Schornsteinfeger/in

Alles was du über die Ausbildung zum/zur Schornsteinfeger/in wissen musst: Aufgaben, Gehalt, Voraussetzungen und Karrierechancen.

Ausbildungsdauer
3 Jahre
Schulabschluss
Hauptschulabschluss
Vergütung (1. Jahr)
ca. 800-1.000 EUR
Ausbildungsart
Dual

Was ist ein/e Schornsteinfeger/in?

Der Ausbildungsberuf des Schornsteinfegers, auch bekannt als Schornsteinfegerin, ist ein traditioneller Handwerksberuf in Deutschland, der in die Branche der Gebäudetechnik eingeordnet wird. Schornsteinfeger spielen eine entscheidende Rolle in der Gewährleistung der Sicherheit und Effizienz von Heizungsanlagen, Kaminen und Lüftungsanlagen. Zu den Kernaufgaben gehören die Überprüfung, Reinigung und Wartung von Schornsteinen sowie die Durchführung von Messungen zur Feststellung der Emissionen. Schornsteinfeger beraten ihre Kunden auch in Bezug auf die richtige Nutzung von Heizungen und den Einsatz von modernen Technologien zur Energieeinsparung. Neben der praktischen Arbeit erfordert der Beruf auch Kenntnisse in der Unfallverhütung und im Umweltschutz, da die Arbeit nicht nur technische Fähigkeiten, sondern auch ein hohes Maß an Verantwortung für die Sicherheit der Kundschaft beinhaltet. Der Beruf des Schornsteinfegers ist nicht nur ein Handwerksberuf, sondern auch ein Beruf mit viel Kundenkontakt und vielfältigen Herausforderungen, die sich ständig mit den Entwicklungen in der Technik und den gesetzlichen Vorschriften verändern.

Was macht man als Schornsteinfeger/in?

Die typischen Tätigkeiten eines Schornsteinfegers sind vielfältig und reichen von der regelmäßigen Reinigung der Schornsteine bis hin zur Durchführung von Sicherheitsüberprüfungen. Zu den täglichen Aufgaben gehört die Kontrolle von Heizungsanlagen, um sicherzustellen, dass diese effizient und umweltfreundlich arbeiten. Dies umfasst das Messen von Abgaswerten und die Beurteilung der Verbrennungseffizienz. Ein zentraler Bestandteil der Arbeit ist die Reinigung der Schornsteine, bei der spezielle Werkzeuge und Techniken zum Einsatz kommen, um Ruß und Ablagerungen zu entfernen. Darüber hinaus beraten Schornsteinfeger ihre Kunden über die optimale Nutzung von Heizsystemen, geben Tipps zur Energieeinsparung und informieren über gesetzliche Vorgaben. In vielen Fällen führen sie auch Wartungsarbeiten durch und helfen bei der Installation neuer Heizungsanlagen. Ein weiterer wichtiger Aspekt ihrer Arbeit ist die Erstellung von Prüfberichten, die für die Dokumentation der durchgeführten Arbeiten und die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften erforderlich sind. Die Arbeit erfordert nicht nur handwerkliches Geschick, sondern auch analytische Fähigkeiten, um Probleme zu diagnostizieren und Lösungen anzubieten.

Wo arbeitet man?

Schornsteinfeger arbeiten in einem abwechslungsreichen Umfeld, das sowohl Innen- als auch Außenbereiche umfasst. Ihre Hauptarbeitsorte sind Wohnhäuser, Gewerbeimmobilien und industrielle Einrichtungen, wo sie die verschiedenen Heizungs- und Lüftungssysteme prüfen. Die Bedingungen können von den technischen Anforderungen der Gebäude abhängen. Bei der Arbeit auf Dächern oder in engen Schornsteinen müssen Schornsteinfeger sicher mit Höhen und engen Räumen umgehen können. Die Ausstattung ihrer Arbeitsplätze kann von einfachen Werkzeugen wie Besen und Bürsten bis hin zu modernen Messgeräten und Sicherheitsausrüstungen reichen. Oft arbeiten Schornsteinfeger im Freien, was sie den Witterungsbedingungen aussetzt, was sowohl im Sommer als auch im Winter eine Herausforderung darstellen kann. Die Arbeit erfordert auch eine gewisse körperliche Fitness, da das Heben von schweren Geräten und das Klettern auf Dächer Teil des Jobs sind. Zudem begegnen sie regelmäßig neuen technischen Entwicklungen im Bereich Heizungstechnik, was einen dynamischen Arbeitsalltag bedeutet.

Was sollte ich mitbringen?

