Verwaltungsfachangestellte/r
Alles was du über die Ausbildung zum/zur Verwaltungsfachangestellte/r wissen musst: Aufgaben, Gehalt, Voraussetzungen und Karrierechancen.
Was ist ein/e Verwaltungsfachangestellte/r?
Der Ausbildungsberuf Verwaltungsfachangestellte/r gehört zur Kategorie der öffentlichen Verwaltung und ist eine zentrale Säule in der Organisation und Durchführung staatlicher Aufgaben. Diese Fachkräfte sind für die Bearbeitung von Anliegen der Bürger sowie für die Organisation von Verwaltungsprozessen zuständig. Zu den Kernaufgaben gehören die Erstellung von Bescheiden, die Bearbeitung von Anträgen, die Durchführung von Bürgerdiensten sowie die Unterstützung bei der Planung und Umsetzung von Verwaltungsprojekten. Verwaltungsfachangestellte/r arbeiten in verschiedenen Bereichen der öffentlichen Verwaltung, wie etwa in Kommunen, Landratsämtern oder Ministerien. Dabei sind sie häufig die erste Anlaufstelle für Bürger, die Informationen oder Dienstleistungen in Anspruch nehmen möchten. Diese Position erfordert ein hohes Maß an Kommunikationsfähigkeit, Organisationstalent und rechtlichem Verständnis, um den Anforderungen des öffentlichen Dienstes gerecht zu werden.
Was macht man als Verwaltungsfachangestellte/r?
Die typischen Tätigkeiten eines Verwaltungsfachangestellten/ einer Verwaltungsfachangestellten sind äußerst vielfältig und abwechslungsreich. Zu den täglichen Aufgaben gehört die Bearbeitung von Anträgen und die Erstellung von Bescheiden, wie beispielsweise Wohngeldanträgen, Baubewilligungen oder Meldescheinen. Hierbei müssen die gesetzlichen Vorgaben genau beachtet und die Anträge auf Vollständigkeit sowie Richtigkeit geprüft werden. Zudem sind Verwaltungsfachangestellte oft für die Organisation von Terminen und die Vorbereitung von Sitzungen zuständig, was die Erstellung von Protokollen und die Nachverfolgung von Beschlüssen einschließt. Ein weiterer wesentlicher Bestandteil der Arbeit ist die Beratung von Bürgern, die Informationen zu verschiedenen Verwaltungsangelegenheiten benötigen. Dies kann beispielsweise die Auskunft zu Steuerfragen oder die Hilfe bei der Antragsstellung umfassen. Darüber hinaus sind Verwaltungsfachangestellte in der Lage, interne Abläufe zu koordinieren und zu optimieren, was eine wichtige Rolle in der Effizienzsteigerung der Verwaltung spielt. Auch das Arbeiten mit modernen Informationssystemen gehört zu ihren Aufgaben, da viele Prozesse digitalisiert sind und eine genaue Datenpflege unerlässlich ist.
Wo arbeitet man?
Verwaltungsfachangestellte/r arbeiten in einem Büro- oder Verwaltungsumfeld, das in der Regel in kommunalen, regionalen oder staatlichen Einrichtungen angesiedelt ist. Diese Arbeitsplätze sind meist in städtischen oder ländlichen Verwaltungen, Landratsämtern, Ministerien oder in anderen öffentlichen Institutionen zu finden. Die Büros sind typischerweise modern ausgestattet, verfügen über Computerarbeitsplätze und sind häufig klimatisiert. Die Arbeitsumgebung ist organisiert und strukturiert, um einen reibungslosen Ablauf der Verwaltungsprozesse zu gewährleisten. Verwaltungsfachangestellte/r arbeiten meist in einem Team, in dem eine kollegiale Zusammenarbeit gefördert wird. Der Kontakt zu Bürgern ist ein wichtiger Bestandteil des Arbeitsalltags, wodurch die Büros häufig auch für die Öffentlichkeit zugänglich sind. Die Arbeitszeiten sind in der Regel regulär, mit einer 40-Stunden-Woche, wobei Überstunden in Stoßzeiten nicht ungewöhnlich sind. Die Arbeitsatmosphäre kann als angenehm beschrieben werden, da Verwaltungsfachangestellte/r oft in einem stabilen und sicheren Umfeld tätig sind.
Was sollte ich mitbringen?
Wichtige Interessen und Stärken für den Beruf des Verwaltungsfachangestellten/ der Verwaltungsfachangestellten sind vor allem ein ausgeprägtes Interesse an rechtlichen und administrativen Themen sowie ein Interesse an der Arbeit mit Menschen. Eine Stärke im Umgang mit Zahlen und eine analytische Denkweise sind ebenfalls von Vorteil, da viele Aufgaben mit der Bearbeitung von Anträgen und der Erstellung von Bescheiden verbunden sind. Zudem ist eine hohe Auffassungsgabe wichtig, um schnell in neue Themenbereiche einzuarbeiten und rechtliche Zusammenhänge zu verstehen. Darüber hinaus sind Teamarbeit und die Fähigkeit, sich in einem strukturierten Umfeld zu bewegen, entscheidend für den Erfolg in diesem Beruf.
