Kürschner/in

Alles was du über die Ausbildung zum/zur Kürschner/in wissen musst: Aufgaben, Gehalt, Voraussetzungen und Karrierechancen.

Ausbildungsdauer
3 Jahre
Schulabschluss
Hauptschulabschluss
Vergütung (1. Jahr)
ca. 800-1.000 EUR
Ausbildungsart
Dual

Was ist ein/e Kürschner/in?

Der Ausbildungsberuf des Kürschners / der Kürschnerin ist ein traditioneller Handwerksberuf, der in der Bekleidungs- und Textilindustrie angesiedelt ist. Kürschner/innen sind Spezialisten für die Verarbeitung von Pelzen und anderen hochwertigen Materialien. Zu den Kernaufgaben gehören das Schneiden, Nähen und Färben von Pelzen sowie die Reparatur und Umarbeitung von pelzverarbeiteten Kleidungsstücken. Sie beraten Kunden in Bezug auf Stil und Passform und erstellen individuelle Maßanfertigungen. Dieser Beruf erfordert sowohl handwerkliches Geschick als auch ein gutes Gespür für modische Trends, da die Produkte oft in der Modeindustrie eingesetzt werden. Kürschner/innen arbeiten häufig in Atelierbetrieben, die auf die Herstellung von Pelzbekleidung spezialisiert sind, aber auch in größeren Modehäusern oder im Einzelhandel. Die Ausbildung zum Kürschner / zur Kürschnerin dauert in der Regel drei Jahre und erfolgt im dualen System, was bedeutet, dass die Auszubildenden sowohl im Betrieb als auch in der Berufsschule lernen. Der Beruf bietet eine interessante Kombination aus traditionellem Handwerk und kreativer Gestaltung.

Was macht man als Kürschner/in?

Die typischen Aufgaben eines Kürschners / einer Kürschnerin sind vielfältig und abwechslungsreich. Zu den Haupttätigkeiten gehören die Anfertigung und Anpassung von Bekleidungsstücken aus Pelz. Hierbei planen sie zunächst die Schnitte und erstellen Muster, bevor sie die Materialien zuschneiden. Ein wichtiger Aspekt ist auch die Beratung der Kunden, bei der sie auf individuelle Wünsche eingehen und fachkundige Ratschläge zu Pflege und Styling geben. Die Verarbeitung erfordert besondere Techniken, wie das Nähen mit speziellen Maschinen, die auf die Bearbeitung von Pelzen ausgelegt sind. Darüber hinaus sind sie für die Reparatur und Umarbeitung von bestehenden pelzverarbeiteten Kleidungsstücken zuständig, was eine präzise und sorgfältige Arbeitsweise erfordert. Auch die Fertigung von Accessoires wie Mützen, Schals und Handschuhen gehört zu den Aufgaben eines Kürschners. Im Rahmen ihrer täglichen Arbeit überprüfen sie die Qualität der Materialien und stellen sicher, dass alle Sicherheits- und Hygieneanforderungen eingehalten werden. Zudem führen sie gelegentlich auch kreative Arbeiten durch, indem sie neue Kollektionen entwerfen oder bestehende Modelle anpassen, um den aktuellen Modetrends gerecht zu werden. Die Arbeit wird oft durch den direkten Kontakt zu Kunden und die Zusammenarbeit im Team bereichert.

Wo arbeitet man?

