Pharmakant/in

Alles was du über die Ausbildung zum/zur Pharmakant/in wissen musst: Aufgaben, Gehalt, Voraussetzungen und Karrierechancen.

Ausbildungsdauer
4 Jahre
Schulabschluss
Hauptschulabschluss
Vergütung (1. Jahr)
ca. 800-1.000 EUR
Ausbildungsart
Dual

Was ist ein/e Pharmakant/in?

Der Beruf des Pharmakanten/der Pharmakantin ist ein anerkannter Ausbildungsberuf in der pharmazeutischen Industrie. Pharmakanten sind für die Herstellung und Qualitätssicherung von Arzneimitteln verantwortlich. Zu den Kernaufgaben gehört das Bedienen von Produktionsanlagen, das Überwachen des Herstellungsprozesses und das Durchführen von Qualitätskontrollen. Sie arbeiten eng mit anderen Fachleuten zusammen, um sicherzustellen, dass die Produkte den gesetzlichen Vorschriften und den hohen Standards der Gesundheitsversorgung entsprechen. In der Regel erfolgt die Ausbildung dual, was bedeutet, dass die Auszubildenden sowohl in einem Betrieb als auch in einer Berufsschule lernen. Die Ausbildung vermittelt sowohl theoretisches Wissen als auch praktische Fähigkeiten, die in der modernen Pharmaindustrie unerlässlich sind. Der Beruf bietet vielfältige Karrieremöglichkeiten und ist von großer Bedeutung, da die pharmazeutische Industrie eine Schlüsselrolle in der Gesundheitsversorgung spielt. Aufgrund der ständig wachsenden Nachfrage nach innovativen Arzneimitteln ist der Beruf des Pharmakanten äußerst zukunftssicher und bietet interessante Perspektiven.

Was macht man als Pharmakant/in?

Die typischen Aufgaben eines Pharmakanten/einer Pharmakantin sind vielfältig und erfordern sowohl technisches als auch analytisches Geschick. Zu den täglichen Aufgaben gehört das Einrichten und Bedienen von Produktionsanlagen, die für die Herstellung von Arzneimitteln benötigt werden. Hierbei müssen die Pharmakanten sicherstellen, dass alle Maschinen ordnungsgemäß funktionieren und die notwendigen Qualitätsstandards eingehalten werden. Ein weiterer wichtiger Aspekt der Arbeit ist das Überwachen des gesamten Produktionsprozesses. Dies beinhaltet die Kontrolle von Rohstoffen, Zwischenprodukten und Endprodukten auf ihre Qualität und Reinheit. Zudem führen Pharmakanten regelmäßig Probenahmen durch und dokumentieren die Ergebnisse gemäß den gesetzlichen Vorgaben. Ein weiterer zentraler Aufgabenbereich ist die Einhaltung von Hygiene- und Sicherheitsvorschriften, um die Gesundheit der Mitarbeiter und die Qualität der Produkte zu gewährleisten. Außerdem sind Pharmakanten oft in die Schulung neuer Mitarbeiter involviert und arbeiten eng mit anderen Abteilungen wie der Qualitätssicherung und der Forschung und Entwicklung zusammen. Die Arbeit erfordert eine hohe Präzision und Sorgfalt, da kleine Fehler schwerwiegende Folgen für die Patientensicherheit haben können.

Wo arbeitet man?

Pharmakanten arbeiten in der Regel in modernen Produktionsstätten der pharmazeutischen Industrie. Diese Umgebungen sind stark reguliert und unterliegen strengen Hygiene- und Sicherheitsvorschriften. Der Arbeitsplatz ist oft von technischen Anlagen geprägt, die für die Herstellung von Arzneimitteln notwendig sind. Dazu gehören Misch- und Abfüllanlagen, Reinräume sowie Labore zur Qualitätskontrolle. In diesen Bereichen ist es wichtig, dass die Mitarbeiter mit verschiedenen Maschinen und Technologien vertraut sind. Der Arbeitsbereich ist oftmals klimatisiert und verfügt über spezielle Beleuchtung, um optimale Arbeitsbedingungen zu gewährleisten. Zudem sind die Arbeitsplätze so gestaltet, dass sie ergonomisch sind, um körperliche Belastungen zu minimieren. Die Kommunikation mit Kollegen erfolgt häufig im Team, was eine enge Zusammenarbeit erfordert. Darüber hinaus kann es notwendig sein, in verschiedenen Schichten zu arbeiten, um den kontinuierlichen Produktionsprozess aufrechtzuerhalten, was bedeutet, dass der Arbeitsplatz nicht nur tagsüber, sondern auch nachts und an Wochenenden besetzt sein kann.