Wie ist die Ausbildung aufgebaut?
Die Ausbildung zum Verwaltungsfachangestellten/ zur Verwaltungsfachangestellten erfolgt in der Regel dual, das heißt, sie findet sowohl in der Berufsschule als auch im Ausbildungsbetrieb statt. Die Dauer der Ausbildung beträgt in der Regel drei Jahre. Es besteht jedoch die Möglichkeit, die Ausbildungszeit unter bestimmten Voraussetzungen zu verkürzen, beispielsweise bei bereits vorhandener relevanter Berufserfahrung oder einem entsprechenden Schulabschluss. In einigen Bundesländern kann die Ausbildung auch auf bis zu zwei Jahre verkürzt werden. Die theoretische Ausbildung wird in Berufsschulen vermittelt, während die praktische Ausbildung in der jeweiligen Verwaltungseinrichtung erfolgt. In der Berufsschule werden wichtige Grundlagen in Rechtskunde, Verwaltungstechnik und Wirtschaftslehre gelehrt, während im Betrieb die praktischen Fähigkeiten durch die Mitarbeit an realen Projekten und Aufgaben erlernt werden. Eine Verlängerung der Ausbildungszeit ist in der Regel nicht vorgesehen, kann jedoch in Ausnahmefällen aufgrund individueller Lernbedarfe stattfinden.
Was lerne ich während der Ausbildung?
Die Ausbildung zum Verwaltungsfachangestellten/ zur Verwaltungsfachangestellten umfasst mehrere zentrale Lernfelder, die eine breite Grundlage für die späteren Tätigkeiten bieten. Zu den wichtigsten Lernfeldern gehört die Rechtskunde, in der die Auszubildenden die relevanten Gesetze und Vorschriften kennenlernen, die für die Verwaltungstätigkeit entscheidend sind. Hierzu zählen beispielsweise das Verwaltungsrecht, das Bürgerliche Recht und das Beamtenrecht. Ein weiteres Lernfeld umfasst die Verwaltungstechnik, in dem die Auszubildenden lernen, wie Verwaltungsprozesse organisiert und durchgeführt werden. Dies beinhaltet auch den Umgang mit modernen Informationssystemen und Softwareanwendungen, die in der Verwaltung eingesetzt werden. Zudem werden die Lernfelder Kommunikation und Kundenorientierung behandelt, um die Auszubildenden auf den Kontakt mit Bürgern und anderen Behörden vorzubereiten. Die wirtschaftlichen Grundlagen, wie Budgetierung und Finanzverwaltung, werden ebenfalls in einem eigenen Lernfeld behandelt. Durch Projektarbeiten und Praktika wird das theoretische Wissen in der Praxis gefestigt.
Welche Schulfächer sind wichtig?
In der Berufsschule werden verschiedene Fächer unterrichtet, die für die Ausbildung zum Verwaltungsfachangestellten/ zur Verwaltungsfachangestellten relevant sind. Zu den zentralen Fächern gehören Rechtskunde, wo die Auszubildenden die gesetzlichen Grundlagen und Vorschriften kennenlernen, die für die Verwaltungspraxis wichtig sind. Ein weiteres wichtiges Fach ist Verwaltungstechnik, in dem die Auszubildenden lernen, wie Verwaltungsprozesse effizient gestaltet werden. Auch die Fächer Wirtschaftslehre und Rechnungswesen sind von Bedeutung, um ein grundlegendes Verständnis für die finanzielle Verwaltung und die wirtschaftlichen Aspekte der Verwaltung zu entwickeln. Kommunikations- und Sozialkompetenz sind ebenfalls Themen, die im Unterricht behandelt werden, um die Auszubildenden auf den Umgang mit Bürgern und anderen Behörden vorzubereiten. Die Unterrichtsinhalte sind praxisnah gestaltet, sodass die Auszubildenden das Gelernte direkt in ihrer praktischen Ausbildung anwenden können.
Gehalt während der Ausbildung
Die Vergütung während der Ausbildung zum Verwaltungsfachangestellten/ zur Verwaltungsfachangestellten variiert je nach Bundesland und Träger der Ausbildung. Im ersten Ausbildungsjahr liegt die durchschnittliche Vergütung zwischen 1.000 und 1.200 Euro brutto pro Monat. Im zweiten Jahr steigt das Gehalt auf etwa 1.100 bis 1.300 Euro. Im dritten Jahr können Auszubildende mit einem Gehalt von etwa 1.200 bis 1.400 Euro rechnen. Diese Zahlen können je nach Region und Arbeitgeber leicht variieren, da es unterschiedliche Tarifverträge gibt, die die Vergütung regeln. Die Ausbildung im öffentlichen Dienst ist in der Regel tariflich geregelt, was eine gewisse finanzielle Sicherheit bietet.
