Steuerfachangestellte/r

Alles was du über die Ausbildung zum/zur Steuerfachangestellte/r wissen musst: Aufgaben, Gehalt, Voraussetzungen und Karrierechancen.

Ausbildungsdauer
3 Jahre
Schulabschluss
Hauptschulabschluss
Vergütung (1. Jahr)
ca. 800-1.000 EUR
Ausbildungsart
Dual

Was ist ein/e Steuerfachangestellte/r?

Der Ausbildungsberuf des Steuerfachangestellten / der Steuerfachangestellten spielt eine zentrale Rolle im deutschen Wirtschaftssystem. Steuerfachangestellte sind Fachkräfte, die in der Regel in Steuerberatern, Wirtschaftsprüfern oder auch in Unternehmensberatungen tätig sind. Ihre Kernaufgaben umfassen die Unterstützung bei der Erstellung von Steuererklärungen, die Buchhaltung sowie die Beratung von Mandanten in steuerlichen Angelegenheiten. Sie sind zudem dafür verantwortlich, aktuelle steuerrechtliche Vorschriften zu beachten und anzuwenden. Steuerfachangestellte arbeiten eng mit Mandanten zusammen und sind in der Lage, komplexe steuerliche Sachverhalte verständlich zu erklären. Diese Ausbildung bietet eine hervorragende Grundlage für eine Karriere in der Finanz- und Steuerberatung und ist durch ihre Vielseitigkeit und die Möglichkeit der Spezialisierung besonders attraktiv. Auch die stetige Nachfrage nach qualifizierten Steuerfachangestellten macht diesen Beruf zukunftssicher und bietet gute Aufstiegsmöglichkeiten.

Was macht man als Steuerfachangestellte/r?

Zu den typischen Aufgaben eines Steuerfachangestellten gehören die Vorbereitung und Erstellung von Steuererklärungen für Privatpersonen und Unternehmen. Dies setzt eine detaillierte Analyse der finanziellen Situation der Mandanten voraus. Darüber hinaus sind Steuerfachangestellte für die Buchführung verantwortlich, was die Erfassung von Einnahmen und Ausgaben sowie die Erstellung von Monats- und Jahresabschlüssen umfasst. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Kommunikation mit Finanzämtern, bei der Steuerfachangestellte oft als Ansprechpartner fungieren. Sie unterstützen Mandanten bei Betriebsprüfungen, indem sie die notwendigen Unterlagen zusammenstellen und erläutern. Zusätzlich beraten sie Mandanten über steueroptimale Gestaltungsmöglichkeiten und informieren sie über aktuelle Gesetzesänderungen. In vielen Fällen arbeiten sie auch an der Erstellung von betriebswirtschaftlichen Auswertungen mit, um den Mandanten umfassende Entscheidungen zu ermöglichen. Es ist wichtig, dass Steuerfachangestellte stets über aktuelle steuerliche Entwicklungen informiert sind und sich kontinuierlich weiterbilden, um ihre Mandanten bestmöglich betreuen zu können.

Wo arbeitet man?

Steuerfachangestellte arbeiten überwiegend in Büros von Steuerberatern oder Wirtschaftsprüfern. Diese Büros sind meist modern und gut ausgestattet, um eine effiziente Arbeitsweise zu gewährleisten. Die Arbeitsumgebung ist geprägt von einem ruhigen, professionellen Klima, da die Tätigkeiten oft mit vertraulichen Informationen zu tun haben. In größeren Unternehmen gibt es oft spezielle Abteilungen für Steuerangelegenheiten, in denen Steuerfachangestellte im Team arbeiten. Der Arbeitsplatz umfasst in der Regel einen Schreibtisch mit Computer, Drucker und weiteren Bürogeräten. Auch Meetings mit Mandanten können Teil des Arbeitsalltags sein, die entweder im Büro stattfinden oder gelegentlich auch vor Ort beim Mandanten. Die Büroarbeit wird durch gelegentliche Außentermine ergänzt, wie zum Beispiel Betriebsprüfungen oder Besprechungen mit Finanzbeamten. Die Arbeitszeiten sind in der Regel regulär, können jedoch zu bestimmten Zeiten des Jahres, wie beispielsweise der Steuererklärungssaison, verlängert werden.

Was sollte ich mitbringen?

Wichtige Interessen und Stärken für angehende Steuerfachangestellte sind das Interesse an wirtschaftlichen und rechtlichen Themen sowie eine hohe Affinität zu Zahlen. Außerdem sollten Bewerber Freude am Problemlösen und an der Analyse von Daten haben, da die Arbeit oft mit der Aufbereitung von Finanzinformationen verbunden ist. Eine gute Kommunikationsfähigkeit ist ebenfalls von Vorteil, um Mandanten umfassend beraten und komplexe Sachverhalte verständlich erklären zu können. Zudem sind Teamarbeit und die Fähigkeit zur selbstständigen Arbeit wichtige Stärken, die im Alltag eines Steuerfachangestellten gefragt sind. Ein gewisses Maß an Belastbarkeit ist notwendig, um auch in stressigen Phasen den Überblick zu behalten und qualitativ hochwertige Arbeit zu leisten.

