Bestattungsfachkraft
Alles was du über die Ausbildung zum/zur Bestattungsfachkraft wissen musst: Aufgaben, Gehalt, Voraussetzungen und Karrierechancen.
Was ist ein/e Bestattungsfachkraft?
Die Bestattungsfachkraft ist ein wichtiger Beruf im Bereich der Bestattungs- und Trauerarbeit und spielt eine zentrale Rolle in der Gesellschaft, insbesondere in schwierigen Lebensphasen. Bestattungsfachkräfte sind die Ansprechpartner für Angehörige, die sich um die Bestattung eines verstorbenen Familienmitglieds kümmern müssen. Zu den Kernaufgaben gehören die Beratung der Trauernden, die Organisation und Durchführung von Bestattungen, die Überführung und Versorgung der Verstorbenen sowie die Betreuung der Hinterbliebenen in ihrer Trauer. Darüber hinaus fallen administrative Aufgaben wie die Erstellung von Sterbeurkunden und die Kommunikation mit Ämtern und anderen Institutionen an. Die Ausbildung zur Bestattungsfachkraft ist dual und findet sowohl in einem Ausbildungsbetrieb als auch in der Berufsschule statt. Diese Fachkräfte sind in der Regel in Bestattungsunternehmen, Aufbahrungshäusern oder in der Hospiz- und Trauerarbeit tätig. Der Beruf erfordert Empathie, Organisationstalent sowie ein hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein. Die Bestattungsfachkraft ist somit nicht nur ein Beruf, sondern auch eine Berufung, die sozialen und emotionalen Herausforderungen begegnet.
Was macht man als Bestattungsfachkraft?
Die typischen Aufgaben einer Bestattungsfachkraft sind vielfältig und anspruchsvoll. Zu den täglichen Tätigkeiten gehört in erster Linie die Beratung von Angehörigen. Dies umfasst die persönliche Aufnahme der Wünsche und Bedürfnisse der Trauernden bezüglich der Bestattung und der Trauerfeier. Oftmals sind die Angehörigen in einem emotionalen Ausnahmezustand, sodass ein hohes Maß an Empathie und Sensibilität gefragt ist. Die Bestattungsfachkraft organisiert die gesamte Bestattung, was die Auswahl von Särgen oder Urnen, die Gestaltung der Trauerfeier und die Einholung von Genehmigungen einschließt. Zudem ist die Bestattungsfachkraft für die Überführung des Verstorbenen verantwortlich. Hierbei kommen unterschiedliche Transportmittel zum Einsatz, je nach Art der Bestattung (Erdbestattung, Feuerbestattung, Seebestattung etc.). Ein weiterer Aspekt ist die Versorgung des Verstorbenen, die je nach Wunsch der Angehörigen und den gesetzlichen Vorgaben erfolgt. Zu den administrativen Aufgaben zählen das Erstellen von Sterbeurkunden und die Kommunikation mit Behörden, wie dem Standesamt. Auch die Nachbetreuung der Angehörigen, etwa durch die Bereitstellung von Trauerbegleitung oder Informationen zu Trauerarbeit, gehört zum Aufgabenbereich. Die Bestattungsfachkraft muss sich ständig über gesetzliche Änderungen und kulturelle Aspekte der Bestattung informieren, um den individuellen Wünschen der Trauernden gerecht zu werden.
Wo arbeitet man?
