Oberflächenbeschichter/in

Alles was du über die Ausbildung zum/zur Oberflächenbeschichter/in wissen musst: Aufgaben, Gehalt, Voraussetzungen und Karrierechancen.

Ausbildungsdauer
3 Jahre
Schulabschluss
Hauptschulabschluss
Vergütung (1. Jahr)
ca. 800-1.000 EUR
Ausbildungsart
Dual

Was ist ein/e Oberflächenbeschichter/in?

Der Beruf des Oberflächenbeschichters bzw. der Oberflächenbeschichterin ist ein wichtiger Ausbildungsberuf in der industriellen Fertigung. Oberflächenbeschichter/-innen sind Fachkräfte, die in der Lage sind, verschiedene Werkstoffe wie Metalle, Kunststoffe oder Holz mit Schutz- oder Dekorationsbeschichtungen zu versehen. Diese Beschichtungen können sowohl funktionale als auch ästhetische Zwecke erfüllen. Zu den Kernaufgaben zählen das Vorbereiten der Materialien, das Auftragen von Beschichtungen durch unterschiedliche Verfahren wie Spritzlackieren, Emaillieren oder Galvanisieren sowie die anschließende Qualitätskontrolle der bearbeiteten Oberflächen. Oberflächenbeschichter/-innen arbeiten in verschiedenen Branchen, darunter der Automobil-, Maschinenbau- und Möbelindustrie. Der Beruf erfordert sowohl technisches Verständnis als auch ein hohes Maß an Präzision, Kreativität und handwerklichem Geschick. Neben der praktischen Arbeit ist auch ein Bewusstsein für Umweltschutz und Sicherheit von großer Bedeutung, da viele Beschichtungsstoffe chemische Substanzen enthalten können.

Was macht man als Oberflächenbeschichter/in?

Die typischen Aufgaben eines Oberflächenbeschichters bzw. einer Oberflächenbeschichterin sind vielfältig und abwechslungsreich. Zu den täglichen Tätigkeiten gehört zunächst die Vorbereitung der Materialien, die beschichtet werden sollen. Dies umfasst das Reinigen, Entfetten und gegebenenfalls Schleifen der Oberflächen, um eine optimale Haftung der Beschichtung zu gewährleisten. Im Anschluss wählen Oberflächenbeschichter/-innen die geeignete Beschichtungstechnik aus, die je nach Material und gewünschtem Ergebnis variieren kann. Dazu zählen Verfahren wie das Sprüh- oder Tauchlackieren, Emaillieren oder Galvanisieren. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist das Einrichten und Bedienen von Maschinen und Anlagen, die für die Beschichtung notwendig sind. Hierbei sind technische Kenntnisse unerlässlich, um die Maschinen richtig zu bedienen und gegebenenfalls kleine Störungen selbstständig zu beheben. Nach dem Beschichtungsprozess erfolgt die Qualitätskontrolle, bei der die Beschichtungen auf Fehler, wie Blasenbildung oder ungleichmäßige Schichten, überprüft werden. Auch das Dokumentieren von Arbeitsschritten und Ergebnissen gehört zu den Aufgaben eines Oberflächenbeschichters, um die Rückverfolgbarkeit und Qualitätssicherung zu gewährleisten. Darüber hinaus müssen sie auf Sicherheits- und Umweltbestimmungen achten, insbesondere im Umgang mit chemischen Stoffen und gefährlichen Materialien.

Wo arbeitet man?