Wie ist die Ausbildung aufgebaut?

Die Ausbildung zum Steuerfachangestellten erfolgt dual, das bedeutet, dass sie sowohl in einem Ausbildungsbetrieb als auch in der Berufsschule stattfindet. Die reguläre Ausbildungsdauer beträgt drei Jahre, kann jedoch unter bestimmten Voraussetzungen auf zwei Jahre verkürzt werden. Dies ist möglich, wenn der Auszubildende bereits über eine einschlägige Vorbildung, wie beispielsweise eine kaufmännische Ausbildung, verfügt. Die Ausbildung besteht aus praktischen Tätigkeiten im Betrieb und theoretischem Wissen, das in der Berufsschule vermittelt wird. Während der Ausbildung werden verschiedene Themen behandelt, darunter Steuerrecht, Rechnungswesen und Betriebswirtschaftslehre. Die duale Ausbildung ermöglicht es den Auszubildenden, das Gelernte direkt in der Praxis anzuwenden. Im Laufe der Ausbildung können auch zusätzliche Qualifikationen erworben werden, wie etwa spezielle Schulungen in bestimmten Steuerrechtsgebieten oder Softwareanwendungen.

Was lerne ich während der Ausbildung?

In der Ausbildung zum Steuerfachangestellten werden verschiedene zentrale Lernfelder abgedeckt. Dazu gehören unter anderem das Steuerrecht, wo die Auszubildenden die Grundlagen der verschiedenen Steuerarten, wie Einkommensteuer, Körperschaftsteuer und Umsatzsteuer, erlernen. Ein weiterer wichtiger Lernbereich ist das Rechnungswesen, das die Buchführung und Bilanzierung umfasst. Hierbei lernen die Auszubildenden, wie Einnahmen und Ausgaben zu erfassen und Jahresabschlüsse zu erstellen. Auch die betriebswirtschaftliche Beratung gehört zu den Ausbildungsinhalten, wobei die Auszubildenden lernen, wie sie Mandanten in betriebswirtschaftlichen Fragen unterstützen können. Darüber hinaus spielen Themen wie IT-Kompetenz und die Nutzung von Buchhaltungssoftware eine große Rolle, da die Digitalisierung in der Branche stetig zunimmt. Neben den fachlichen Kenntnissen sind auch rechtliche Grundlagen wie das Handels- und Gesellschaftsrecht von Bedeutung, um Mandanten umfassend beraten zu können. Schließlich werden auch Soft Skills wie Kommunikation und Teamarbeit gefördert, um die persönliche Entwicklung der Auszubildenden zu unterstützen.

Welche Schulfächer sind wichtig?

In der Berufsschule werden verschiedene Fächer unterrichtet, die für die Ausbildung zum Steuerfachangestellten von Bedeutung sind. Dazu gehören Fächer wie Steuerrecht, wo die Schüler die wichtigsten Regelungen und Gesetze im Steuerbereich kennenlernen. Im Fach Rechnungswesen lernen sie die Grundlagen der Buchführung und Bilanzierung. Betriebswirtschaftslehre vermittelt den Auszubildenden zudem ein Verständnis für betriebliche Abläufe und wirtschaftliche Zusammenhänge. Ein weiterer wichtiger Bereich ist die Wirtschafts- und Sozialkunde, in der Themen wie Arbeitsrecht und Sozialversicherungen behandelt werden. Darüber hinaus spielen auch Fächer wie Informationsverarbeitung eine Rolle, in denen die Auszubildenden den Umgang mit relevanten Softwarelösungen erlernen. Durch den praxisnahen Unterricht und projektorientierte Arbeiten wird das theoretische Wissen mit praktischen Anwendungen verknüpft, sodass die Auszubildenden optimal auf die Anforderungen des Berufs vorbereitet werden.

Gehalt während der Ausbildung

Die durchschnittliche Vergütung für Steuerfachangestellte während der Ausbildung variiert je nach Region und Unternehmensgröße. Im ersten Ausbildungsjahr liegt das Gehalt meist zwischen 800 und 1.000 Euro brutto pro Monat. Im zweiten Jahr kann das Gehalt auf etwa 900 bis 1.200 Euro steigen, und im dritten Jahr liegt es in der Regel zwischen 1.000 und 1.400 Euro. In vielen Fällen bieten größere Steuerkanzleien eine höhere Vergütung als kleinere Betriebe. Es ist auch möglich, zusätzliche Leistungen wie Fahrtkosten oder Prämien für gute Leistungen zu erhalten, was das Einkommen erhöhen kann. Die tariflichen Regelungen können je nach Bundesland unterschiedlich sein, was zu regionalen Unterschieden in der Vergütung führt.

