Fleischer/in

Alles was du über die Ausbildung zum/zur Fleischer/in wissen musst: Aufgaben, Gehalt, Voraussetzungen und Karrierechancen.

Ausbildungsdauer
3 Jahre
Schulabschluss
Hauptschulabschluss
Vergütung (1. Jahr)
ca. 800-1.000 EUR
Ausbildungsart
Dual

Was ist ein/e Fleischer/in?

Die Berufsbezeichnung Fleischer/in gehört zu den handwerklichen Berufen im Bereich der Lebensmittelverarbeitung. Fleischer sind spezialisiert auf die Verarbeitung von Fleisch, Wurst und anderen Fleischwaren. Zu den Kernaufgaben gehört die Schlachtung, Zerlegung und Verarbeitung von Tieren, die Herstellung von Wurstwaren sowie die Kundenberatung und der Verkauf von Fleischprodukten. Sie arbeiten häufig in Metzgereien, Fleischverarbeitungsbetrieben oder in der Gastronomie. Ein wichtiges Augenmerk liegt auf der Einhaltung von Hygienevorschriften und der Qualitätssicherung der Produkte. Fleischer/innen benötigen handwerkliches Geschick, ein gutes Verständnis für Lebensmittelverarbeitung und ein Gespür für Kundenservice, um in diesem Beruf erfolgreich zu sein. Die Ausbildung dauert in der Regel drei Jahre und erfolgt dual, das heißt in einer praktischen Ausbildung im Betrieb und dem Besuch einer Berufsschule.

Was macht man als Fleischer/in?

Die typischen Aufgaben eines/er Fleischers/in sind äußerst vielfältig und beinhalten sowohl praktische als auch beratende Elemente. Zu den Hauptaufgaben gehört die Zerlegung von Schlachttieren, was das fachgerechte Zerteilen in verschiedene Fleischstücke umfasst. Hierbei ist präzises Arbeiten gefragt, um eine optimale Ausbeute zu erzielen und die Qualität des Fleisches zu sichern. Zudem stellen Fleischer verschiedene Wurstwaren her, was die Auswahl geeigneter Gewürze und die richtige Verarbeitungstechnik erfordert. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Kundenberatung, bei der Fleischer/innen individuelle Wünsche der Kunden berücksichtigen und Empfehlungen zu Fleischsorten und Zubereitungsmöglichkeiten geben. Auch die Warenpräsentation im Verkaufsraum ist Teil des Berufs, wobei das Auslegen von Fleischwaren ansprechend und hygienisch gestaltet werden muss. Darüber hinaus sind die Einhaltung von Hygiene- und Sicherheitsvorschriften sowie das Führen von Bestands- und Verkaufslisten tägliche Aufgaben, die in der Ausbildung erlernt werden. So müssen Fleischer/innen auch regelmäßig ihre Kenntnisse über gesetzliche Vorgaben und die Lebensmittelhygiene auffrischen.

Wo arbeitet man?

Fleischer/innen arbeiten überwiegend in Metzgereien, in der Lebensmittelindustrie oder in der Gastronomie. Der Arbeitsplatz ist oft eine Kombination aus Verkaufsraum und Produktionsküche, in der die Verarbeitung von Fleisch erfolgt. In der Metzgerei sind die Arbeitsbedingungen häufig geprägt von kühlen Temperaturen, da Fleischwaren bei niedrigen Temperaturen gelagert werden müssen, um die Frische und Qualität zu gewährleisten. Die Produktionsbereiche sind mit speziellen Maschinen ausgestattet, die für das Zerteilen und Verarbeiten von Fleisch erforderlich sind. Zudem gibt es hygienische Vorgaben, die für einen sauberen und sicheren Arbeitsplatz sorgen. Während der Arbeit ist es wichtig, geeignete Schutzkleidung wie Schürzen und Handschuhe zu tragen, um sowohl sich selbst als auch die Produkte zu schützen. In der Gastronomie können Arbeitsplätze variieren, da hier teilweise in offenen Küchen gearbeitet wird, was den direkten Kontakt zu Kunden ermöglicht. Die Arbeit kann auch in der Außengastronomie erfolgen, wo Fleischer/innen an Grillständen oder bei Veranstaltungen tätig sind.

Was sollte ich mitbringen?

Wichtige Interessen und Stärken für angehende Fleischer/innen sind ein ausgeprägtes Interesse an Lebensmitteln und deren Verarbeitung. Ein gutes Gespür für Qualität und Geschmack ist ebenfalls von Vorteil. Handwerkliches Geschick und eine Affinität zu praktischen Tätigkeiten sind entscheidend, um die vielfältigen Aufgaben im Beruf erfolgreich zu bewältigen. Zudem sollten Interessierte bereit sein, Verantwortung zu übernehmen und sich kontinuierlich fortzubilden, da die Branche ständigen Veränderungen unterliegt und neue Techniken und Produkte entwickelt werden. Teamfähigkeit und die Fähigkeit, auf Kundenwünsche einzugehen, sind ebenfalls wichtige Stärken, um im Kundenkontakt erfolgreich zu sein.

