Steinmetz/in und Steinbildhauer/in

Alles was du über die Ausbildung zum/zur Steinmetz/in und Steinbildhauer/in wissen musst: Aufgaben, Gehalt, Voraussetzungen und Karrierechancen.

Ausbildungsdauer
3 Jahre
Schulabschluss
Hauptschulabschluss
Vergütung (1. Jahr)
ca. 800-1.000 EUR
Ausbildungsart
Dual

Was ist ein/e Steinmetz/in und Steinbildhauer/in?

Der Beruf des Steinmetzen/der Steinmetzin und des Steinbildhauers/der Steinbildhauerin ist ein traditioneller Handwerksberuf, der in der Bau- und Kunstbranche angesiedelt ist. Zu den Kernaufgaben zählen das Bearbeiten, Formen und Veredeln von Natursteinen sowie das Anfertigen von Skulpturen, Grabmalen und anderen steinernen Kunstwerken. Steinmetze arbeiten in der Regel mit verschiedenen Werkzeugen, von traditionellen Handwerkzeugen bis hin zu modernen Maschinen, um Produkte nach individuellen Kundenwünschen zu erstellen. Der Beruf erfordert sowohl technische Fähigkeiten als auch ein gutes ästhetisches Gespür, um die gewünschten Formen und Oberflächenstrukturen aus dem Rohstein herauszuarbeiten. Steinmetzen stehen oft in direktem Kontakt mit Kunden, was zusätzliche kommunikative Fähigkeiten erfordert. Die Ausbildung dauert in der Regel drei Jahre und findet dual in einem Betrieb und in der Berufsschule statt. Steinmetze und Steinbildhauer sind in der Lage, sowohl in der Bauindustrie als auch in der Kunstszene tätig zu sein, was den Beruf vielseitig und interessant macht.

Was macht man als Steinmetz/in und Steinbildhauer/in?

Die typischen Aufgaben eines Steinmetzen oder Steinbildhauers sind äußerst vielfältig und beinhalten sowohl technische als auch kreative Tätigkeiten. Zunächst gehört das Auswählen von geeigneten Natursteinen zu den ersten Schritten. Hierbei müssen die Eigenschaften des Steins, wie Härte und Farbe, berücksichtigt werden. Anschließend erfolgt die Planung und Skizzierung des Projekts, sei es ein Grabmal, eine Skulptur oder Bauelemente. In der praktischen Umsetzung werden verschiedene Werkzeuge eingesetzt, darunter auch Maschinen wie Steintrennsägen, Schleifmaschinen und Meißel. Das Bearbeiten des Steins erfolgt durch Schneiden, Schleifen und Polieren, um die gewünschte Form und Oberflächenstruktur zu erreichen. Steinmetze müssen auch oft nach Kundenwünschen arbeiten, was bedeutet, dass sie kreative Lösungen finden müssen, um die Vorstellungen der Kunden in die Realität umzusetzen. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Montage der gefertigten Steinprodukte, sei es im Innen- oder Außenbereich. Dies erfordert Präzision und handwerkliches Geschick, um sicherzustellen, dass die Steine korrekt und stabil installiert werden. Zudem kann die Tätigkeit auch die Restaurierung von historischen Steinarbeiten umfassen, was besondere Kenntnisse in der Denkmalpflege verlangt.

Wo arbeitet man?

Steinmetzen und Steinbildhauer arbeiten typischerweise in einer Werkstatt, die mit verschiedenen Maschinen und Handwerkzeugen ausgestattet ist. Diese Werkstätten sind oft laut und staubig, da das Bearbeiten von Stein viel Lärm erzeugt und Staub aufwirbelt. Hier werden die meisten der handwerklichen Tätigkeiten durchgeführt, einschließlich der Vorarbeit und der Detailbearbeitung. Neben der Werkstatt verbringen Steinmetze auch viel Zeit auf Baustellen, insbesondere wenn es um die Installation von Steinelementen oder die Restaurierung von Bauwerken geht. Diese Baustellen können sowohl drinnen, wie in historischen Gebäuden, als auch draußen, wie in Gärten oder auf Friedhöfen, liegen. Ein wichtiger Teil des Berufs ist die Zusammenarbeit mit anderen Handwerkern, wie Bauarbeitern oder Architekten, um sicherzustellen, dass die Steinarbeiten den Anforderungen des gesamten Projekts entsprechen. Die körperliche Arbeit in verschiedenen Umgebungen erfordert Flexibilität und Anpassungsfähigkeit an unterschiedliche Wetterbedingungen und Arbeitsbedingungen.

Was sollte ich mitbringen?