Oberflächenbeschichter/-innen arbeiten in unterschiedlichen Umfeldern, die je nach Branche variieren können. Häufig sind sie in Produktionshallen von Industrieunternehmen tätig, wo große Maschinen und Anlagen zum Einsatz kommen. Diese Produktionsstätten sind in der Regel gut ausgestattet, um eine effiziente und sichere Arbeitsweise zu garantieren. Die Arbeitsplätze sind oft mit speziellen Belüftungssystemen ausgestattet, um die Exposition gegenüber schädlichen Dämpfen zu minimieren. Des Weiteren kann die Arbeit in Lackier- oder Galvanisierungsanlagen stattfinden, wo spezifische Sicherheitsmaßnahmen, wie das Tragen von Schutzausrüstung, erforderlich sind. Der Arbeitsplatz kann durch Geräuschpegel, chemische Gerüche und den Umgang mit verschiedenen Stoffen geprägt sein. Auch im Außeneinsatz, beispielsweise bei der Beschichtung von Bauteilen, kann Arbeit an unterschiedlichen Standorten erforderlich sein. Die Arbeitsumgebung ist somit sehr dynamisch und erfordert sowohl Flexibilität als auch die Bereitschaft, sich an verschiedene Arbeitsbedingungen anzupassen. Teamarbeit spielt ebenfalls eine wichtige Rolle, da Oberflächenbeschichter/-innen oft eng mit anderen Fachkräften, wie Maschinenbauern oder Qualitätsprüfern, zusammenarbeiten müssen.

Was sollte ich mitbringen?

Wichtige Interessen und Stärken für den Beruf des Oberflächenbeschichters sind vielfältig. Dazu zählen:
1. Interesse an handwerklichen Tätigkeiten: Eine Affinität zu praktischen Arbeiten und handwerklichem Geschick ist für die Ausbildung und den Beruf essenziell.
2. Technisches Interesse: Ein Interesse an Maschinen und Technologien hilft, sich schnell in die komplexen Arbeitsprozesse einzuarbeiten.
3. Kreativität: Die Fähigkeit, innovative und ästhetische Lösungen zu finden, ist besonders wichtig bei der Gestaltung von Oberflächen.
4. Teamgeist: Interesse an der Zusammenarbeit mit anderen und der Austausch von Ideen sind für die Arbeit im Team von großer Bedeutung.
5. Präzision: Ein starkes Augenmerk auf Genauigkeit und Detailverliebtheit ist für die Qualität der Arbeit entscheidend.
Diese Interessen und Stärken unterstützen die Auszubildenden und Fachkräfte dabei, in ihrem Beruf erfolgreich zu sein.

Wie ist die Ausbildung aufgebaut?

Die Ausbildung zum Oberflächenbeschichter bzw. zur Oberflächenbeschichterin erfolgt in der Regel im dualen System, das heißt, sie findet sowohl im Betrieb als auch in der Berufsschule statt. Die Ausbildungsdauer beträgt in der Regel drei Jahre, kann jedoch unter bestimmten Voraussetzungen verkürzt werden, beispielsweise bei sehr guten Schul- oder Ausbildungsleistungen. In einigen Fällen kann die Ausbildung auch auf bis zu vier Jahre verlängert werden, wenn zusätzliche Qualifikationen oder spezielle Fachrichtungen erlernt werden sollen. Während der dualen Ausbildung erwerben die Auszubildenden praktische Fertigkeiten im Betrieb und theoretisches Wissen in der Berufsschule. Die Inhalte der Berufsschule sind auf die Anforderungen der praktischen Ausbildung abgestimmt und umfassen sowohl fachspezifische Themen als auch allgemeine berufliche Kenntnisse. Eine enge Zusammenarbeit zwischen Ausbildungsbetrieb und Berufsschule ist entscheidend, um den Auszubildenden eine umfassende Qualifikation zu gewährleisten.

Was lerne ich während der Ausbildung?

In der Ausbildung zum Oberflächenbeschichter bzw. zur Oberflächenbeschichterin werden mehrere zentrale Lernfelder abgedeckt. Dazu gehört zunächst die Materialkunde, in der die Auszubildenden lernen, welche Werkstoffe für Beschichtungen geeignet sind und wie sie sich verhalten. Ein weiteres wichtiges Lernfeld ist die Beschichtungstechnik, in der die verschiedenen Verfahren wie Spritzlackieren, Tauchbeschichten oder Galvanisierung vermittelt werden. Hierbei lernen die Auszubildenden, welche Maschinen und Anlagen zum Einsatz kommen und wie diese eingerichtet und bedient werden. Auch die Qualitätskontrolle gehört zu den zentralen Lernfeldern, wo die Auszubildenden lernen, wie sie die beschichteten Oberflächen auf Fehler überprüfen und dokumentieren. Zudem werden auch Themen wie Arbeitssicherheit und Umweltschutz behandelt, um die Auszubildenden für die Risiken und Anforderungen des Berufs zu sensibilisieren. In der Berufsschule werden fachspezifische Inhalte vertieft und mit allgemeinen beruflichen Kenntnissen, wie Wirtschaft und Sozialkunde, kombiniert.