Wie ist die Ausbildung aufgebaut?

Die Ausbildung zum/zur Fleischer/in erfolgt dual und dauert in der Regel drei Jahre. Diese Zeit ist aufgeteilt zwischen praktischen Phasen im Ausbildungsbetrieb und theoretischem Unterricht in der Berufsschule. In manchen Fällen kann die Ausbildungsdauer verkürzt werden, z.B. wenn der Azubi bereits eine verwandte Ausbildung absolviert hat oder besondere Leistungen zeigt. Eine Verkürzung um bis zu ein Jahr ist möglich, was die Ausbildung auf zwei Jahre reduzieren kann. Für eine Verlängerung der Ausbildungszeit gibt es ebenfalls Möglichkeiten; dies kann insbesondere der Fall sein, wenn die erforderlichen Kenntnisse und Fähigkeiten nicht rechtzeitig erlangt werden oder wenn der Auszubildende zusätzliche Unterstützung benötigt. Die Ausbildung ist sehr praxisorientiert gestaltet, sodass die Azubis von Anfang an aktiv in die Arbeitsprozesse eingebunden werden und umfassende praktische Erfahrungen sammeln können, die für ihre zukünftige berufliche Laufbahn entscheidend sind.

Was lerne ich während der Ausbildung?

Die Ausbildung zum/zur Fleischer/in umfasst zahlreiche zentrale Lernfelder und Module, die auf die verschiedenen Aspekte des Berufs vorbereiten. Dazu gehören unter anderem die Grundlagen der Fleischverarbeitung, wo angehende Fleischer/innen lernen, wie Tiere fachgerecht geschlachtet und zerlegt werden. Ein weiteres wichtiges Lernfeld ist die Herstellung von Wurstwaren, wo die Azubis die verschiedenen Wurstsorten und deren Zubereitung kennenlernen. Hygiene und Arbeitsschutz sind ebenfalls zentrale Themen, die in der Ausbildung behandelt werden, um sicherzustellen, dass alle Vorschriften eingehalten werden. Die Kundenberatung und der Verkauf sind weitere Lernfelder, in denen die Auszubildenden lernen, wie sie ihre Produkte ansprechend präsentieren und auf die Wünsche der Kunden eingehen können. Zudem werden Kenntnisse in der Warenwirtschaft vermittelt, die für die Verwaltung von Beständen und die Durchführung von Bestellungen notwendig sind. Auch betriebswirtschaftliche Aspekte werden behandelt, um ein Verständnis für die wirtschaftlichen Zusammenhänge im Betrieb zu fördern.

Welche Schulfächer sind wichtig?

In der Berufsschule werden verschiedene Fächer unterrichtet, die für die Ausbildung zum/zur Fleischer/in von Bedeutung sind. Zu den zentralen Fächern gehören die fachtheoretischen Grundlagen der Fleischverarbeitung, in denen die Azubis die biologischen und chemischen Eigenschaften von Fleisch sowie die verschiedenen Verarbeitungstechniken kennenlernen. Auch das Fach Hygiene und Lebensmittelrecht ist von großer Bedeutung, da hier die gesetzlichen Vorschriften und Standards für die Verarbeitung von Lebensmitteln behandelt werden. Betriebswirtschaftliche Fächer vermitteln den Auszubildenden Kenntnisse über Kostenrechnung, Marketing und die Organisation von Arbeitsabläufen. Zudem werden Fachkunde und Verkaufstechniken unterrichtet, die für die Kundenberatung und den Verkauf von Fleischwaren wichtig sind. Diese Fächer sind so gestaltet, dass sie sowohl praktische als auch theoretische Kenntnisse vermitteln, die für die spätere Tätigkeit im Beruf unerlässlich sind.

Gehalt während der Ausbildung

Die durchschnittliche Vergütung für Auszubildende in der Ausbildung zum/zur Fleischer/in variiert je nach Jahr und Region. Im ersten Ausbildungsjahr liegt die Vergütung in der Regel zwischen 800 und 1.000 Euro brutto pro Monat. Im zweiten Jahr steigt das Gehalt auf etwa 900 bis 1.100 Euro, und im dritten Ausbildungsjahr kann man mit einer Vergütung von 1.000 bis 1.200 Euro rechnen. Diese Gehälter können je nach Bundesland und Unternehmensgröße leicht variieren. Es gibt jedoch auch tarifliche Vereinbarungen, die die Vergütung auf ein höheres Niveau anheben können. Insgesamt ist die Ausbildungsvergütung für Fleischer/innen im Vergleich zu anderen handwerklichen Berufen als durchschnittlich zu bewerten.

