Medizinische/r Fachangestellte/r

Alles was du über die Ausbildung zum/zur Medizinische/r Fachangestellte/r wissen musst: Aufgaben, Gehalt, Voraussetzungen und Karrierechancen.

Ausbildungsdauer
3 Jahre
Schulabschluss
Hauptschulabschluss
Vergütung (1. Jahr)
ca. 800-1.000 EUR
Ausbildungsart
Dual

Was ist ein/e Medizinische/r Fachangestellte/r?

Der Beruf des/der Medizinischen Fachangestellten (MFA) ist ein wichtiger Ausbildungsberuf im Gesundheitswesen, der sowohl administrative als auch medizinische Aufgaben in Arztpraxen, Kliniken und anderen Gesundheitseinrichtungen umfasst. Die MFA ist die erste Anlaufstelle für Patienten und übernimmt eine Vielzahl von Aufgaben, die zur reibungslosen Funktionsweise einer medizinischen Einrichtung beitragen. Zu den Kernaufgaben gehören die Patientenbetreuung, Terminmanagement, Durchführung einfacher medizinischer Untersuchungen, Assistenz bei ärztlichen Eingriffen sowie die Verwaltung von Patientendaten. Die MFA spielt eine entscheidende Rolle in der Kommunikation zwischen Patienten und Ärzten und trägt zur Sicherstellung einer hohen Versorgungsqualität bei. Zudem ist die Ausbildung zur MFA dual angelegt, was bedeutet, dass sie sowohl in der Praxis als auch in der Berufsschule stattfindet. Die Ausbildung dauert in der Regel drei Jahre und erfordert eine hohe soziale Kompetenz sowie ein gutes medizinisches Fachwissen. Die Nachfrage nach qualifizierten Medizinischen Fachangestellten ist aufgrund des demografischen Wandels und der steigenden Anforderungen im Gesundheitswesen weiterhin hoch, was diesen Beruf zu einer zukunftssicheren Wahl macht.

Was macht man als Medizinische/r Fachangestellte/r?

Die typischen Aufgaben einer Medizinischen Fachangestellten sind vielfältig und abwechslungsreich. Zu den täglichen Tätigkeiten gehören das Empfangen und Betreuen von Patienten, einschließlich der Erfassung von persönlichen Daten und Krankheitsgeschichten. Zudem erstellen sie Terminpläne und verwalten die Praxisorganisation, einschließlich der Abrechnung mit Krankenkassen. In vielen Praxen führen MFAs auch einfache medizinische Untersuchungen durch, wie Blutdruckmessungen, Blutabnahmen oder EKGs. Sie bereiten Behandlungsräume vor und assistieren Ärzten bei verschiedenen Eingriffen. Darüber hinaus sind sie für die Pflege von medizinischen Geräten und die Einhaltung hygienischer Standards verantwortlich. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Kommunikation: MFAs informieren Patienten über Behandlungsabläufe, fördern die Aufklärung über gesundheitliche Themen und stehen bei Fragen zur Verfügung. Die Dokumentation von Behandlungsverläufen sowie die Unterstützung bei Verwaltungsaufgaben sind ebenfalls zentrale Bestandteile der täglichen Arbeit. Durch den direkten Kontakt zu Patienten entwickeln MFAs ein hohes Maß an Empathie und Kommunikationsfähigkeit, was ihre Rolle in der medizinischen Versorgung entscheidend prägt.

Wo arbeitet man?