Gehalt nach der Ausbildung
Nach Abschluss der Ausbildung zum Verwaltungsfachangestellten/ zur Verwaltungsfachangestellten können Absolventen mit einem typischen Einstiegsgehalt von etwa 2.500 bis 3.000 Euro brutto pro Monat rechnen. Dieses Gehalt kann je nach Region und Arbeitgeber variieren, da in größeren Städten oder bei speziellen Behörden häufig höhere Gehälter gezahlt werden. Auch die individuelle Qualifikation und etwaige Zusatzqualifikationen können sich positiv auf das Einstiegsgehalt auswirken. Mit zunehmender Berufserfahrung und Weiterbildungen ist auch eine Gehaltssteigerung möglich, sodass die Verdienstmöglichkeiten im Laufe der Karriere steigen können.
Karrieremöglichkeiten
Die Aufstiegsmöglichkeiten für Verwaltungsfachangestellte/r sind vielfältig und bieten zahlreiche Perspektiven. Nach Abschluss der Ausbildung können sie sich durch verschiedene Fort- und Weiterbildungen qualifizieren. Eine mögliche Weiterbildung ist der Fachwirt für öffentliche Verwaltung, der eine tiefere Fachkenntnis und Führungsverantwortung vermittelt. Auch der Weg zum Verwaltungsfachwirt ist möglich, was eine höhere Position innerhalb der Verwaltung eröffnet. Zudem besteht die Möglichkeit, sich zum Betriebswirt oder zum Techniker weiterzubilden, was zusätzliche Karrieremöglichkeiten eröffnet. Ebenfalls können Verwaltungsfachangestellte/r in höhere Beamtenpositionen aufsteigen, sofern sie die entsprechenden Voraussetzungen erfüllen und die Beamtenlaufbahn einschlagen. Fortbildungen in speziellen Fachbereichen, wie Personalmanagement oder Finanzverwaltung, sind ebenfalls sinnvoll, um sich in einem bestimmten Bereich zu spezialisieren und die Karrierechancen zu erhöhen.
Weiterbildungsmöglichkeiten
Es bestehen auch Studienmöglichkeiten für Verwaltungsfachangestellte/r, die eine akademische Laufbahn einschlagen möchten. Absolventen mit Abitur haben die Möglichkeit, an Fachhochschulen oder Universitäten ein Studium im Bereich Verwaltungswissenschaften, Public Management oder verwandten Fächern aufzunehmen. Für diejenigen ohne Abitur gibt es die Möglichkeit, nach der Ausbildung ein Studium zu beginnen, sofern sie die erforderlichen Zugangsvoraussetzungen erfüllen. Einige Hochschulen bieten spezielle Programme für Berufstätige an, die es ermöglichen, Beruf und Studium zu kombinieren. Ein akademischer Abschluss kann die Aufstiegschancen im öffentlichen Dienst erheblich verbessern und neue berufliche Perspektiven eröffnen.
Pro & Contra
Die Vorteile des Berufs als Verwaltungsfachangestellte/r sind vielfältig. Zu den größten Pluspunkten zählen die hohe Arbeitsplatzsicherheit im öffentlichen Dienst und die geregelten Arbeitszeiten, die eine gute Work-Life-Balance ermöglichen. Außerdem gibt es zahlreiche Möglichkeiten zur Weiterbildung und zum beruflichen Aufstieg, was die Karrierechancen verbessert. Der Beruf bietet zudem eine abwechslungsreiche Tätigkeit, die durch den Kontakt mit Bürgern und die Bearbeitung vielseitiger Anträge geprägt ist. Ein weiterer Vorteil ist die tariflich geregelte Vergütung, die eine faire Bezahlung sichert. Zudem sind die Sozialleistungen im öffentlichen Dienst oft attraktiv, inklusive betrieblicher Altersvorsorge und weiteren Zusatzleistungen. Auch die Möglichkeit, in verschiedenen Bereichen der Verwaltung tätig zu sein, sorgt für Vielfalt im Berufsleben und ermöglicht es, sich in unterschiedlichen Fachgebieten zu spezialisieren.
Tipps für deine Bewerbung
Die Prüfung zum Verwaltungsfachangestellten/ zur Verwaltungsfachangestellten besteht aus mehreren Teilen, die sowohl eine Zwischenprüfung als auch eine Abschlussprüfung umfassen. Die Zwischenprüfung findet in der Regel nach etwa einem Jahr statt und dient dazu, den aktuellen Stand des Wissens zu überprüfen. Sie besteht aus schriftlichen Prüfungen in den relevanten Fächern, die die Auszubildenden in der Berufsschule gelernt haben. Die Abschlussprüfung erfolgt am Ende der dreijährigen Ausbildung und umfasst sowohl schriftliche als auch praktische Prüfungen. In der schriftlichen Prüfung werden die Kenntnisse in Rechtskunde, Verwaltungstechnik und Wirtschaftslehre getestet. Die praktische Prüfung beinhaltet oft die Bearbeitung eines realen Falles oder die Erstellung eines Verwaltungsvorgangs, was den Auszubildenden die Möglichkeit gibt, ihre praktischen Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Die Prüfungen werden von einer Prüfungskommission abgenommen, die die Leistungen der Auszubildenden bewertet und die Ergebnisse dokumentiert.
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