

Der Beruf des Fachlageristen / der Fachlageristin ist ein anerkannter Ausbildungsberuf in Deutschland, der im Bereich Logistik und Warenwirtschaft angesiedelt ist. Fachlageristen arbeiten in verschiedenen Branchen, die auf die Lagerung und den Transport von Waren angewiesen sind. Zu den zentralen Aufgaben gehören die Annahme, Lagerung und der Versand von Gütern. Sie sind verantwortlich für die Organisation und Dokumentation der Warenbewegungen sowie für die Einhaltung von Sicherheits- und Hygienevorschriften. Fachlageristen bedienen verschiedene Lagertechnikgeräte, wie Gabelstapler, und sind mit der Nutzung moderner Lagerverwaltungssysteme vertraut. Zudem spielen sie eine wichtige Rolle bei der Qualitätssicherung und der Bestandskontrolle. Die Ausbildung vermittelt sowohl praktische Fähigkeiten als auch theoretisches Wissen, das in der heutigen, zunehmend digitalisierten Logistikwelt von Bedeutung ist. Die Ausbildung zum Fachlageristen ist in der Regel dual angelegt, was bedeutet, dass sie sowohl im Betrieb als auch in der Berufsschule stattfindet und somit eine praxisnahe Ausbildung sichergestellt wird.

Was macht man als Fachlagerist/in?

Die typischen Aufgaben eines Fachlageristen sind vielfältig und abwechslungsreich. Zu den täglichen Tätigkeiten gehört zunächst die Annahme von Lieferungen: Hierbei prüfen sie die gelieferten Waren auf ihre Qualität und Quantität, dokumentieren diese und lagern sie sachgerecht ein. Nach der Einlagerung sind sie für die Verwaltung der Bestände zuständig, was die regelmäßige Inventur und die Aktualisierung der Lagerbestandsdaten umfasst. Ein weiterer zentraler Aspekt ihrer Arbeit ist die Kommissionierung, also das Zusammenstellen von Waren für den Versand. Fachlageristen nutzen hierfür oft moderne Lagerverwaltungssysteme, um die Effizienz zu steigern. Neben der Kommissionierung sind sie auch für das Verpacken und die Vorbereitung der Waren für den Versand verantwortlich. Bei der Auslieferung koordinieren sie die Beladung der Transportmittel und stellen sicher, dass alles ordnungsgemäß verpackt ist, um Schäden während des Transports zu vermeiden. Weiterhin müssen Fachlageristen die geltenden Sicherheitsvorschriften einhalten und regelmäßig Wartungsarbeiten an den Lagertechnikgeräten durchführen. Darüber hinaus nehmen sie an Schulungen teil, um sich über neue Technologien und Verfahren in der Logistik auf dem Laufenden zu halten.

Wo arbeitet man?

Fachlageristen arbeiten in verschiedenen Umgebungen, die stark von der Branche abhängen. Typische Arbeitsorte sind Lagerhäuser, Logistikzentren, Produktionsbetriebe sowie Handelsunternehmen. Die Arbeitsplätze sind oft in großen Hallen mit Regalsystemen und Lagerflächen organisiert, die eine effiziente Lagerung der Waren ermöglichen. Die Umgebung ist meist geprägt von verschiedenen Lagergeräten, darunter Gabelstapler, Hubwagen und Regalbediengeräte. Die Arbeit kann sowohl im Innen- als auch im Außenbereich stattfinden, da viele Unternehmen über Laderampen verfügen, an denen die Waren ein- und ausgelagert werden. Die Arbeitsumgebung ist häufig lebhaft und dynamisch, da die Anforderungen an die Logistik ständig variieren und die Mitarbeiter flexibel auf unterschiedliche Aufträge reagieren müssen. Fachlageristen sind oft Teil eines Teams, arbeiten jedoch auch selbstständig und sind für ihre Aufgaben eigenverantwortlich. Ein gut organisierter Arbeitsplatz ist entscheidend, um die Effizienz zu maximieren und die Sicherheit zu gewährleisten, weshalb viele Unternehmen in moderne Technologien und Softwarelösungen investieren, um ihre Lagerverwaltung zu optimieren.

Was sollte ich mitbringen?

Wichtige Interessen und Stärken für Fachlageristen liegen vor allem in den Bereichen Logistik und Organisation. Ein Interesse an technischen Geräten und Systemen ist von Vorteil, da der Umgang mit Lagertechnik und Softwarelösungen ein zentraler Bestandteil der Tätigkeit ist. Zudem sollte eine Affinität zu Zahlen und eine analytische Denkweise vorhanden sein, um Bestände zu verwalten und Prozesse zu optimieren. Teamarbeit und Kommunikation sind ebenfalls wichtige Stärken, da Fachlageristen oft eng mit anderen Abteilungen zusammenarbeiten müssen, um die Abläufe im Lager reibungslos zu gestalten. Ein hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein und Zuverlässigkeit sind unerlässlich, um die Sicherheit und Qualität im Lagerbetrieb zu gewährleisten.