Wichtige Interessen und Stärken für angehende Schornsteinfeger sind technisches Interesse und handwerkliches Geschick. Ein ausgeprägtes Verständnis für technische Zusammenhänge ist entscheidend, um die Funktionsweise von Heizungsanlagen und Schornsteinen zu verstehen. Zudem sollten Bewerber Freude am Arbeiten im Freien und an körperlicher Betätigung haben, da der Beruf oft mit körperlichen Herausforderungen verbunden ist. Ein Interesse an Umweltschutz und Energieeffizienz ist ebenfalls von Vorteil, da diese Themen in der heutigen Zeit immer wichtiger werden. Zuverlässigkeit und Verantwortungsbewusstsein sind weitere Stärken, die für den Beruf unerlässlich sind, da Schornsteinfeger eine wichtige Rolle in der Sicherheit der Heizungsanlagen spielen.

Wie ist die Ausbildung aufgebaut?

Die Ausbildung zum Schornsteinfeger erfolgt dual, das heißt, sie findet sowohl im Betrieb als auch in der Berufsschule statt. Die reguläre Ausbildungsdauer beträgt drei Jahre. In einigen Fällen ist eine Verkürzung möglich, wenn der Auszubildende bereits eine verwandte Ausbildung abgeschlossen hat oder über besondere Leistungen verfügt. Die Ausbildung gliedert sich in praktische und theoretische Inhalte, wobei die Auszubildenden im Betrieb direkt von erfahrenen Schornsteinfegern lernen und in der Schule die erforderlichen theoretischen Kenntnisse erwerben. Die Ausbildung umfasst sowohl technische als auch rechtliche Aspekte des Berufs, einschließlich der Kenntnisse über Sicherheits- und Umweltstandards. Die duale Ausbildung gewährleistet, dass die Auszubildenden umfassend auf die Herausforderungen und Anforderungen im Beruf vorbereitet werden. Es gibt auch die Möglichkeit, nach der Ausbildung an Fortbildungen teilzunehmen, um sich weiter zu qualifizieren oder eine Spezialisierung vorzunehmen.

Was lerne ich während der Ausbildung?

Die Ausbildung zum Schornsteinfeger ist in mehrere zentrale Lernfelder unterteilt, die den Auszubildenden sowohl theoretische als auch praktische Kenntnisse vermitteln. Ein wichtiges Lernfeld ist die Technik der Feuerstätten, in dem die Auszubildenden lernen, wie Heizungsanlagen und Schornsteine aufgebaut sind und funktionieren. Hierzu gehören auch die Kenntnisse über verschiedene Brennstoffe und deren Emissionen. Ein weiteres Lernfeld beschäftigt sich mit der Sicherheitstechnik, in dem die Auszubildenden lernen, wie sie die Sicherheit der Anlagen gewährleisten und Gefahren erkennen können. Im Lernfeld Umweltschutz und Energieeffizienz werden die Auszubildenden über gesetzliche Vorgaben und moderne Technologien informiert, die zur Reduzierung von Emissionen beitragen. Des Weiteren umfasst die Ausbildung auch betriebswirtschaftliche Aspekte, wie die Kundenberatung und das Management von Aufträgen. Praktische Übungen in Form von Werkstattunterricht sind ebenfalls Teil der Ausbildung, um direkt an realen Objekten zu lernen. Diese Lernfelder sind so gestaltet, dass sie den Auszubildenden eine umfassende Qualifikation bieten und sie auf die vielfältigen Anforderungen des Berufs vorbereiten.

Welche Schulfächer sind wichtig?

In der Berufsschule werden verschiedene Fächer unterrichtet, die für die Ausbildung zum Schornsteinfeger von Bedeutung sind. Zu den zentralen Fächern gehören Technik und Physik, in denen die Auszubildenden die Grundlagen der Heizungs- und Lüftungstechnik sowie der Brennstoffkunde erlernen. Ein weiteres wichtiges Fach ist das Sicherheitswesen, in dem die rechtlichen Vorgaben und Sicherheitsstandards vermittelt werden, die im Umgang mit Heizungsanlagen und Schornsteinen zu beachten sind. Auch Umweltschutz und Energieeffizienz sind zentrale Themen, die die angehenden Schornsteinfeger auf die Anforderungen des modernen Berufslebens vorbereiten. Darüber hinaus werden betriebswirtschaftliche Grundlagen vermittelt, die für die Kundenberatung und das Management von Aufträgen wichtig sind. Der Unterricht ist praxisnah gestaltet, sodass die Auszubildenden die Theorie direkt auf ihre zukünftigen Aufgaben anwenden können. Die enge Verzahnung von Theorie und Praxis ist essenziell, um die Azubis optimal auf die Herausforderungen des Berufs vorzubereiten.

Gehalt während der Ausbildung

Die Vergütung während der Ausbildung zum Schornsteinfeger variiert je nach Ausbildungsjahr und Region. Im ersten Ausbildungsjahr liegt die durchschnittliche Vergütung bei etwa 800 bis 1.000 Euro brutto pro Monat. Im zweiten Jahr steigt die Vergütung auf etwa 900 bis 1.100 Euro, während im dritten Jahr mit einer Bezahlung von etwa 1.000 bis 1.200 Euro zu rechnen ist. Diese Zahlen sind als Richtwerte zu verstehen und können je nach Betrieb und Tarifvertrag variieren. Die Ausbildung wird in der Regel gut vergütet, was für viele Auszubildende ein Anreiz ist, diesen Beruf zu erlernen.