Medizinische Fachangestellte arbeiten in einem vielfältigen Arbeitsumfeld, das hauptsächlich in Arztpraxen, aber auch in Kliniken, Facharztzentren, Rehabilitationskliniken oder in der ambulanten Versorgung anzutreffen ist. Der Arbeitsplatz ist in der Regel hell und freundlich gestaltet, um eine angenehme Atmosphäre für Patienten zu schaffen. Die Arbeitsplätze sind mit modernen medizinischen Geräten und EDV-Systemen ausgestattet, die für die Dokumentation von Patientendaten und die Abrechnung benötigt werden. In einer Arztpraxis sind MFAs oft am Empfang tätig, wo sie den ersten Kontakt zu Patienten herstellen. Dies erfordert ein hohes Maß an Organisation und ein freundliches Auftreten. Die Arbeitszeiten können variieren, je nach Praxisbetrieb und Patientenaufkommen. In größeren Einrichtungen sind MFAs häufig auch in speziellen Abteilungen, wie der Notaufnahme oder der Stationären Behandlung, tätig. Hier arbeiten sie in einem interdisziplinären Team, was die Zusammenarbeit mit Ärzten, Pflegepersonal und Therapeuten einschließt. Die Arbeit kann sowohl im Sitzen als auch im Stehen erfolgen, was eine gewisse körperliche Flexibilität erfordert.

Was sollte ich mitbringen?

Wichtige Interessen für angehende Medizinische Fachangestellte sind vor allem die Bereiche Gesundheit, Medizin und soziale Interaktion. Interesse an medizinischen Themen und der Wunsch, Menschen zu helfen, sind grundlegende Voraussetzungen für diesen Beruf. Zudem sind Stärken in der Organisation und Verwaltung von Bedeutung, da MFAs auch viele administrative Aufgaben zu bewältigen haben. Teamarbeit und ein ausgeprägtes Kommunikationsvermögen sind ebenso wichtig, um den Kontakt zu Patienten und Kollegen zu fördern. Eine hohe Lernbereitschaft ist ebenfalls unerlässlich, da das Gesundheitswesen ständig im Wandel ist und neue Anforderungen an die MFAs gestellt werden.

Wie ist die Ausbildung aufgebaut?

Die Ausbildung zur Medizinischen Fachangestellten ist dual aufgebaut, was bedeutet, dass sie sowohl in einer praktischen Ausbildungsstelle, meist in einer Arztpraxis, als auch in der Berufsschule stattfindet. Die reguläre Ausbildungsdauer beträgt drei Jahre, wobei es unter bestimmten Voraussetzungen die Möglichkeit zur Verkürzung auf zwei Jahre gibt, beispielsweise bei bereits vorhandenen medizinischen Vorkenntnissen oder einem höheren Schulabschluss. Während der Ausbildung erwerben die Azubis umfangreiche Kenntnisse in den Bereichen Patientenversorgung, medizinische Dokumentation, Abrechnung und Praxisorganisation. Die ersten beiden Ausbildungsjahre sind weitestgehend identisch, im dritten Jahr erfolgt eine Vertiefung in speziellen Bereichen, wie beispielsweise der Assistenz bei bestimmten Fachärzten oder in der Notfallmedizin. Die duale Ausbildung ermöglicht es den Auszubildenden, theoretisches Wissen direkt in der Praxis anzuwenden, was den Lernprozess wesentlich unterstützt.

Was lerne ich während der Ausbildung?

Die Ausbildung zur Medizinischen Fachangestellten umfasst mehrere zentrale Lernfelder, die auf die vielseitigen Anforderungen des Berufs vorbereiten. Zu den wichtigsten Lernfeldern zählen die Patientenversorgung und -betreuung, wo angehende MFAs lernen, wie sie Patienten empfangen, beraten und medizinisch betreuen können. Ein weiteres zentrales Lernfeld ist die medizinische Dokumentation, die die korrekte Erfassung von Patientendaten und die Abrechnung mit Krankenkassen umfasst. Des Weiteren wird im Rahmen der Ausbildung die Assistenz bei ärztlichen Untersuchungen und Eingriffen behandelt, was wichtige praktische Fertigkeiten vermittelt. Auch das Thema Hygiene und Sicherheitsvorkehrungen spielt eine bedeutende Rolle, da der Umgang mit medizinischen Instrumenten und der Schutz von Patienten und Personal wichtig sind. Darüber hinaus sind auch rechtliche Grundlagen und das Arbeitsrecht Bestandteil der Ausbildung, um die angehenden MFAs mit den relevanten Vorschriften vertraut zu machen.