Wichtige Interessen und Stärken für angehende Steinmetze und Steinbildhauer sind handwerkliches Geschick, technisches Verständnis und eine Affinität zur Kunst. Ein Interesse an kreativen Ausdrucksformen sowie ein Gespür für Formen und Farben sind von Vorteil. Zudem sollten angehende Fachkräfte Freude an der Arbeit mit schweren Materialien und an körperlicher Betätigung haben. Stärken in der Teamarbeit und die Fähigkeit zur Kommunikation sind ebenfalls wichtig, da die Arbeit häufig in Zusammenarbeit mit anderen Handwerkern oder Kunden erfolgt. Ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen ist unerlässlich, um komplizierte Projekte erfolgreich zu planen und umzusetzen.

Wie ist die Ausbildung aufgebaut?

Die Ausbildung zum Steinmetz oder zur Steinmetzin dauert in der Regel drei Jahre und erfolgt im dualen System. Dies bedeutet, dass die Auszubildenden sowohl in einem Betrieb als auch in einer Berufsschule ausgebildet werden. In der Praxis lernen die Auszubildenden direkt von erfahrenen Handwerkern und sammeln wertvolle Erfahrungen bei der Bearbeitung von Stein. In der Berufsschule werden theoretische Kenntnisse vermittelt, die für die Ausübung des Berufs notwendig sind, wie Materialkunde, Maschinenkunde und technisches Zeichnen. Es besteht die Möglichkeit, die Ausbildungsdauer unter bestimmten Voraussetzungen zu verkürzen, zum Beispiel wenn der Auszubildende bereits eine relevante Vorbildung hat. Eine Verlängerung der Ausbildungszeit kann ebenfalls in Betracht gezogen werden, wenn zusätzliche Qualifikationen oder praktische Erfahrungen angestrebt werden. Die Ausbildung schließt in der Regel mit einer Gesellenprüfung ab, die sowohl praktische als auch theoretische Prüfungen umfasst.

Was lerne ich während der Ausbildung?

In der Ausbildung zum Steinmetz oder zur Steinbildhauerin sind mehrere zentrale Lernfelder und Module enthalten. Dazu gehören die Materialkunde, in der die Eigenschaften verschiedener Natursteine und deren Bearbeitungsmöglichkeiten vermittelt werden. Ein weiteres wichtiges Lernfeld ist die Maschinen- und Werkzeugkunde, in dem die Auszubildenden lernen, welche Maschinen und Handwerkzeuge zum Einsatz kommen und wie man sie sicher und effizient nutzt. Technisches Zeichnen ist ebenfalls ein zentraler Bestandteil, da die Planung und das Skizzieren der Projekte eine wichtige Voraussetzung für die spätere Umsetzung sind. Auch die Bereiche Baukonstruktion und Denkmalpflege spielen eine zentrale Rolle, da Steinmetze oft in der Restaurierung von historischen Gebäuden tätig sind. Die praktischen Ausbildungsinhalte umfassen das Bearbeiten von Stein, das Anfertigen von Skulpturen und Grabmalen sowie die Montage der fertigen Produkte. Diese Lernfelder sind darauf ausgelegt, den Auszubildenden eine umfassende Grundlage für die spätere Berufsausübung zu bieten.

Welche Schulfächer sind wichtig?

In der Berufsschule werden verschiedene Fächer unterrichtet, die für die Ausbildung zum Steinmetz oder zur Steinbildhauerin wichtig sind. Dazu gehören die Materialkunde, in der die Eigenschaften und Bearbeitungsmöglichkeiten von Natursteinen behandelt werden, sowie das Fach Technisches Zeichnen, das den Auszubildenden die Grundlagen der Planung und Gestaltung vermittelt. Auch die Maschinen- und Werkzeugkunde ist ein zentraler Bestandteil des Unterrichts, da hier die Kenntnisse über den sicheren und effektiven Umgang mit verschiedenen Maschinen und Werkzeugen vertieft werden. Darüber hinaus wird in Fächern wie Baukonstruktion und Denkmalpflege das Wissen über Bauweisen und die Anforderungen an die Restaurierung von historischen Gebäuden vermittelt. Allgemein bildende Fächer wie Mathematik und Deutsch sind ebenfalls Bestandteil des Lehrplans, um die Auszubildenden auf die Prüfungen und die spätere Berufsausübung vorzubereiten.

Gehalt während der Ausbildung

Die durchschnittliche Vergütung während der Ausbildung zum Steinmetz oder zur Steinbildhauerin variiert je nach Jahr und Region. Im ersten Ausbildungsjahr liegt die Vergütung in der Regel zwischen 600 und 800 Euro brutto pro Monat. Im zweiten Jahr steigt das Gehalt auf etwa 700 bis 900 Euro, und im dritten Jahr können Auszubildende mit einem Verdienst von 800 bis 1.000 Euro rechnen. Die genauen Beträge können je nach Bundesland und Arbeitgeber variieren, wobei tarifgebundene Betriebe oft höhere Vergütungen zahlen. Darüber hinaus gibt es in einigen Regionen zusätzliche Zulagen oder Sonderzahlungen, die die finanzielle Situation während der Ausbildung verbessern können.