Wie ist die Ausbildung aufgebaut?

Die Ausbildung zum Fachlageristen erfolgt in der Regel dual, das heißt, sie findet sowohl im Betrieb als auch in der Berufsschule statt. Die Ausbildungsdauer beträgt in der Regel drei Jahre. Unter bestimmten Voraussetzungen ist jedoch eine Verkürzung der Ausbildungszeit möglich, beispielsweise bei guten schulischen Leistungen oder einer vorherigen einschlägigen Ausbildung. In solchen Fällen kann die Ausbildung auf zwei Jahre verkürzt werden. Die duale Ausbildung bietet den Vorteil, dass die Azubis bereits während ihrer Ausbildungszeit praktische Erfahrungen im Betrieb sammeln und das theoretische Wissen aus der Berufsschule direkt anwenden können. Die Berufsschulbildung umfasst verschiedene Fächer, die auf die speziellen Anforderungen des Berufs vorbereiten. Am Ende der Ausbildungszeit steht eine Abschlussprüfung, die aus einem praktischen und einem theoretischen Teil besteht. Diese Prüfung muss erfolgreich abgelegt werden, um den Ausbildungsabschluss zu erlangen.

Was lerne ich während der Ausbildung?

Die Ausbildung zum Fachlageristen umfasst mehrere zentrale Lernfelder, die sowohl praktische als auch theoretische Kenntnisse vermitteln. Dazu gehört das Lernfeld 'Warenannahme und -prüfung', in dem die Auszubildenden lernen, wie Lieferungen korrekt entgegengenommen und auf ihre Richtigkeit überprüft werden. Ein weiteres wichtiges Lernfeld ist die 'Lagerung und Kommissionierung', wo die Auszubildenden die verschiedenen Lagertechniken und -strategien kennenlernen. Hierbei spielt auch die Nutzung von Lagerverwaltungssystemen eine wichtige Rolle, um die Effizienz zu steigern. Das Lernfeld 'Versand und Transport' vermittelt Kenntnisse über die richtige Verpackung und den sicheren Versand von Waren. Zudem werden in einem weiteren Lernfeld die Grundlagen der Arbeitssicherheit und des Gesundheitsschutzes behandelt, um den Auszubildenden ein Bewusstsein für Sicherheitsvorschriften zu vermitteln. Auch das Thema 'Kundenorientierung' kommt nicht zu kurz, da Fachlageristen häufig direkt mit Kunden oder anderen Abteilungen kommunizieren müssen. Darüber hinaus beschäftigen sich die Azubis mit den rechtlichen Rahmenbedingungen und den wirtschaftlichen Aspekten des Lagerbetriebs, um ein umfassendes Verständnis für die Logistik zu entwickeln.

Welche Schulfächer sind wichtig?

In der Berufsschule werden Fachlageristen in verschiedenen Fächern unterrichtet, die auf die praktischen Anforderungen des Berufs vorbereiten. Zu den zentralen Fächern zählt 'Warenwirtschaft', wo die Azubis lernen, wie Warenströme verwaltet und dokumentiert werden. In 'Logistik' werden die Grundlagen der Lagerhaltung, der Transportlogistik und der Distributionsprozesse vermittelt. Ein weiteres wichtiges Fach ist 'Wirtschafts- und Sozialkunde', in dem die Auszubildenden Kenntnisse über rechtliche Rahmenbedingungen, Arbeitsrecht und betriebliche Organisation erwerben. Im Fach 'Technik' werden die Grundlagen der Lagertechnik und der Umgang mit modernen Lagerverwaltungssystemen behandelt. Zudem fließen in den Unterricht auch Inhalte zur Arbeitssicherheit und zum Gesundheitsschutz ein. Diese Fächer sind darauf ausgelegt, die Azubis nicht nur auf die Abschlussprüfung vorzubereiten, sondern auch auf die praktischen Herausforderungen im Berufsalltag.

Gehalt während der Ausbildung

Die Vergütung während der Ausbildung zum Fachlageristen variiert je nach Region und Unternehmen. Im ersten Ausbildungsjahr liegt das durchschnittliche Gehalt bei etwa 800 bis 1.000 Euro brutto pro Monat. Im zweiten Jahr steigt das Gehalt in der Regel auf etwa 900 bis 1.200 Euro. Im dritten Ausbildungsjahr können Auszubildende mit einem Gehalt von etwa 1.000 bis 1.400 Euro rechnen. Diese Zahlen können je nach Tarifbindung und Unternehmensgröße variieren. Viele Unternehmen bieten zusätzliche Leistungen, wie Weihnachtsgeld oder Fahrtkostenzuschüsse, die das Einkommen während der Ausbildungszeit erhöhen können.