Gehalt nach der Ausbildung

Nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung liegt das typische Einstiegsgehalt für Steuerfachangestellte bei etwa 2.500 bis 3.000 Euro brutto pro Monat. Diese Gehaltsspanne kann je nach Region, Unternehmensgröße und individuellen Qualifikationen variieren. In größeren Städten oder bei renommierten Steuerkanzleien kann das Einstiegsgehalt auch höher ausfallen. Mit zunehmender Berufserfahrung und weiteren Qualifikationen, wie etwa Fortbildungen oder Spezialisierungen, steigt auch das Gehalt. Steuerfachangestellte, die sich beispielsweise auf internationales Steuerrecht oder Unternehmensberatung spezialisieren, können mit einem deutlich höheren Einkommen rechnen. Auch die Möglichkeit, in Führungspositionen aufzusteigen, eröffnet weitere Gehaltssteigerungen.

Karrieremöglichkeiten

Die Karrierechancen für Steuerfachangestellte sind vielfältig und vielversprechend. Eine Möglichkeit zur Weiterbildung ist der Erwerb des Titels 'Steuerfachwirt', der durch eine zusätzliche Prüfung erlangt wird. Diese Qualifikation ermöglicht es, verantwortungsvollere Aufgaben zu übernehmen und das Gehalt zu steigern. Zudem gibt es die Möglichkeit, sich zum 'Fachwirt für Finanzberatung' oder zum 'Wirtschaftsfachwirt' weiterzubilden. Eine weitere Option ist die Weiterbildung zum 'Bilanzbuchhalter', die sich auf die Erstellung von Jahresabschlüssen und die betriebliche Steuerung konzentriert. Für diejenigen, die eine akademische Laufbahn anstreben, besteht die Möglichkeit, ein Studium, beispielsweise in Betriebswirtschaftslehre oder Steuerrecht, aufzunehmen. In größeren Kanzleien und Unternehmen besteht zudem die Chance, in Führungspositionen aufzusteigen und eigene Mandanten zu betreuen, was zusätzliche Verantwortung und ein höheres Gehalt mit sich bringt.

Weiterbildungsmöglichkeiten

Steuerfachangestellte haben mehrere Möglichkeiten, sich akademisch weiterzubilden. Nach der Ausbildung kann ein Studium der Betriebswirtschaftslehre oder des Steuerrechts angestrebt werden, was auch ohne Abitur möglich ist, sofern die fachliche Eignung nachgewiesen werden kann. Ein Studium eröffnet die Möglichkeit, in höheren Positionen zu arbeiten oder sich auf spezielle Bereiche wie internationales Steuerrecht zu konzentrieren. Zudem können Steuerfachangestellte mit Abitur auch direkt in ein Studium einsteigen, ohne die Ausbildung durchlaufen zu müssen. Neben den klassischen Studiengängen gibt es auch duale Studiengänge, die praktische Erfahrungen mit theoretischem Wissen kombinieren und somit eine optimale Vorbereitung auf Führungspositionen bieten.

Pro & Contra

Der Beruf des Steuerfachangestellten bietet zahlreiche Vorteile. Zunächst einmal ist die Ausbildung dual strukturiert, was bedeutet, dass praktische Erfahrungen direkt im Betrieb gesammelt werden können, was die Chancen auf einen erfolgreichen Berufseinstieg erhöht. Zudem ist die Nachfrage nach Steuerfachangestellten konstant hoch, was eine gute Beschäftigungssicherheit und attraktive Karrierechancen mit sich bringt. Auch die Möglichkeit zur Spezialisierung in verschiedene Bereiche, wie internationales Steuerrecht oder Unternehmensberatung, macht den Beruf abwechslungsreich und interessant. Ein weiterer Vorteil ist die Möglichkeit, sich fort- und weiterzubilden, was nicht nur das Gehalt steigern kann, sondern auch die persönliche Entwicklung fördert. Zudem sind die Arbeitszeiten in der Regel regulär, was eine gute Work-Life-Balance ermöglicht. Schließlich bietet der Beruf auch die Option zur Selbstständigkeit, was für viele eine attraktive Perspektive darstellt.

Tipps für deine Bewerbung

Die Ausbildung zum Steuerfachangestellten endet mit einer Abschlussprüfung, die in zwei Teile gegliedert ist: einer schriftlichen und einer mündlichen Prüfung. In der schriftlichen Prüfung werden die Kenntnisse in den Bereichen Steuerrecht, Rechnungswesen und Betriebswirtschaft abgefragt. Die Auszubildenden müssen dabei sowohl theoretische als auch praktische Aufgaben lösen. Die mündliche Prüfung dient dazu, die Kommunikationsfähigkeit und das praktische Wissen der Prüflinge zu testen. Hier können sie in Rollenspielen oder Präsentationen ihr Wissen anwenden und unter Beweis stellen. Zudem gibt es eine Zwischenprüfung, die in der Regel nach dem zweiten Ausbildungsjahr stattfindet. Diese dient sowohl der Selbsteinschätzung der Auszubildenden als auch den Ausbildungsbetrieben, um den aktuellen Stand der Kenntnisse zu überprüfen. Die Prüfungen werden von der zuständigen Industrie- und Handelskammer abgenommen und sind entscheidend für den erfolgreichen Abschluss der Ausbildung.

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