Was sollte ich mitbringen?

Wichtige Interessen und Stärken für angehende Pharmakanten sind ein ausgeprägtes Interesse an Naturwissenschaften, insbesondere Chemie und Biologie. Diese Fächer bilden die Grundlage für das Verständnis der Arzneimittelherstellung und der chemischen Prozesse. Zudem sind analytische Fähigkeiten und eine hohe Detailgenauigkeit wichtig, um bei der Arbeit präzise Ergebnisse zu erzielen. Teamarbeit und Kommunikationsfähigkeit sind ebenfalls von Bedeutung, da Pharmakanten häufig mit anderen Fachkräften zusammenarbeiten. Eine gewisse technische Affinität kann von Vorteil sein, um die Maschinen und Technologien, die in der Produktion eingesetzt werden, besser zu verstehen und bedienen zu können. Diese Interessen und Stärken sind entscheidend für eine erfolgreiche Ausbildung und Karriere in diesem Berufsfeld.

Wie ist die Ausbildung aufgebaut?

Die Ausbildung zum Pharmakanten/zur Pharmakantin dauert in der Regel drei Jahre und erfolgt dual, das heißt sowohl im Betrieb als auch in der Berufsschule. Die duale Ausbildung ermöglicht es den Auszubildenden, theoretisches Wissen direkt in der Praxis anzuwenden. In einigen Fällen kann die Ausbildung verkürzt werden, beispielsweise bei entsprechender Vorbildung oder wenn die Auszubildenden bereits eine verwandte Ausbildung abgeschlossen haben. In solchen Fällen kann die Ausbildungsdauer auf zwei Jahre reduziert werden. Während der Ausbildung werden die Auszubildenden in verschiedenen Bereichen der Produktion und Qualitätssicherung eingesetzt, um ein umfassendes Verständnis für den gesamten Herstellungsprozess zu entwickeln. Die Berufsschule vermittelt zusätzlich theoretisches Wissen, das für die Praxis essentiell ist, beispielsweise Kenntnisse in Chemie, Biologie und Recht. Es gibt auch die Möglichkeit, die Ausbildung zu verlängern, wenn die Auszubildenden zusätzliche Qualifikationen erwerben möchten oder besondere Lernschwierigkeiten haben. Die duale Ausbildung zum Pharmakanten ist sehr praxisorientiert und bereitet die Auszubildenden optimal auf die Herausforderungen im Berufsleben vor.

Was lerne ich während der Ausbildung?

Die Ausbildung zum Pharmakanten/zur Pharmakantin umfasst mehrere zentrale Lernfelder, die sowohl praktische als auch theoretische Inhalte abdecken. Zu den wichtigsten Lernfeldern gehören die Herstellung von Arzneimitteln, die Qualitätssicherung sowie die Bedienung und Wartung von Produktionsanlagen. Im Bereich der Arzneimittelherstellung lernen die Auszubildenden die verschiedenen Schritte des Produktionsprozesses kennen, von der Rohstoffbeschaffung über die Herstellung bis hin zur Abfüllung und Verpackung. Ein weiteres wichtiges Lernfeld ist die Qualitätssicherung, in dem die Auszubildenden Methoden zur Überprüfung der Qualität und Reinheit von Arzneimitteln kennenlernen. Dazu gehört auch die Durchführung von Laboranalysen und das Erstellen von Dokumentationen. Darüber hinaus werden die Auszubildenden in den rechtlichen Grundlagen der pharmazeutischen Industrie geschult, einschließlich der relevanten Gesetze und Vorschriften. Weitere Lerninhalte sind Hygienevorschriften, Sicherheit im Betrieb sowie die Anwendung moderner Technologien in der Produktion. Durch diese vielfältigen Lernfelder erwerben die Auszubildenden ein umfassendes Wissen, das sie optimal auf ihre zukünftige Tätigkeit vorbereitet.