Welche Schulfächer sind wichtig?

In der Berufsschule erhalten Oberflächenbeschichter/-innen eine umfassende Ausbildung in verschiedenen Fächern, die auf die Anforderungen des Berufs zugeschnitten sind. Zu den zentralen Fächern gehören die Werkstoffkunde, in der die Eigenschaften unterschiedlicher Materialien und deren Eignung für verschiedene Beschichtungsverfahren behandelt werden. Auch die Beschichtungstechnik wird thematisiert, wo die Auszubildenden lernen, welche Verfahren es gibt und wie diese angewendet werden. Ein weiteres wichtiges Fach ist die Qualitätssicherung, in dem die Auszubildenden lernen, wie sie die Qualität der Beschichtungen überprüfen und dokumentieren können. Darüber hinaus werden Themen wie Arbeitssicherheit, Umwelt- und Gesundheitsschutz sowie wirtschaftliche und soziale Grundlagen behandelt, um die Auszubildenden auf die vielfältigen Herausforderungen im Berufsalltag vorzubereiten. Durch diese Kombination aus theoretischem Wissen und praktischen Fähigkeiten sind die Auszubildenden optimal auf ihre zukünftige Tätigkeit vorbereitet.

Gehalt während der Ausbildung

Die Vergütung während der Ausbildung zum Oberflächenbeschichter ist im Vergleich zu anderen Ausbildungsberufen durchschnittlich. Im ersten Ausbildungsjahr liegt das Gehalt in der Regel zwischen 800 und 1.000 Euro brutto pro Monat. Im zweiten Jahr steigt die Vergütung auf etwa 900 bis 1.100 Euro, während im dritten Jahr mit einem Gehalt von etwa 1.000 bis 1.200 Euro zu rechnen ist. Diese Zahlen können je nach Region und Ausbildungsbetrieb variieren, da viele Unternehmen tarifgebundene Gehälter zahlen. Die Vergütung kann auch durch zusätzliche Leistungen, wie Urlaubsgeld oder Weihnachtsgeld, ergänzt werden, was die Attraktivität der Ausbildungsstelle erhöht.

Gehalt nach der Ausbildung

Nach Abschluss der Ausbildung zum Oberflächenbeschichter bzw. zur Oberflächenbeschichterin kann das Einstiegsgehalt variieren, liegt jedoch in der Regel zwischen 2.500 und 3.000 Euro brutto pro Monat. Die genaue Höhe des Gehalts hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie dem Standort des Unternehmens, der Branche sowie der Größe des Unternehmens. In größeren, industriell geprägten Betrieben sind oft höhere Gehälter zu erwarten, während kleinere Betriebe in der Regel niedrigere Einstiegsgehälter bieten. Auch die individuelle Qualifikation und Erfahrung können Einfluss auf das Gehalt haben, sodass frisch ausgebildete Fachkräfte bei entsprechender Leistung und Verantwortung auch deutlich mehr verdienen können.