Welche Schulfächer sind wichtig?

In der Berufsschule werden angehende Medizinische Fachangestellte in verschiedenen Fächern unterrichtet, die auf ihre spätere Tätigkeit vorbereiten. Zu den zentralen Fächern zählen medizinische Grundlagen, in denen Anatomie, Physiologie und Krankheitslehre behandelt werden. Auch das Fach Praxisorganisation ist wichtig, da es die Grundlagen der Praxisabläufe und der Patientenverwaltung vermittelt. Ein weiterer Bestandteil sind die Fächer Rechnungswesen und Abrechnung, die für die finanzielle Organisation einer Praxis entscheidend sind. Kommunikation und Sozialkunde sind ebenfalls relevante Fächer, da sie die sozialen Kompetenzen der Auszubildenden fördern und sie auf den Umgang mit Patienten und im Team vorbereiten. Zusätzlich werden rechtliche Grundlagen des Gesundheitswesens behandelt, um ein Verständnis für die Gesetze und Vorschriften zu schaffen, die für die Arbeit als MFA wichtig sind. Die Berufsschule bietet nicht nur eine theoretische Ausbildung, sondern auch die Möglichkeit, sich mit anderen Auszubildenden auszutauschen und Netzwerke zu bilden.

Gehalt während der Ausbildung

Die Ausbildungsvergütung für Medizinische Fachangestellte variiert je nach Region und Trägerschaft der Ausbildung. Im Jahr 2024 liegt die durchschnittliche Vergütung für das erste Ausbildungsjahr bei etwa 1.000 bis 1.200 Euro brutto pro Monat. Im zweiten Jahr steigt die Vergütung auf etwa 1.100 bis 1.300 Euro, während im dritten Jahr mit 1.200 bis 1.400 Euro gerechnet werden kann. In einigen Bundesländern oder bei bestimmten Arbeitgebern kann die Vergütung höher ausfallen, insbesondere in Ballungsräumen oder in großen Kliniken. Diese Vergütungen sind jedoch im Vergleich zu anderen Ausbildungsberufen im Gesundheitswesen eher moderat, bieten aber eine solide Grundlage für den Einstieg in den Beruf.

Gehalt nach der Ausbildung

Nach Abschluss der Ausbildung zur Medizinischen Fachangestellten liegt das typische Einstiegsgehalt bei etwa 2.500 bis 3.000 Euro brutto pro Monat, abhängig von der Region, der Art der Einrichtung und der Berufserfahrung. In größeren Städten oder spezialisierten Facharztpraxen kann das Gehalt auch höher sein, während in ländlichen Gebieten tendenziell niedrigere Gehälter gezahlt werden. Mit zunehmender Erfahrung und Verantwortung können MFAs in ihrem Beruf schnell auf ein Gehalt von 3.500 Euro oder mehr kommen, insbesondere wenn sie zusätzliche Qualifikationen oder Sonderaufgaben übernehmen.

Karrieremöglichkeiten

Die Karrierechancen für Medizinische Fachangestellte sind vielversprechend. Nach der Ausbildung gibt es verschiedene Möglichkeiten zur Weiterbildung und Spezialisierung. Eine beliebte Option ist die Weiterbildung zum Fachwirt im Gesundheits- und Sozialwesen, die die Managementfähigkeiten fördert und auf Führungspositionen vorbereitet. Auch die Weiterbildung zur Praxismanagerin oder zum Praxismanager ist eine interessante Perspektive, die zusätzliche Verantwortung und höhere Gehälter mit sich bringen kann. Weitere Spezialisierungen sind im Bereich der Notfallmedizin, der Geriatrie oder der Psychiatrie möglich. Zudem besteht die Möglichkeit, eine Ausbildung zum Betriebswirt für Gesundheitswesen oder zum Techniker im Gesundheitswesen zu absolvieren. Für die, die ein Studium anstreben, kann der Weg über eine Fachhochschulreife in Richtung eines Studiums im Gesundheitsmanagement, der Pflegewissenschaften oder der Medizinische Informatik führen. Diese Aufstiegsfortbildungsmöglichkeiten bieten MFAs die Chance, ihre Karriere weiter voranzutreiben und sich auf interessante Fachgebiete zu konzentrieren.