Gehalt nach der Ausbildung

Nach der Ausbildung zum/zur Fleischer/in können die Berufseinsteiger mit einem typischen Einstiegsgehalt von etwa 2.200 bis 2.800 Euro brutto pro Monat rechnen. Dieses Gehalt kann je nach Region, Betrieb und individuellen Qualifikationen leicht variieren. In größeren Städten oder bei namhaften Fleischverarbeitungsunternehmen sind auch höhere Gehälter möglich. Zudem haben Berufseinsteiger, die über besondere Fähigkeiten oder zusätzliche Qualifikationen verfügen, die Möglichkeit, ein höheres Gehalt zu erzielen. Mit steigender Berufserfahrung und gegebenenfalls einer Spezialisierung im Bereich der Fleischverarbeitung kann das Gehalt weiter steigen.

Karrieremöglichkeiten

Die Karrierechancen für Fleischer/innen sind vielfältig und bieten zahlreiche Möglichkeiten zur Weiterbildung und Spezialisierung. Eine der bekanntesten Aufstiegsfortbildungen ist die Meisterprüfung, die es den Absolventen ermöglicht, einen eigenen Betrieb zu führen oder Verantwortung in größeren Unternehmen zu übernehmen. Zudem können Fachwirt/-innen im Lebensmittelmanagement oder Techniker/-innen für Lebensmitteltechnik eine interessante Karriereoption darstellen, um Führungspositionen zu erreichen. Weitere Spezialisierungen in Bereichen wie Wurst- und Schinkenproduktion oder Qualitätsmanagement sind ebenfalls möglich. Wer Interesse an der Arbeit mit Lebensmitteln hat und sich kontinuierlich weiterbilden möchte, hat gute Chancen auf einen erfolgreichen Karriereverlauf in der Fleischbranche. Auch die Möglichkeit, in verwandte Berufe wie Ernährungsberatung oder Lebensmittelkontrolle zu wechseln, kann eine interessante Perspektive darstellen.

Weiterbildungsmöglichkeiten

Für Fleischer/innen gibt es verschiedene Studienmöglichkeiten, die sowohl mit als auch ohne Abitur zugänglich sind. Mit einem abgeschlossenen Abitur können Absolventen beispielsweise ein Studium im Bereich Lebensmitteltechnologie, Ernährungswissenschaften oder Betriebswirtschaftslehre anstreben. Diese Studiengänge bieten eine vertiefte Ausbildung in den Bereichen Lebensmittelverarbeitung, Qualitätssicherung und Management und eröffnen den Absolventen neue berufliche Perspektiven. Ohne Abitur stehen auch einige Fachschulen und Berufsakademien offen, die praxisorientierte Studiengänge im Bereich der Lebensmitteltechnik oder des Lebensmittelhandwerks anbieten. Diese Ausbildungswege können eine gute Ergänzung zur praktischen Ausbildung darstellen und die Chancen auf dem Arbeitsmarkt erhöhen.

Pro & Contra

Die Vorteile des Berufs als Fleischer/in sind vielfältig. Zunächst bietet der Beruf eine hohe Jobvielfalt, da die Tätigkeiten in der Fleischverarbeitung abwechslungsreich sind und unterschiedliche Bereiche abdecken. Zudem sind die Karrierechancen durch Weiterbildungsmöglichkeiten und Aufstiegsmöglichkeiten in Führungspositionen gegeben. Ein weiterer Vorteil ist die Möglichkeit, kreativ zu arbeiten, insbesondere bei der Herstellung von Wurstwaren und der Präsentation von Fleischprodukten. Der direkte Kundenkontakt ermöglicht es, ein Gespür für Kundenwünsche zu entwickeln und die eigene Arbeit wertzuschätzen. Auch die gute Beschäftigungssicherheit in vielen Regionen ist ein positiver Aspekt, da gut ausgebildete Fachkräfte nach wie vor gefragt sind. Schließlich kann der Beruf auch eine gewisse Flexibilität bieten, insbesondere in der Gastronomie, wo unterschiedliche Arbeitszeiten und Tätigkeitsfelder möglich sind.

Tipps für deine Bewerbung

Die Prüfung zum/zur Fleischer/in besteht aus einer Zwischenprüfung und einer Abschlussprüfung. Die Zwischenprüfung findet in der Regel nach dem zweiten Ausbildungsjahr statt und dient dazu, den aktuellen Wissensstand der Auszubildenden zu überprüfen. Sie umfasst sowohl praktische als auch theoretische Teile, in denen die Azubis ihre Kenntnisse in der Fleischverarbeitung, Hygiene und Kundenberatung unter Beweis stellen müssen. Die Abschlussprüfung erfolgt am Ende der dreijährigen Ausbildung und besteht aus mehreren Prüfungsbereichen. Diese umfassen eine praktische Prüfung, in der die Auszubildenden ihre Fähigkeiten in der Fleischbearbeitung demonstrieren müssen, sowie eine schriftliche Prüfung, die theoretisches Wissen zu Themen wie Hygiene, Gesetzgebung und betriebswirtschaftliche Grundlagen abfragt. Die Prüfungen sind so konzipiert, dass sie die umfassenden Kenntnisse und Fähigkeiten der angehenden Fleischer/innen abprüfen und sicherstellen, dass sie für die Herausforderungen im Beruf gewappnet sind.

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