Welche Schulfächer sind wichtig?

Die Berufsschule spielt eine entscheidende Rolle in der Ausbildung zum Pharmakanten/zur Pharmakantin. Die Auszubildenden besuchen verschiedene Fächer, die auf die Anforderungen des Berufs abgestimmt sind. Zu den zentralen Fächern gehören Chemie, Biologie und Physik, die die naturwissenschaftlichen Grundlagen vermitteln, die für das Verständnis der Arzneimittelherstellung notwendig sind. Darüber hinaus werden auch Fächer wie Wirtschaft und Recht unterrichtet, die den Auszubildenden ein Verständnis für die wirtschaftlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen der pharmazeutischen Industrie vermitteln. Weitere wichtige Fächer sind Qualitätsmanagement, Hygiene und Sicherheit, die darauf abzielen, das Bewusstsein für die Bedeutung von Qualität und Sicherheit in der Produktion zu schärfen. Die Inhalte der Berufsschule sind eng mit den praktischen Tätigkeiten im Betrieb verknüpft, sodass die Auszubildenden das theoretische Wissen direkt in der Praxis anwenden können. Die Kombination aus praktischer Ausbildung im Betrieb und theoretischem Unterricht in der Berufsschule stellt sicher, dass die Auszubildenden umfassend auf ihre zukünftige Tätigkeit vorbereitet sind.

Gehalt während der Ausbildung

Die Vergütung während der Ausbildung zum Pharmakanten/zur Pharmakantin variiert je nach Jahr und Region. Im ersten Ausbildungsjahr liegt das durchschnittliche Gehalt bei etwa 1.000 bis 1.100 Euro brutto pro Monat. Im zweiten Jahr steigt das Gehalt auf etwa 1.100 bis 1.200 Euro, und im dritten Jahr können Auszubildende mit einer Vergütung von etwa 1.200 bis 1.300 Euro rechnen. Diese Zahlen können je nach Branche, Unternehmensgröße und Tarifbindung variieren. In tarifgebundenen Betrieben sind die Gehälter in der Regel höher, während in kleineren Unternehmen oder solchen ohne Tarifbindung geringere Vergütungen möglich sind. Es ist auch möglich, dass Auszubildende in bestimmten Regionen höhere Ausbildungsvergütungen erhalten, bedingt durch die Lebenshaltungskosten und den Fachkräftemangel in der Pharmaindustrie.

Gehalt nach der Ausbildung

Nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung zum Pharmakanten/zur Pharmakantin liegt das typische Einstiegsgehalt bei etwa 2.500 bis 3.000 Euro brutto pro Monat. Dieses Gehalt kann jedoch je nach Unternehmensgröße, Region und spezifischen Aufgaben variieren. In großen Pharmaunternehmen oder in Ballungsgebieten sind höhere Einstiegsgehälter möglich, während kleinere Betriebe oder ländliche Regionen tendenziell niedrigere Gehälter zahlen. Die Entwicklung des Gehalts kann sich im Laufe der Karriere erheblich verbessern, insbesondere durch Fachweiterbildungen oder zusätzliche Qualifikationen, die die Verhandlungsposition im Gehalt erhöhen können.

Karrieremöglichkeiten

Nach Abschluss der Ausbildung zum Pharmakanten/zur Pharmakantin gibt es vielfältige Möglichkeiten zur beruflichen Weiterbildung und Karriereentwicklung. Eine gängige Option ist die Weiterbildung zum Techniker, beispielsweise zum „Techniker der Fachrichtung Chemie“, der zusätzliche Verantwortung in der Produktionsplanung und -organisation übernimmt. Eine weitere Möglichkeit ist die Weiterbildung zum Fachwirt, etwa zum „Industriefachwirt“, der Management- und Führungsaufgaben übernehmen kann. Auch eine Meisterausbildung, wie der „Pharmazeutisch-technische Assistent (PTA)“, ist denkbar, die eine noch tiefere Spezialisierung in bestimmten Bereichen der pharmazeutischen Produktion ermöglicht. Darüber hinaus bieten viele Unternehmen interne Schulungen und Programme zur persönlichen Entwicklung an, die den Mitarbeitenden helfen, ihre Fähigkeiten zu erweitern und in höhere Positionen aufzusteigen. Eine kontinuierliche Weiterbildung ist in diesem Berufsfeld besonders wichtig, da sich die Technologien und Anforderungen in der pharmazeutischen Industrie ständig weiterentwickeln.