Karrieremöglichkeiten

Die Möglichkeiten zur beruflichen Weiterbildung im Bereich Oberflächenbeschichtung sind vielfältig und bieten zahlreiche Perspektiven für eine Karriere. Eine der naheliegendsten Optionen ist die Weiterbildung zum Meister im Maler- und Lackiererhandwerk, die eine leitende Position im Betrieb ermöglicht und vertiefte Kenntnisse in der Mitarbeiterführung und Betriebsorganisation vermittelt. Zudem können Fachkräfte sich zum Techniker im Bereich Maschinenbau oder Oberflächentechnologie weiterqualifizieren, was ihnen Zugang zu anspruchsvolleren Aufgaben und Projekten eröffnet. Auch die Weiterbildung zum Fachwirt in der Industrie oder zum Betriebswirt ist möglich, um betriebswirtschaftliche Kenntnisse zu erwerben und in Führungspositionen aufzusteigen. Diese Aufstiegsfortbildungen sind sowohl für die persönliche als auch die berufliche Entwicklung von großer Bedeutung und erhöhen die Chancen auf dem Arbeitsmarkt.

Weiterbildungsmöglichkeiten

Für Oberflächenbeschichter/-innen bestehen verschiedene Möglichkeiten zur Weiterbildung oder zum Studium, sowohl mit als auch ohne Abitur. Wer das Abitur hat, kann beispielsweise ein Studium im Bereich Maschinenbau, Materialwissenschaften oder Verfahrenstechnik in Betracht ziehen. Diese Studiengänge bieten vertiefte Kenntnisse über die verwendeten Materialien und Technologien und öffnen Türen zu technischen oder ingenieurtechnischen Berufen. Für diejenigen ohne Abitur gibt es die Möglichkeit, über berufliche Aufstiegsfortbildungen oder spezielle Studiengänge im Bereich Technik oder Design, die auf berufliche Qualifikationen aufbauen, den Zugang zur Hochschule zu erlangen. Diese akademischen Möglichkeiten ermöglichen es den Fachkräften, ihre Karrierechancen erheblich zu verbessern und sich in spezialisierten Bereichen weiterzuentwickeln.

Pro & Contra

Der Beruf des Oberflächenbeschichters bietet zahlreiche Vorteile, die ihn zu einer attraktiven Wahl für viele Berufseinsteiger machen. Zu den Vorteilen gehören:
1. Vielfältige Tätigkeitsfelder: Oberflächenbeschichter/-innen arbeiten in verschiedenen Branchen, was eine breite Palette an beruflichen Möglichkeiten eröffnet.
2. Hohe Nachfrage: Durch die konstant hohe Nachfrage nach Fachkräften in der Oberflächenbearbeitung sind die Jobchancen gut.
3. Kreativität und Gestaltungsspielraum: Die Arbeit ermöglicht es, ästhetische und funktionale Lösungen zu entwickeln, was den Beruf kreativ macht.
4. Gute Weiterbildungsmöglichkeiten: Viele Fortbildungsangebote, wie Meister oder Techniker, bieten Perspektiven für berufliches Wachstum.
5. Stabilität und Sicherheit: Die Beschäftigungssicherheit ist aufgrund der stabilen Nachfrage in der Industrie hoch.
Insgesamt ist der Beruf des Oberflächenbeschichters sowohl technisch als auch kreativ und bietet zahlreiche Chancen für die persönliche und berufliche Entwicklung.

Tipps für deine Bewerbung

Die Prüfung zum Oberflächenbeschichter bzw. zur Oberflächenbeschichterin besteht aus mehreren Teilen, die sowohl praktische als auch theoretische Kenntnisse abdecken. In der Regel gibt es eine Zwischenprüfung, die häufig nach dem zweiten Ausbildungsjahr stattfindet und das bisher erworbene Wissen überprüft. Diese Prüfung umfasst in der Regel praktische Aufgaben sowie theoretische Fragen zu den behandelten Themen in der Berufsschule. Am Ende der Ausbildung steht die Abschlussprüfung, die aus einem praktischen und einem schriftlichen Teil besteht. Im praktischen Teil müssen die Prüflinge eine Beschichtung durchführen und anschließend die Qualität ihrer Arbeit dokumentieren. Der schriftliche Teil beinhaltet Fragen zu technischen Grundlagen, Werkstoffkunde und den verschiedenen Beschichtungsverfahren. Beide Prüfungsteile müssen bestanden werden, um die Ausbildung erfolgreich abzuschließen. Die Prüfungen werden von den zuständigen Handwerkskammern organisiert und durchgeführt.

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