Gehalt nach der Ausbildung

Nach Abschluss der Ausbildung zum Fachlageristen liegt das typische Einstiegsgehalt zwischen 2.200 und 2.800 Euro brutto pro Monat. Dies hängt stark von der Branche, dem Standort und der Größe des Unternehmens ab. In großen Logistikunternehmen oder im Handel sind oft höhere Gehälter möglich, während kleinere Betriebe möglicherweise niedrigere Einstiegsgehälter anbieten. Mit zunehmender Berufserfahrung und zusätzlichen Qualifikationen kann das Gehalt weiter steigen, wobei Fachlageristen in Führungspositionen oder mit speziellen Zusatzqualifikationen deutlich höhere Einkommen erzielen können.

Karrieremöglichkeiten

Nach der Ausbildung zum Fachlageristen stehen verschiedene Aufstiegs- und Weiterbildungsmöglichkeiten zur Verfügung. Eine der bekanntesten Optionen ist die Weiterbildung zum geprüften Fachwirt für Logistiksysteme oder zum Logistikmeister. Diese Qualifikationen ermöglichen es, Führungspositionen zu übernehmen und Verantwortung für größere Lager- und Logistikbereiche zu tragen. Zudem können Fachlageristen sich zum Techniker im Bereich Logistik oder zur Fachkraft für Lagerlogistik weiterqualifizieren, was zusätzliche Kenntnisse in der Logistikplanung und -organisation vermittelt. Auch spezielle Schulungen zu modernen Lagerverwaltungssystemen oder Logistiksoftware sind möglich, um die beruflichen Chancen zu verbessern. Mit zunehmender Erfahrung und Qualifikation können Fachlageristen in höhere Positionen aufsteigen, die mit mehr Verantwortung und einem höheren Gehalt verbunden sind.

Weiterbildungsmöglichkeiten

Fachlageristen haben die Möglichkeit, sich auch akademisch weiterzubilden, insbesondere wenn sie das Abitur oder eine Fachhochschulreife besitzen. Studiengänge wie 'Logistik', 'Supply Chain Management' oder 'Betriebswirtschaftslehre' bieten eine gute Grundlage für eine Karriere im Management der Logistikbranche. Auch duale Studiengänge, die praktische Erfahrungen mit akademischem Wissen verknüpfen, sind eine interessante Option für Fachlageristen, die sich weiterentwickeln möchten. Ohne Abitur besteht die Möglichkeit, über eine Weiterbildung zum staatlich geprüften Logistikmeister in die akademische Welt einzutreten. Diese Studiengänge und Weiterbildungen eröffnen neue Perspektiven in der Logistik und können die Karrierechancen erheblich verbessern.

Pro & Contra

Der Beruf des Fachlageristen bietet zahlreiche Vorteile, die ihn attraktiv machen. Zunächst einmal ist die Ausbildung dual angelegt, was bedeutet, dass praktische Erfahrungen direkt im Betrieb gesammelt werden, was den Einstieg in die Berufswelt erleichtert. Zudem sind die Jobperspektiven in der Logistikbranche aufgrund der steigenden Nachfrage sehr gut. Fachlageristen haben die Möglichkeit, in verschiedenen Branchen zu arbeiten, was für Abwechslung und interessante Herausforderungen sorgt. Ein weiterer Vorteil ist die Möglichkeit zur Weiterbildung und zum Aufstieg, sei es zum Fachwirt, Meister oder Techniker. Auch die Digitalisierung eröffnet neue Chancen und Perspektiven in der Branche. Durch die Arbeit im Team und die vielfältigen Aufgaben wird es nie langweilig, und die persönliche Entwicklung wird gefördert. Darüber hinaus sind die Arbeitszeiten oft planbar, was eine gute Work-Life-Balance ermöglicht.

Tipps für deine Bewerbung

Die Prüfung zum Fachlageristen gliedert sich in eine Zwischen- und eine Abschlussprüfung. Die Zwischenprüfung erfolgt in der Regel nach etwa 18 Monaten Ausbildungszeit und dient dazu, den Ausbildungsstand zu überprüfen. Sie umfasst sowohl praktische als auch theoretische Teile, wobei die Prüflinge ihr Wissen in den Bereichen Warenannahme, Lagerung und Kommissionierung nachweisen müssen. Die Abschlussprüfung findet am Ende der dreijährigen Ausbildung statt und besteht aus einem praktischen und einem schriftlichen Teil. In der praktischen Prüfung müssen die Auszubildenden typische Aufgaben aus ihrem Arbeitsalltag, wie das Kommissionieren oder die Warenannahme, durchführen. In der schriftlichen Prüfung werden die theoretischen Kenntnisse in den Fächern Warenwirtschaft, Logistik und Wirtschafts- und Sozialkunde abgefragt. Um die Ausbildung erfolgreich abzuschließen, müssen beide Teile der Prüfung bestanden werden. Die Prüfungen werden von den zuständigen IHKs (Industrie- und Handelskammern) organisiert und durchgeführt.

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