Manufakturporzellanmaler/in
Alles was du über die Ausbildung zum/zur Manufakturporzellanmaler/in wissen musst: Aufgaben, Gehalt, Voraussetzungen und Karrierechancen.
Was ist ein/e Manufakturporzellanmaler/in?
Der Ausbildungsberuf des Manufakturporzellanmalers bzw. der Manufakturporzellanmalerin ist eine anspruchsvolle handwerkliche Tätigkeit im Bereich der Porzellanherstellung und -veredlung. Die Hauptaufgabe besteht darin, unglasiertes und glasiertes Porzellan durch kunstvolle Malerei und Dekoration zu verschönern. Dies geschieht häufig in traditionellen Manufakturen, die sich auf die Herstellung von hochwertigem Porzellan spezialisiert haben. Die Ausbildung umfasst sowohl theoretische als auch praktische Aspekte, die den Auszubildenden befähigen, verschiedene Maltechniken zu erlernen und anzuwenden. Zu den Kernaufgaben gehören die Gestaltung und Ausführung von Dekoren, das Übertragen von Entwürfen auf Porzellan sowie das Arbeiten mit verschiedenen Farben und Glasuren. Manufakturporzellanmaler arbeiten eng mit Designern und anderen Handwerkern zusammen, um die Qualität und Ästhetik der Produkte sicherzustellen. Diese Tätigkeit erfordert sowohl kreative Fähigkeiten als auch technisches Know-how, um die besonderen Eigenschaften des Materials Porzellan optimal zu nutzen und in einzigartige Kunstwerke umzusetzen.
Was macht man als Manufakturporzellanmaler/in?
Typische Aufgaben eines Manufakturporzellanmalers umfassen die Gestaltung von Dekoren, die Anwendung unterschiedlicher Maltechniken sowie die Vorbereitung und Nachbearbeitung von Porzellanoberflächen. Zu Beginn des Arbeitstags kann es erforderlich sein, sich mit den Entwürfen und Vorgaben für die jeweiligen Projekte vertraut zu machen. Anschließend werden die notwendigen Materialien und Farben ausgesucht und vorbereitet. Die Malerei erfolgt häufig in mehreren Schichten, wobei die Auszubildenden lernen, wie man die Farben mischt und optimal aufträgt. Auch das Übertragen von Motiven auf das Porzellan gehört zu den täglichen Aufgaben. Hierbei sind Präzision und ein gutes Auge für Details gefragt. Nach der Malarbeit folgt oft das Brennen der Stücke im Ofen, um die Haltbarkeit der Farben zu gewährleisten. Diese Schritte erfordern nicht nur handwerkliches Geschick, sondern auch ein tiefes Verständnis für die Materialeigenschaften von Porzellan und der eingesetzten Farben. Zudem gehört die Qualitätskontrolle der fertigen Produkte zu den typischen Tätigkeiten, um sicherzustellen, dass die hohen Standards der Manufaktur eingehalten werden.
Wo arbeitet man?
Manufakturporzellanmaler arbeiten überwiegend in spezialisierten Porzellanmanufakturen, die sich auf die Herstellung und Veredlung von Porzellanprodukten konzentrieren. Der Arbeitsplatz ist oft in großen, lichtdurchfluteten Werkstätten eingerichtet, die mit verschiedenen Arbeitsplätzen ausgestattet sind, an denen die Maler ihre Projekte umsetzen können. Diese Arbeitsplätze sind meist sauber und ordentlich, da die richtige Handhabung der Materialien und die Sauberkeit des Umfelds für die Qualität der Arbeit entscheidend sind. Die Werkstätten sind in der Regel mit Tischen ausgestattet, an denen die Porzellanstücke sicher fixiert werden können, sowie mit Regalen zur Lagerung von Farben, Pinseln und anderen Werkzeugen. In vielen Manufakturen wird Wert auf eine angenehme Arbeitsatmosphäre gelegt, die Kreativität und Inspiration fördert. Zudem gibt es häufig Bereiche, in denen Auszubildende und erfahrene Mitarbeiter zusammenarbeiten, um Wissen und Techniken auszutauschen. In einigen Fällen finden auch Schulungen und Workshops zur Weiterbildung in den Werkstätten statt.
Was sollte ich mitbringen?
Wichtige Interessen und Stärken für angehende Manufakturporzellanmaler sind vor allem ein ausgeprägtes Interesse an Kunst und Design. Die Leidenschaft für kreative Tätigkeiten und das Gespür für Farben und Formen sind entscheidend, um in diesem Beruf erfolgreich zu sein. Darüber hinaus sollte eine Affinität für handwerkliches Arbeiten vorhanden sein, da die Tätigkeit viel Geschick und Präzision erfordert. Stärken in der Feinmotorik und Konzentration sind weitere wichtige Voraussetzungen, die das Arbeiten mit feinen Materialien und Werkzeugen erleichtern. Auch die Fähigkeit, sich in verschiedene Designstile und Techniken einzuarbeiten, ist von Vorteil, um den Anforderungen des Berufs gerecht zu werden.