Bestattungsfachkräfte arbeiten in einem meist ruhigen und respektvollen Umfeld, das durch die Sensibilität des Themas geprägt ist. Der Arbeitsplatz ist in der Regel das Bestattungsunternehmen, das je nach Größe unterschiedliche Bereiche umfasst, wie den Empfangsbereich, Beratungsräume und die Aufbahrungshalle. Diese Räumlichkeiten sind so gestaltet, dass sie eine angenehme Atmosphäre für die Trauernden bieten. Oft gibt es auch einen Außenbereich, in dem Trauerfeiern stattfinden können. In vielen Fällen sind Bestattungsfachkräfte auch außerhalb des Unternehmens unterwegs, um Überführungen durchzuführen oder bei der Organisation von Trauerfeiern auf Friedhöfen oder in Kirchen zu arbeiten. Der Kontakt zu verschiedenen Institutionen wie Kirchen, Friedhöfen und Behörden ist ebenfalls Teil des Arbeitsalltags. Bestattungsfachkräfte müssen sich oft auf unterschiedliche kulturelle und religiöse Bestattungsriten einstellen, was eine große Vielfalt an Arbeitsumgebungen mit sich bringt. Die Arbeitszeiten können variieren, da Bestattungen oft auch am Wochenende oder an Feiertagen stattfinden.
Was sollte ich mitbringen?
Wichtige Interessen und Stärken für den Beruf der Bestattungsfachkraft sind vor allem das Interesse an zwischenmenschlichen Beziehungen und der Wunsch, Menschen in schwierigen Lebenssituationen zu helfen. Eine ausgeprägte soziale Kompetenz ist von Vorteil, um empathisch und verständnisvoll auf die Bedürfnisse der Trauernden einzugehen. Zudem sollten angehende Bestattungsfachkräfte ein Interesse an kulturellen und religiösen Aspekten der Bestattungskultur mitbringen, um die Vielfalt der Bestattungsriten respektieren und umsetzen zu können. Stärken in der Organisation und Planung sind ebenfalls wichtig, da die Durchführung von Bestattungen eine präzise Koordination erfordert. Ein gewisses technisches Verständnis kann hilfreich sein, insbesondere im Umgang mit digitalen Tools, die in der Branche zunehmend eingesetzt werden. Diese Interessen und Stärken bilden eine solide Grundlage für eine erfüllende Karriere in diesem Berufsfeld.
Wie ist die Ausbildung aufgebaut?
Die Ausbildung zur Bestattungsfachkraft ist dual angelegt und dauert in der Regel drei Jahre. Sie findet sowohl im Betrieb als auch in der Berufsschule statt. Während der praktischen Ausbildung im Betrieb lernen die Azubis alle relevanten Aspekte des Berufs kennen, während die theoretische Ausbildung in der Berufsschule erfolgt. Die Ausbildungsinhalte sind in verschiedene Lernfelder gegliedert, die sowohl fachliche als auch soziale Kompetenzen abdecken. Es besteht die Möglichkeit, die Ausbildungsdauer unter bestimmten Voraussetzungen zu verkürzen, beispielsweise bei bereits vorhandenen relevanten Abschlüssen oder Vorkenntnissen. Eine Verlängerung der Ausbildungszeit kann ebenfalls in Erwägung gezogen werden, wenn der Auszubildende zusätzliche Unterstützung benötigt oder sich auf bestimmte Bereiche spezialisieren möchte. In jedem Fall müssen die Auszubildenden die Abschlussprüfung ablegen, um den Titel der Bestattungsfachkraft zu erlangen.
Was lerne ich während der Ausbildung?
In der Ausbildung zur Bestattungsfachkraft werden mehrere zentrale Lernfelder vermittelt, die sowohl praktische als auch theoretische Aspekte abdecken. Zu den wichtigsten Lernfeldern gehören die Beratung und Betreuung von Angehörigen, die Organisation und Durchführung von Bestattungen, sowie die rechtlichen Grundlagen des Bestattungswesens. In diesem Zusammenhang lernen die Auszubildenden, wie man mit Trauer umgeht und die Bedürfnisse der Hinterbliebenen erkennt. Ein weiteres Lernfeld ist die Versorgung der Verstorbenen, einschließlich hygienischer Aspekte und der Durchführung von Aufbahrungen. Hierbei stehen auch die verschiedenen Bestattungsarten im Fokus, wie Erdbestattung, Feuerbestattung oder Seebestattung. Zudem werden Themen wie die Gestaltung von Trauerfeiern, der Umgang mit verschiedenen Kulturen und Religionen sowie die Kommunikation mit Ämtern und Institutionen behandelt. Die Auszubildenden erwerben auch Kenntnisse im Bereich der Betriebswirtschaft, um die administrative Seite des Berufes besser zu verstehen. Diese Lernfelder sind darauf ausgelegt, die angehenden Bestattungsfachkräfte optimal auf die vielfältigen Herausforderungen ihres Berufs vorzubereiten.