Kürschner/innen arbeiten in einer Vielzahl von Umgebungen. Typische Arbeitsorte sind Ateliers, in denen Pelzbekleidung hergestellt wird, sowie Modehäuser oder Einzelhandelsgeschäfte, die pelzverarbeitete Produkte anbieten. Die Arbeitsplätze sind häufig gut ausgestattet mit speziellen Nähmaschinen, Schneidetischen und Werkzeugen, die auf die Verarbeitung von Pelzen spezialisiert sind. Zudem gibt es häufig einen Verkaufsraum, in dem die Produkte präsentiert werden. Auch die Beratung der Kunden findet meist in einem ansprechenden Ambiente statt, wo die Auszubildenden lernen, wie man Kundenservice auf hohem Niveau bietet. In einigen Betrieben gibt es auch einen direkten Kontakt zu den Herstellern der Materialien, was einen Einblick in die gesamte Produktionskette ermöglicht. Die Arbeitsumgebung ist oft kreativ und inspirierend, da die Kürschner/innen mit unterschiedlichen Materialien und Designs experimentieren. Das Arbeiten mit hochwertigen Rohstoffen erfordert ein hohes Maß an Sorgfalt und Verantwortungsbewusstsein, da die Produkte in der Regel teuer und wertvoll sind. In der Regel arbeiten Kürschner/innen in einem hellen, gut belüfteten und sauberen Umfeld, das für die Verarbeitung von Pelzen wichtig ist.

Was sollte ich mitbringen?

Wichtige Interessen und Stärken für den Beruf des Kürschners / der Kürschnerin sind ein ausgeprägtes Interesse an Mode und Design sowie eine kreative Ader. Handwerkliches Geschick und die Fähigkeit, mit verschiedenen Materialien zu arbeiten, sind ebenfalls entscheidend. Ein gutes Gespür für Farben, Texturen und Stile hilft dabei, ansprechende Designs zu entwickeln und die Wünsche der Kunden zu erfüllen. Soziale Kompetenz und Kommunikationsfähigkeit sind ebenfalls wichtig, um im Kundenkontakt erfolgreich zu sein und eine positive Kundenbeziehung aufzubauen. Schließlich sind Teamfähigkeit und die Bereitschaft zur ständigen Weiterbildung von Vorteil, um sich an die sich ständig ändernden Trends und Techniken in der Modebranche anzupassen.

Wie ist die Ausbildung aufgebaut?

Die Ausbildung zum Kürschner / zur Kürschnerin erfolgt im dualen System und dauert in der Regel drei Jahre. Die Auszubildenden verbringen einen Teil ihrer Zeit in einem Ausbildungsbetrieb, wo sie praktische Erfahrungen sammeln und die erforderlichen Fertigkeiten erlernen. Der andere Teil der Ausbildung findet in der Berufsschule statt, wo theoretisches Wissen vermittelt wird. Es besteht die Möglichkeit, die Ausbildungsdauer unter bestimmten Voraussetzungen zu verkürzen, zum Beispiel bei sehr guten schulischen Leistungen oder bereits vorhandenen Kenntnissen in verwandten Berufen. Eine Verlängerung der Ausbildungsdauer ist ebenfalls möglich, wenn zusätzliche Kenntnisse erworben werden sollen oder wenn die Auszubildenden mehr Zeit benötigen, um bestimmte Fertigkeiten zu meistern. Während der Ausbildungszeit lernen die Auszubildenden nicht nur die praktischen Fähigkeiten, sondern auch wichtige theoretische Grundlagen, die für die Arbeit als Kürschner/in von Bedeutung sind, wie Materialkunde, Design und Modegeschichte.

Was lerne ich während der Ausbildung?

Die zentralen Lernfelder in der Ausbildung zum Kürschner / zur Kürschnerin decken sowohl praktische als auch theoretische Aspekte ab. Dazu gehören das Erlernen von Schnitttechniken, das Nähen und die Verarbeitung von Pelzen. Ein weiterer wichtiger Bereich ist die Kundenberatung, in dem Auszubildende lernen, wie sie auf die individuellen Bedürfnisse der Kunden eingehen können. Materialkunde ist ein weiteres Lernfeld, in dem die Eigenschaften und die Verarbeitung verschiedener Materialien vermittelt werden. Auch die Gestaltung und das Entwerfen von Mode spielen eine wesentliche Rolle, da die Kürschner/innen oft eigene Kollektionen entwickeln. Die Auszubildenden lernen zudem, wie sie die Qualitätskontrolle durchführen und sicherstellen, dass die Produkte den hohen Ansprüchen der Kunden gerecht werden. Auch rechtliche Aspekte, wie die Einhaltung von Hygiene- und Sicherheitsvorschriften, werden behandelt. Praktische Übungen und Projekte, die die verschiedenen Techniken und Fertigkeiten vertiefen, sind ebenfalls Bestandteil der Ausbildung.