Wie ist die Ausbildung aufgebaut?
Die Ausbildung zum Manufakturporzellanmaler ist eine duale Ausbildung, die in der Regel drei Jahre dauert. Während dieser Zeit werden die Auszubildenden sowohl im Betrieb als auch in der Berufsschule ausgebildet. Die praktische Ausbildung findet in der Manufaktur statt, wo die Auszubildenden direkt an realen Projekten arbeiten und unter Anleitung erfahrener Fachkräfte lernen. In der Berufsschule erwerben die Auszubildenden theoretisches Wissen, das für ihre praktische Arbeit von Bedeutung ist, beispielsweise in Fächern wie Kunstgeschichte, Materialkunde und Gestaltungstechnik. Es besteht die Möglichkeit, die Ausbildungsdauer unter bestimmten Voraussetzungen zu verkürzen, etwa bei besonders guten Leistungen in der Schule oder im Betrieb. Eine Verlängerung der Ausbildungszeit kann erforderlich sein, wenn die Azubis noch zusätzliche Fertigkeiten erlernen möchten oder wenn sie in bestimmten Bereichen mehr Übung benötigen. Die duale Ausbildung gewährleistet eine umfassende Qualifizierung, die auf die spezifischen Anforderungen des Berufs zugeschnitten ist.
Was lerne ich während der Ausbildung?
In der Ausbildung zum Manufakturporzellanmaler werden verschiedene zentrale Lernfelder vermittelt, die auf die spezifischen Anforderungen des Berufs abgestimmt sind. Dazu gehören unter anderem die Grundlagen der Porzellanherstellung, in denen die Auszubildenden lernen, wie Porzellan entsteht, welche Rohstoffe verwendet werden und welche Verarbeitungsverfahren existieren. Ein weiteres wichtiges Lernfeld sind die Mal- und Dekorationstechniken, die verschiedene Methoden wie das Handmalen, das Siebdrucken und das Auftragen von Gold- oder Silberauflagen umfassen. Hier lernen die Auszubildenden, wie sie ihre kreativen Ideen in die Praxis umsetzen können. Ein weiteres Modul beschäftigt sich mit der Materialkunde, wo die Eigenschaften von Farben, Glasuren und anderen Werkstoffen erlernt werden. Auch die Qualitätssicherung spielt eine wichtige Rolle, sodass die Auszubildenden lernen, wie sie ihre Arbeiten überprüfen und Mängel erkennen können. Darüber hinaus werden auch betriebswirtschaftliche Grundlagen vermittelt, um ein Verständnis für die wirtschaftlichen Aspekte des Berufs zu entwickeln.
Welche Schulfächer sind wichtig?
In der Berufsschule werden für Manufakturporzellanmaler verschiedene Fächer unterrichtet, die auf die praktische Ausbildung abgestimmt sind. Zu den zentralen Fächern gehören Kunst und Gestaltung, in denen die Auszubildenden lernen, wie man kreative Ideen entwickelt und in künstlerische Designs umsetzt. Materialkunde ist ein weiteres wichtiges Fach, in dem die Eigenschaften von Porzellan und den verwendeten Farben und Glasuren vermittelt werden. Auch Wirtschaft und Recht werden unterrichtet, um den Auszubildenden ein Verständnis für betriebliche Abläufe und rechtliche Rahmenbedingungen zu geben. Darüber hinaus kommen Fächer wie Mathematik zum Einsatz, um grundlegende mathematische Kenntnisse zu vermitteln, die für das Messen und Berechnen von Materialien erforderlich sind. Diese Fächer ergänzen die praktische Ausbildung und ermöglichen es den Auszubildenden, ein umfassendes Verständnis des Berufs zu entwickeln.
Gehalt während der Ausbildung
Die durchschnittliche Vergütung während der Ausbildung zum Manufakturporzellanmaler variiert je nach Region und Ausbildungsbetrieb. Im ersten Ausbildungsjahr liegt die Vergütung in der Regel zwischen 600 und 800 Euro brutto pro Monat. Im zweiten Jahr steigt das Gehalt auf etwa 700 bis 900 Euro, und im dritten Jahr können Auszubildende mit einer Vergütung von 800 bis 1.000 Euro rechnen. Diese Zahlen können je nach Unternehmen und Tarifbindung variieren. In einigen Betrieben kann es auch zusätzliche Leistungen wie Urlaubsgeld oder Weihnachtsgeld geben, die die Gesamtvergütung erhöhen. Es ist wichtig, sich vor der Ausbildung über die Gehaltsstruktur im jeweiligen Betrieb zu informieren.