Welche Schulfächer sind wichtig?
In der Berufsschule haben die Auszubildenden zur Bestattungsfachkraft verschiedene Fächer, die ihnen die notwendigen theoretischen Kenntnisse vermitteln. Zu den zentralen Fächern zählen die Rechtskunde, die wichtige gesetzliche Grundlagen des Bestattungswesens behandelt, sowie die Fachtheorie, in der die verschiedenen Aspekte der Bestattungskultur und der Trauerbegleitung erklärt werden. Ein weiteres wichtiges Fach ist die Psychologie, das den Auszubildenden hilft, die emotionalen Aspekte der Trauerarbeit besser zu verstehen. Auch in den Fächern Betriebswirtschaft und Organisation lernen die Auszubildenden, wie ein Bestattungsunternehmen wirtschaftlich geführt wird und wie man betriebliche Abläufe effektiv plant. Zudem wird in den Fächern Kommunikation und Sozialkunde vermittelt, wie wichtig der Umgang mit Menschen in diesem Beruf ist. Die Kombination aus theoretischem Wissen und praktischen Fähigkeiten ist entscheidend, um den komplexen Anforderungen des Berufs gerecht zu werden.
Gehalt während der Ausbildung
Die Vergütung während der Ausbildung zur Bestattungsfachkraft variiert je nach Region und Betrieb, liegt jedoch im Durchschnitt zwischen 850 und 1.100 Euro im ersten Ausbildungsjahr. Im zweiten Jahr beträgt die Ausbildungsvergütung in der Regel zwischen 950 und 1.200 Euro, während im dritten Jahr Gehälter zwischen 1.100 und 1.400 Euro gezahlt werden können. Diese Zahlen können jedoch je nach Tarifvertrag und Unternehmensgröße abweichen. Einige große Bestattungsunternehmen bieten auch höhere Ausbildungsvergütungen an. Die Vergütung ist in den letzten Jahren gestiegen, was die Attraktivität des Berufs für angehende Auszubildende erhöht hat.
Gehalt nach der Ausbildung
Nach Abschluss der Ausbildung zur Bestattungsfachkraft liegt das durchschnittliche Einstiegsgehalt zwischen 2.300 und 2.800 Euro brutto pro Monat. Auch hier können regionale Unterschiede und tarifliche Regelungen eine Rolle spielen. In größeren Städten oder bei renommierten Bestattungsunternehmen kann das Einstiegsgehalt höher ausfallen, während kleinere Betriebe in ländlichen Regionen möglicherweise geringere Gehälter zahlen. Zudem hängt das Gehalt auch von der jeweiligen Position innerhalb des Unternehmens ab, da zusätzliche Verantwortung und spezialisierte Tätigkeiten in der Regel besser vergütet werden. Mit zunehmender Berufserfahrung und Weiterbildung kann das Gehalt auf bis zu 3.500 Euro brutto pro Monat steigen.