Welche Schulfächer sind wichtig?

In der Berufsschule werden verschiedene Fächer unterrichtet, die auf die Anforderungen des Berufs des Kürschner / der Kürschnerin abgestimmt sind. Zu den wichtigsten Fächern gehören Materialkunde, wo die Eigenschaften und die Verarbeitung von Pelzen und anderen Materialien gelehrt werden. Auch Techniken des Nähens und der Schnittverarbeitung sind zentrale Inhalte, um die praktische Arbeit im Betrieb zu unterstützen. Design und Modegeschichte sind weitere Fächer, die den Auszubildenden helfen, ein Gespür für aktuelle Trends und kreative Gestaltung zu entwickeln. Darüber hinaus werden auch betriebswirtschaftliche Grundlagen vermittelt, die für die Selbstständigkeit oder die Arbeit in einem größeren Unternehmen von Bedeutung sind. In den Fächern Arbeits- und Gesundheitsschutz wird auf die Sicherheitsvorschriften und Hygieneanforderungen eingegangen, die in der Branche von großer Wichtigkeit sind. Die Berufsschule bietet den Auszubildenden nicht nur theoretisches Wissen, sondern auch die Möglichkeit, dieses Wissen in praktischen Projekten anzuwenden.

Gehalt während der Ausbildung

Die durchschnittliche Vergütung für Auszubildende im Beruf des Kürschner / der Kürschnerin variiert je nach Ausbildungsjahr und Betrieb. Im ersten Ausbildungsjahr liegt das Gehalt in der Regel zwischen 600 und 800 Euro brutto pro Monat. Im zweiten Jahr steigt die Vergütung auf etwa 700 bis 900 Euro, und im dritten Jahr können die Auszubildenden mit einem Gehalt von 800 bis 1.000 Euro rechnen. Diese Zahlen können je nach Region und Tarifvertrag variieren. In größeren Unternehmen oder in speziellen Ausbildungsstätten kann die Vergütung auch höher ausfallen. Es ist wichtig, sich über die individuellen Gehälter in den jeweiligen Betrieben zu informieren, da diese von verschiedenen Faktoren abhängen.

Gehalt nach der Ausbildung

Nach Abschluss der Ausbildung liegt das typische Einstiegsgehalt eines Kürschners / einer Kürschnerin in Deutschland zwischen 2.200 und 2.800 Euro brutto pro Monat. Diese Gehaltsspanne kann je nach Region, Betrieb und individueller Qualifikation variieren. In größeren Städten oder in renommierten Modehäusern ist es möglich, ein höheres Gehalt zu erzielen, während kleinere Betriebe oft niedrigere Gehälter anbieten. Mit zunehmender Berufserfahrung und Spezialisierung kann das Gehalt jedoch deutlich ansteigen. Auch die Möglichkeit, in höhere Positionen aufzusteigen, kann sich positiv auf das Einkommen auswirken.

Karrieremöglichkeiten

Die Aufstiegsmöglichkeiten für Kürschner/innen sind vielfältig und bieten zahlreiche Perspektiven für die berufliche Entwicklung. Nach der Ausbildung können sie sich durch Weiterbildung zum Meister / zur Meisterin im Kürschnerhandwerk qualifizieren, was ihnen ermöglicht, ein eigenes Atelier zu führen oder Auszubildende anzuleiten. Eine weitere Option ist die Weiterbildung zum Fachwirt in der Bekleidungs- und Textilwirtschaft, die zusätzliche betriebswirtschaftliche Kenntnisse vermittelt und die Karrierechancen im Managementbereich erhöht. Auch die Möglichkeit, sich zum Techniker im Bereich Bekleidungstechnik weiterzubilden, ist gegeben. Darüber hinaus können sich Kürschner/innen auf bestimmte Bereiche wie Design oder Reparatur spezialisieren, um ihre beruflichen Perspektiven zu erweitern. Die ständige Weiterbildung und das Verfolgen aktueller Modetrends sind für die Karriere im Kürschnerhandwerk entscheidend.