Weiterbildungsmöglichkeiten

Für Pharmakanten ergeben sich auch nach der Ausbildung interessante Möglichkeiten für ein Studium. Mit einem Fachabitur oder einer allgemeinen Hochschulreife haben sie die Möglichkeit, ein Studium im Bereich Pharmazie, Chemie oder Biotechnologie zu beginnen. Diese Studiengänge bieten eine vertiefte Ausbildung und eröffnen zusätzliche Karrierechancen in der Forschung, Entwicklung oder im Management innerhalb der pharmazeutischen Industrie. Auch ohne Abitur bestehen Chancen, beispielsweise durch den Abschluss einer Meisterprüfung oder durch den Besuch einer Fachschule, ein Studium aufzunehmen. Diese Studienmöglichkeiten bieten den Pharmakanten die Gelegenheit, ihr Wissen zu vertiefen und sich auf anspruchsvollere Positionen vorzubereiten.

Pro & Contra

Der Beruf des Pharmakanten bietet zahlreiche Vorteile. Erstens sind die Beschäftigungsmöglichkeiten in der pharmazeutischen Industrie aufgrund des konstanten Bedarfs an Arzneimitteln und der wachsenden Gesundheitsbranche vielfältig. Zweitens ist die Ausbildung dual angelegt, was bedeutet, dass Auszubildende praxisnahe Erfahrungen sammeln und theoretisches Wissen direkt anwenden können. Drittens bietet der Beruf gute Verdienstmöglichkeiten, sowohl während der Ausbildung als auch nach dem Abschluss. Vierte Vorteil ist die Möglichkeit zur Weiterbildung und Karriereentwicklung, die eine Vielzahl von Aufstiegschancen eröffnet. Fünf, die Arbeit hat einen hohen gesellschaftlichen Wert, da Pharmakanten direkt zur Gesundheitsversorgung der Bevölkerung beitragen. Sechstens ist die Branche innovativ und bietet die Möglichkeit, an der Entwicklung neuer Medikamente und Therapien beteiligt zu sein. Diese Vorteile machen den Beruf des Pharmakanten zu einer attraktiven Wahl für viele junge Menschen.

Tipps für deine Bewerbung

Die Ausbildung zum Pharmakanten/zur Pharmakantin endet mit einer Abschlussprüfung, die aus mehreren Teilen besteht. Zunächst müssen die Auszubildenden eine praktische Prüfung ablegen, in der sie ihre Fähigkeiten bei der Herstellung von Arzneimitteln und der Durchführung von Qualitätskontrollen unter Beweis stellen. Diese praktische Prüfung wird in der Regel in der Ausbildungsstätte durchgeführt und von erfahrenen Prüfern bewertet. Zusätzlich müssen die Auszubildenden eine schriftliche Prüfung ablegen, in der sie ihr theoretisches Wissen über chemische und biologische Grundlagen sowie über rechtliche Aspekte der pharmazeutischen Industrie nachweisen. Die schriftliche Prüfung besteht aus mehreren Aufgaben, die in einem festgelegten Zeitraum zu bearbeiten sind. Darüber hinaus gibt es oft eine mündliche Prüfung, in der die Prüfer gezielte Fragen zu spezifischen Themen stellen, um das Verständnis der Auszubildenden zu vertiefen. Die Gesamtnote der Abschlussprüfung setzt sich aus den Ergebnissen der praktischen, schriftlichen und mündlichen Prüfungen zusammen. Ein erfolgreiches Bestehen der Prüfung ist Voraussetzung für die Erlangung des Gesellenbriefes und den Einstieg in das Berufsleben.

Ausbildungsplatz finden

Finde jetzt freie Ausbildungsplätze als Pharmakant/in!

Stellen anzeigen

Bereit für deine Ausbildung?

Finde jetzt freie Ausbildungsplätze als Pharmakant/in in deiner Nähe!

Ausbildungsplätze finden