Karrieremöglichkeiten
Die Aufstiegsmöglichkeiten für Bestattungsfachkräfte sind vielfältig und können durch entsprechende Weiterbildungen und Fachqualifikationen erweitert werden. Eine der häufigsten Aufstiegsmöglichkeiten ist der Weg zum Bestattermeister, der es den Absolventen ermöglicht, ein eigenes Bestattungsunternehmen zu führen oder eine leitende Position in einem bestehenden Unternehmen zu übernehmen. Darüber hinaus können sich Bestattungsfachkräfte zum Fachwirt im Gesundheits- und Sozialwesen oder zum Techniker im Bereich Bestattungswesen weiterqualifizieren. Auch spezielle Fortbildungen in Trauerbegleitung oder Psychologie sind möglich, um die Fähigkeiten im Umgang mit Trauernden zu vertiefen. Diese Weiterbildungen verbessern nicht nur die fachlichen Kompetenzen, sondern können auch zu einer Erhöhung des Gehalts und der beruflichen Anerkennung führen.
Weiterbildungsmöglichkeiten
Für Bestattungsfachkräfte gibt es verschiedene Studienmöglichkeiten, die sowohl mit als auch ohne Abitur zugänglich sind. Studiengänge im Bereich der Sozialwissenschaften, Psychologie oder im Gesundheitsmanagement bieten sich an, um die theoretischen Grundlagen zu vertiefen und neue Perspektiven für die Trauerarbeit zu eröffnen. Auch ein Studium der Betriebswirtschaft mit Fokus auf das Gesundheitswesen kann für Bestattungsfachkräfte interessant sein, um sich auf die Unternehmensführung in der Bestattungsbranche vorzubereiten. Für Absolventen mit Abitur gibt es zudem die Möglichkeit, duale Studiengänge im Bereich Bestattungswesen zu wählen, die eine Kombination aus Theorie und Praxis bieten und optimal auf die Herausforderungen des Berufs vorbereiten.
Pro & Contra
Der Beruf der Bestattungsfachkraft bietet zahlreiche Vorteile, die ihn zu einer erfüllenden Wahl machen können. Erstens ermöglicht er eine tiefgehende zwischenmenschliche Interaktion, da Bestattungsfachkräfte trauernden Angehörigen in einer ihrer schwierigsten Lebensphasen zur Seite stehen. Dies bringt eine hohe emotionale Erfüllung mit sich. Zweitens gibt es vielfältige berufliche Entwicklungsmöglichkeiten, sei es durch Fort- und Weiterbildungen oder durch die Möglichkeit, sich selbstständig zu machen. Drittens ist die Nachfrage nach Bestattungsfachkräften stabil, was eine hohe Beschäftigungssicherheit bietet. Viertens trägt der Beruf zur kulturellen Vielfalt und zur Wahrung von Traditionen bei, da Bestattungsfachkräfte oft mit verschiedenen Kulturen und deren Bestattungsriten in Kontakt kommen. Schließlich bietet der Beruf auch die Möglichkeit, aktiv an der Gestaltung von Trauerfeiern und Bestattungen mitzuwirken, was kreative Freiräume eröffnet.
Tipps für deine Bewerbung
Die Prüfung zur Bestattungsfachkraft besteht aus einer Zwischen- und einer Abschlussprüfung, die beide entscheidend für den erfolgreichen Abschluss der Ausbildung sind. Die Zwischenprüfung findet in der Regel nach dem zweiten Ausbildungsjahr statt und prüft die bisher erworbenen Kenntnisse in den Bereichen Fachtheorie, Rechtskunde, Betriebswirtschaft und Beratung. Die Abschlussprüfung erfolgt am Ende der dreijährigen Ausbildung und umfasst sowohl einen praktischen als auch einen theoretischen Teil. Im praktischen Teil müssen die Auszubildenden eine Bestattung planen und durchführen oder eine Trauerfeier gestalten. Die theoretische Prüfung umfasst Multiple-Choice-Fragen sowie offene Fragen zu rechtlichen Aspekten, zur Versorgung von Verstorbenen und zur Betreuung von Angehörigen. Beide Prüfungen sind wichtig, um die Eignung und das Wissen der angehenden Bestattungsfachkräfte zu überprüfen und sicherzustellen, dass sie die Anforderungen des Berufs erfüllen.
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