Gehalt nach der Ausbildung

Nach Abschluss der Ausbildung liegt das typische Einstiegsgehalt für Steinmetze und Steinbildhauer in Deutschland zwischen 2.200 und 2.800 Euro brutto pro Monat, abhängig von der Region und dem Arbeitgeber. In größeren Städten oder bei spezialisierten Betrieben kann das Gehalt auch höher ausfallen. Mit zunehmender Berufserfahrung und Weiterqualifizierung sind Gehälter von 3.000 Euro und mehr möglich. Es ist wichtig zu beachten, dass das Gehalt auch von der Auftragslage und der wirtschaftlichen Situation in der Bau- und Kunstbranche abhängt.

Karrieremöglichkeiten

Die Aufstiegsmöglichkeiten für Steinmetze und Steinbildhauer sind vielfältig. Nach der Ausbildung besteht die Möglichkeit, den Meistertitel zu erwerben, was zusätzliche Verantwortung und eine eigene Werkstatt oder ein eigenes Unternehmen mit sich bringen kann. Der Meisterbrief eröffnet auch die Möglichkeit, Lehrlinge auszubilden. Darüber hinaus können Steinmetze eine Weiterbildung zum Techniker im Bereich Bau oder Gestaltung absolvieren, um ihre Fachkenntnisse zu vertiefen. Eine Qualifikation als Fachwirt im Handwerk kann ebenfalls angestrebt werden, um Kenntnisse in Betriebswirtschaft und Management zu erwerben. Auch spezielle Lehrgänge zu Themen wie Denkmalpflege oder Steinrestaurierung bieten Möglichkeiten zur fachlichen Weiterentwicklung und Spezialisierung.

Weiterbildungsmöglichkeiten

Für Steinmetze und Steinbildhauer gibt es verschiedene Studienmöglichkeiten, sowohl mit als auch ohne Abitur. Mit einer abgeschlossenen Ausbildung und einer Fachhochschulreife steht der Weg in technische Studiengänge, wie Architektur oder Bauingenieurwesen, offen. Auch Kunsthochschulen bieten Studiengänge in Bildhauerei oder verwandten Kunstformen an. Ohne Abitur können spezielle Studiengänge an Fachschulen oder Akademien besucht werden, die sich auf Kunsthandwerk und Gestaltung konzentrieren. Diese Studiengänge bieten eine vertiefte Auseinandersetzung mit künstlerischen Techniken und erweitern die beruflichen Perspektiven in der Kunst- und Designbranche.

Pro & Contra

Der Beruf des Steinmetzen und Steinbildhauers bietet zahlreiche Vorteile. Zunächst einmal ist die kreative Entfaltung ein großer Pluspunkt, da die Arbeit oft künstlerische Elemente beinhaltet. Zusätzlich ermöglicht die Vielfalt der Projekte eine spannende und abwechslungsreiche Tätigkeit. Die handwerkliche Ausbildung bietet eine solide Grundlage für den Einstieg in den Beruf und fördert die Entwicklung praktischer Fähigkeiten. Zudem gibt es gute Aufstiegsmöglichkeiten, die eine Karriere in verschiedenen Bereichen der Bau- und Kunstbranche ermöglichen. Ein weiterer Vorteil ist die Möglichkeit zur Selbstständigkeit, die es Fachkräften erlaubt, eigene Projekte zu verwirklichen und die eigene Kreativität auszuleben. Die Nachfrage nach Steinmetzen ist stabil, was eine gewisse Beschäftigungssicherheit mit sich bringt.

Tipps für deine Bewerbung

Die Abschlussprüfung für Steinmetze und Steinbildhauer erfolgt in zwei Teilen: einer praktischen und einer theoretischen Prüfung. Die praktische Prüfung beinhaltet die Anfertigung eines Werkstücks, das den Anforderungen des Ausbildungsberufs entsprechen muss. Hierbei müssen die Auszubildenden ihre Fähigkeiten in der Bearbeitung von Stein und in der Umsetzung von Kundenwünschen unter Beweis stellen. In der theoretischen Prüfung werden Kenntnisse aus den Bereichen Materialkunde, Maschinenkunde, technische Zeichnung und Baukonstruktion abgefragt. Die Zwischenprüfung findet in der Regel nach der Hälfte der Ausbildungszeit statt und dient dazu, den Ausbildungsstand zu überprüfen. Diese Prüfungen sind wichtig, um sicherzustellen, dass die Auszubildenden über die notwendigen Kenntnisse und praktischen Fähigkeiten verfügen, um den Beruf erfolgreich auszuüben.

Ausbildungsplatz finden

Finde jetzt freie Ausbildungsplätze als Steinmetz/in und Steinbildhauer/in!

Stellen anzeigen

Bereit für deine Ausbildung?

Finde jetzt freie Ausbildungsplätze als Steinmetz/in und Steinbildhauer/in in deiner Nähe!

Ausbildungsplätze finden