Weiterbildungsmöglichkeiten

Nach der Ausbildung zur Medizinischen Fachangestellten bestehen verschiedene Studienmöglichkeiten, die eine akademische Weiterbildung ermöglichen. Für diejenigen, die die Fachhochschulreife oder das Abitur besitzen, stehen Studiengänge wie Gesundheitsmanagement, Pflegewissenschaften oder Medizinische Informatik offen. Diese Studiengänge bieten die Möglichkeit, sich in einem bestimmten Bereich des Gesundheitswesens zu spezialisieren und Führungspositionen zu übernehmen. Auch ohne Abitur gibt es einige Studienmöglichkeiten, vor allem an Fachhochschulen, die spezifische Programme für beruflich Qualifizierte anbieten. Hier können beispielsweise Studiengänge im Bereich der angewandten Gesundheitswissenschaften oder der Medizinischen Dokumentation in Betracht gezogen werden. Diese Studienrichtungen ermöglichen es den Absolventen, ihre berufliche Expertise zu vertiefen und neue Karrierewege einzuschlagen.

Pro & Contra

Der Beruf der Medizinischen Fachangestellten bietet viele Vorteile, die ihn attraktiv machen. Zu den wesentlichen Vorteilen gehören: 1. Abwechslungsreiche Tätigkeiten: Der Arbeitsalltag ist vielfältig und umfasst sowohl administrative als auch medizinische Aufgaben. 2. Direkter Kontakt zu Menschen: MFAs haben die Möglichkeit, Patienten zu helfen und ihre Gesundheit zu fördern. 3. Gute Berufsaussichten: Der Bedarf an qualifizierten MFAs wird in Zukunft weiter steigen, was die Beschäftigungssicherheit erhöht. 4. Flexibilität: Viele MFAs können ihre Arbeitszeiten anpassen, was eine gute Vereinbarkeit von Beruf und Familie ermöglicht. 5. Weiterbildungsmöglichkeiten: Es gibt zahlreiche Optionen zur Spezialisierung und zur Aufstiegsmöglichkeit, die den beruflichen Werdegang fördern. 6. Teamarbeit: MFAs arbeiten häufig im Team, was den Austausch von Wissen und Erfahrungen fördert. Diese Aspekte machen den Beruf nicht nur sinnvoll, sondern auch äußerst erfüllend.

Tipps für deine Bewerbung

Die Ausbildung zur Medizinischen Fachangestellten schließt mit einer staatlichen Prüfung ab, die aus mehreren Teilen besteht. Diese Prüfung setzt sich aus einer schriftlichen, einer mündlichen und einer praktischen Prüfung zusammen. In der schriftlichen Prüfung werden die theoretischen Kenntnisse in den Fächern Medizin, Praxisorganisation und Abrechnung abgefragt. Die mündliche Prüfung beinhaltet die Präsentation eines bestimmten Falls oder eines Projekts, wobei die Prüflinge ihr Fachwissen und ihre kommunikative Kompetenz unter Beweis stellen müssen. Die praktische Prüfung findet in der Regel in Form einer Assistenz bei einer ärztlichen Behandlung oder einer simulierten Patientensituation statt. Die Prüfer bewerten die Auszubildenden hinsichtlich ihrer praktischen Fähigkeiten, der Einhaltung von Hygienevorschriften und der Patientenkommunikation. Um die Ausbildung erfolgreich abzuschließen, müssen die Prüflinge in allen drei Prüfungsbereichen bestehen, was eine umfassende Vorbereitung erfordert.

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