Weiterbildungsmöglichkeiten

Für Kürschner/innen gibt es verschiedene Studienmöglichkeiten, die sowohl mit als auch ohne Abitur in Anspruch genommen werden können. Mit einer abgeschlossenen Ausbildung haben sie die Möglichkeit, sich für Fachhochschulstudiengänge im Bereich Mode- und Bekleidungstechnik zu bewerben, was ihnen eine akademische Karriere in der Textil- und Modeindustrie eröffnet. Auch Studiengänge wie Modedesign oder Textil- und Bekleidungsmanagement stehen offen. Für diejenigen, die keinen Abiturabschluss haben, bieten einige Hochschulen spezielle Studienprogramme an, die auf die Bedürfnisse von beruflich Qualifizierten zugeschnitten sind. Diese Studiengänge können den Zugang zu höheren Positionen in der Branche ermöglichen und die Möglichkeit bieten, sich weiterführendes Wissen anzueignen.

Pro & Contra

Der Beruf des Kürschners / der Kürschnerin bietet eine Reihe von Vorteilen, die ihn attraktiv machen. Erstens ist die Kombination aus kreativem Schaffen und handwerklicher Tätigkeit besonders ansprechend für Personen, die Mode lieben und ein Gespür für Stil haben. Zweitens ermöglicht die Ausbildung im dualen System eine praxisnahe Ausbildung, bei der theoretische Kenntnisse direkt im Betrieb angewendet werden können. Drittens gibt es gute Aufstiegsmöglichkeiten durch Weiterbildungen zum Meister oder Fachwirt, die die Karrierechancen erheblich steigern können. Vierstens ist die Selbstständigkeit eine realistische Möglichkeit, die es erlaubt, eigene Ideen umzusetzen und ein individuelles Geschäft aufzubauen. Fünftens gibt es eine konstante Nachfrage nach gut ausgebildeten Fachkräften in der Modebranche, was die Beschäftigungssicherheit erhöht. Schließlich ermöglicht der Beruf die Arbeit in einem kreativen Umfeld, in dem man täglich mit verschiedenen Materialien und Designs arbeitet.

Tipps für deine Bewerbung

Die Prüfungsstruktur in der Ausbildung zum Kürschner / zur Kürschnerin umfasst sowohl Zwischenprüfungen als auch eine Abschlussprüfung. Die Zwischenprüfung findet in der Regel nach dem zweiten Ausbildungsjahr statt und dient dazu, den Lernstand zu überprüfen und eventuelle Schwächen frühzeitig zu identifizieren. Die Abschlussprüfung besteht aus einem praktischen und einem theoretischen Teil. Im praktischen Teil müssen die Auszubildenden eine Aufgabenstellung, wie das Anfertigen eines Kleidungsstücks, lösen, wobei ihre handwerklichen Fähigkeiten und ihr kreatives Können bewertet werden. Der theoretische Teil umfasst Fragen zu den erlernten Inhalten, wie Materialkunde, Design und betriebswirtschaftliche Grundlagen. Die Prüfungen werden von der zuständigen Kammer abgenommen und sind entscheidend für den Erhalt des Gesellenbriefs. Die Auszubildenden haben die Möglichkeit, sich auf die Prüfungen durch gezielte Vorbereitung und Übung in der Berufsschule und im Betrieb vorzubereiten. Ein erfolgreicher Abschluss der Prüfungen ist Voraussetzung für den Einstieg in das Berufsleben als Kürschner/in.

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