Gehalt nach der Ausbildung

Nach der Ausbildung zum Schornsteinfeger kann man mit einem Einstiegsgehalt von etwa 2.500 bis 3.000 Euro brutto pro Monat rechnen. Dieses Gehalt kann je nach Region, Betrieb und individuellen Qualifikationen variieren. In großen Städten oder bei größeren Unternehmen kann das Gehalt auch höher ausfallen. Zusätzlich können Schornsteinfeger durch Überstunden oder Sonderleistungen wie Prämien oder Zuschläge ihr Einkommen steigern. Mit zunehmender Berufserfahrung und Verantwortung, beispielsweise durch die Übernahme von leitenden Positionen, kann das Gehalt weiter steigen und in einigen Fällen bis zu 4.000 Euro brutto oder mehr betragen.

Karrieremöglichkeiten

Die Aufstiegsmöglichkeiten für Schornsteinfeger sind vielfältig und bieten zahlreiche Perspektiven. Eine der häufigsten Weiterbildungen ist die Meisterprüfung, die es den Schornsteinfegern ermöglicht, einen eigenen Betrieb zu führen und Lehrlinge auszubilden. Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit, sich zum Techniker oder Fachwirt im Handwerk weiterzubilden, was zusätzliche Qualifikationen und Verantwortungsbereiche mit sich bringt. Auch Spezialisierungen in Bereichen wie Energiemanagement oder Umwelttechnik sind denkbar. Diese Fort- und Weiterbildungsangebote sind nicht nur für die persönliche Entwicklung wichtig, sondern eröffnen auch neue berufliche Perspektiven und erhöhen das Einkommen. Schornsteinfeger, die sich kontinuierlich weiterbilden, können sich in diesem sich ständig wandelnden Berufsfeld erfolgreich behaupten.

Weiterbildungsmöglichkeiten

Nach der Ausbildung zum Schornsteinfeger stehen verschiedene Studienmöglichkeiten offen, sowohl mit als auch ohne Abitur. Wer das Abitur hat, kann beispielsweise Ingenieurwissenschaften oder Umwelttechnik studieren, was zusätzliche Karrierechancen eröffnet. Auch ein Studium in Betriebswirtschaftslehre kann interessant sein, insbesondere für die Übernahme von Führungspositionen im Handwerk. Für diejenigen ohne Abitur gibt es die Möglichkeit, über eine Meisterausbildung an Fachhochschulen zu studieren oder berufliche Qualifikationen zu erlangen, die den Zugang zu bestimmten Studiengängen ermöglichen. Diese akademischen Weiterbildungen bieten die Chance, sich in der Branche zu profilieren und den eigenen Karriereweg gezielt zu gestalten.

Pro & Contra

Der Beruf des Schornsteinfegers bietet zahlreiche Vorteile. Erstens ist die Ausbildung gut strukturiert und ermöglicht eine fundierte Ausbildung in einem traditionellen Handwerk. Zweitens sind die Verdienstmöglichkeiten attraktiv, sowohl während der Ausbildung als auch nach dem Abschluss. Drittens bietet der Beruf eine hohe Arbeitsplatzsicherheit aufgrund der konstanten Nachfrage nach Schornsteinfegern. Hinzu kommt die Möglichkeit zur Selbstständigkeit, die es erlaubt, eigene Ideen und Konzepte zu verwirklichen. Des Weiteren ist die Arbeit abwechslungsreich und spannend, da sie sowohl technische als auch beratende Aufgaben beinhaltet. Schließlich können Schornsteinfeger durch ständige Fortbildung ihre Karriere aktiv gestalten und neue berufliche Perspektiven erschließen.

Tipps für deine Bewerbung

Die Abschlussprüfung für Schornsteinfeger besteht aus mehreren Teilen, die sowohl praktische als auch theoretische Aspekte des Berufs abdecken. Die Prüfung ist in zwei Hauptbestandteile gegliedert: eine schriftliche und eine praktische Prüfung. In der schriftlichen Prüfung werden die Kenntnisse in Fächern wie Technik, Sicherheitswesen und Umweltschutz getestet. Die praktische Prüfung besteht aus der Durchführung von spezifischen Aufgaben, wie der Reinigung eines Schornsteins und der Durchführung von Messungen an Heizungsanlagen. Die Auszubildenden müssen dabei ihr handwerkliches Geschick und ihr theoretisches Wissen unter Beweis stellen. Zusätzlich gibt es eine mündliche Prüfung, in der die Prüflinge Fragen zu verschiedenen Aspekten des Berufs beantworten müssen. Die Gesamtnote setzt sich aus den Ergebnissen der verschiedenen Prüfungsbestandteile zusammen. Eine erfolgreiche Prüfung ist Voraussetzung, um die Ausbildung abzuschließen und den Beruf des Schornsteinfegers ausüben zu können.

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