Gehalt nach der Ausbildung
Nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung können Manufakturporzellanmaler mit einem typischen Einstiegsgehalt von etwa 2.200 bis 2.800 Euro brutto pro Monat rechnen. Das genaue Gehalt hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie z.B. der Region, der Unternehmensgröße und dem individuellen Verhandlungsgeschick. In größeren Manufakturen oder in städtischen Gebieten sind häufig höhere Gehälter zu erwarten, während in ländlichen Regionen die Gehälter tendenziell niedriger ausfallen können. Mit steigender Erfahrung und Verantwortung im Beruf kann das Gehalt jedoch deutlich ansteigen, sodass erfahrene Fachkräfte bis zu 3.500 Euro oder mehr verdienen können.
Karrieremöglichkeiten
Die Aufstiegsmöglichkeiten für Manufakturporzellanmaler sind vielfältig und bieten zahlreiche Perspektiven für berufliche Weiterentwicklung. Eine klassische Möglichkeit ist die Weiterbildung zum Meister, wo die Fachkräfte nicht nur ihre praktischen Fähigkeiten vertiefen, sondern auch Führungsqualitäten und betriebswirtschaftliches Wissen erwerben. Dies eröffnet die Chance, eigene Werkstätten zu leiten oder in leitenden Positionen innerhalb von Manufakturen zu arbeiten. Zudem können sie sich zum Techniker in der Fachrichtung Keramik und Porzellan weiterbilden, was zusätzliche Kenntnisse in der Produktionstechnik vermittelt. Auch der Weg zum Fachwirt für Design und Handwerk ist eine Option, die betriebswirtschaftliche Kenntnisse vertieft und auf Managementaufgaben vorbereitet. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, sich auf bestimmte Techniken oder Stile zu spezialisieren, was die Chancen auf eine Anstellung in hochwertigen Nischenmärkten erhöht.
Weiterbildungsmöglichkeiten
Nach der Ausbildung zum Manufakturporzellanmaler gibt es verschiedene Studienmöglichkeiten, sowohl mit als auch ohne Abitur. Mit einer Fachhochschulreife oder einem Abitur können Absolventen beispielsweise ein Studium in den Bereichen Design, Kunst oder Kunstgeschichte beginnen. Diese Studiengänge bieten eine vertiefte Auseinandersetzung mit kreativen Prozessen und erweitern die beruflichen Perspektiven. Ohne Abitur gibt es die Möglichkeit, sich über eine berufliche Qualifikation an Fachschulen oder Akademien weiterzubilden, die spezielle Programme für kreative Berufe anbieten. Auch duale Studiengänge in Design oder Produktentwicklung könnten eine interessante Option darstellen, um praktische Erfahrung mit akademischem Wissen zu kombinieren.
Pro & Contra
Der Beruf des Manufakturporzellanmalers bietet zahlreiche Vorteile, die ihn für kreative Menschen attraktiv machen. Erstens ermöglicht die Tätigkeit die Ausübung künstlerischer Fähigkeiten und die Gestaltung einzigartiger Produkte, was für viele eine erfüllende Erfahrung ist. Zweitens bietet die Ausbildung eine solide Grundlage für die Entwicklung praktischer Fertigkeiten, die in der Kunst- und Designbranche geschätzt werden. Drittens können Manufakturporzellanmaler in einem kreativen und inspirierenden Umfeld arbeiten, oft in kleinen Teams, die einen familiären Zusammenhalt fördern. Außerdem gibt es gute Aufstiegschancen, beispielsweise durch Weiterbildungen oder die Möglichkeit zur Selbstständigkeit. Schließlich ist die Nachfrage nach handgefertigten Produkten in Nischenmärkten stabil, was eine langfristige berufliche Sicherheit bietet.
Tipps für deine Bewerbung
Die Prüfung zum Manufakturporzellanmaler besteht aus zwei Teilen: einer Zwischenprüfung und einer Abschlussprüfung. Die Zwischenprüfung findet in der Regel nach dem zweiten Ausbildungsjahr statt und umfasst sowohl praktische als auch theoretische Prüfungsinhalte. Die Auszubildenden müssen zeigen, dass sie die grundlegenden Fertigkeiten und Kenntnisse beherrschen, die für den Beruf erforderlich sind. Die Abschlussprüfung erfolgt am Ende der dreijährigen Ausbildungszeit und umfasst ebenfalls praktische und theoretische Teile. In der praktischen Prüfung müssen die Prüflinge ein Porzellanstück gestalten und die entsprechenden Maltechniken anwenden. Der theoretische Teil prüft das Wissen in den Fächern Kunst, Materialkunde und Betriebswirtschaft. Die Prüfungen legen besonderen Wert auf die Qualität der Arbeit sowie auf das Verständnis der theoretischen Grundlagen, die für die erfolgreiche Ausführung der praktischen Arbeiten notwendig sind.
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