Fahrzeuglackierer/in

Alles was du über die Ausbildung zum/zur Fahrzeuglackierer/in wissen musst: Aufgaben, Gehalt, Voraussetzungen und Karrierechancen.

Ausbildungsdauer
3 Jahre
Schulabschluss
Hauptschulabschluss
Vergütung (1. Jahr)
ca. 800-1.000 EUR
Ausbildungsart
Dual

Was ist ein/e Fahrzeuglackierer/in?

Der Beruf des Fahrzeuglackierers bzw. der Fahrzeuglackiererin gehört zur Branche der Fahrzeugtechnik. Fahrzeuglackierer sind für die Oberflächenbehandlung von Kraftfahrzeugen zuständig, wobei sie verschiedene Lackiertechniken anwenden, um sowohl Neufahrzeuge als auch ältere Modelle zu reparieren und zu restaurieren. Zu den Kernaufgaben gehört das Vorbereiten der Lackierung, das Mischen von Farben, das Auftragen von Lacken und das Polieren der Lackoberflächen. Dabei ist ein hohes Maß an Präzision erforderlich, da die Qualität der Lackierung entscheidend für die Ästhetik und den Werterhalt eines Fahrzeugs ist. Neben der technischen Expertise sind auch Kenntnisse in der Materialkunde und im Umgang mit modernen Lackieranlagen erforderlich. Zudem spielt die Kundenberatung eine Rolle, um individuelle Wünsche und Anforderungen umzusetzen. Fahrzeuglackierer arbeiten oft in Werkstätten, die auf Fahrzeugrestaurierung, Unfallinstandsetzung oder Neuwagenverkauf spezialisiert sind.

Was macht man als Fahrzeuglackierer/in?

Die typischen Tätigkeiten eines Fahrzeuglackierers sind äußerst vielfältig und anspruchsvoll. Zu Beginn der Lackierarbeiten steht die sorgfältige Vorbereitung des Fahrzeugs, die das Reinigen und Schleifen der Oberflächen umfasst. Hierbei werden alte Lackreste entfernt und die Flächen für die neue Lackierung vorbereitet. Anschließend mischt der Fahrzeuglackierer die benötigten Farben und Lacke, was ein tiefgehendes Verständnis der Farblehre erfordert. Das Auftragen der Lacke erfolgt entweder manuell oder mit Hilfe moderner Lackieranlagen, wobei Techniken wie Spritzlackierung oder Airbrush verwendet werden. Nach dem Lackieren folgt das Trocknen und Aushärten des Lacks, häufig unter Verwendung von Wärme- oder UV-Lampen. Ein wichtiger Teil der täglichen Arbeit ist auch das Polieren der Lackoberflächen, um eine gleichmäßige und glänzende Optik zu erzielen. Zudem müssen Fahrzeuglackierer regelmäßig Wartungsarbeiten an den Lackiergeräten durchführen und sicherstellen, dass alle Sicherheitsvorschriften eingehalten werden, insbesondere im Umgang mit Chemikalien und Lacken. Kundenberatung gehört ebenfalls zu den Aufgaben, da die Wünsche der Kunden zu berücksichtigen sind und gegebenenfalls Vorschläge zur Farbgestaltung unterbreitet werden müssen.

Wo arbeitet man?

Fahrzeuglackierer arbeiten in speziellen Lackierwerkstätten, die mit modernen Lackieranlagen ausgestattet sind. Diese Werkstätten sind häufig Teil von Autohäusern, Karosseriewerkstätten oder spezialisierten Betrieben, die sich auf Fahrzeugrestaurierung und -lackierung konzentrieren. Der Arbeitsplatz ist meist gut belüftet und mit entsprechenden Sicherheitsvorkehrungen ausgestattet, da beim Lackieren chemische Stoffe verwendet werden. Die Atmosphäre kann durch den Einsatz von Maschinen und die Verarbeitung von Lacken stark beeinflusst werden, weshalb Schutzausrüstung wie Atemschutzmasken, Handschuhe und Schutzbrillen unerlässlich sind. Die Arbeitsbedingungen erfordern eine hohe Konzentration, da die Lackierung präzise durchgeführt werden muss, um Fehler zu vermeiden. Zudem arbeiten Fahrzeuglackierer häufig im Stehen und müssen beweglich sein, um alle Teile des Fahrzeugs gut erreichen zu können. Der Kontakt zu Kollegen ist intensiv, da oft im Team gearbeitet wird, insbesondere bei größeren Lackierprojekten oder Unfallinstandsetzungen.

Was sollte ich mitbringen?

Wichtige Interessen und Stärken für angehende Fahrzeuglackierer sind insbesondere ein starkes Interesse an Technik und handwerklichen Tätigkeiten. Eine Affinität für Farben und Formen ist hilfreich, um ästhetisch ansprechende Lackierungen zu gestalten. Zudem sollten die Auszubildenden eine hohe Lernbereitschaft mitbringen, um sich mit neuen Lackiertechniken und Materialien vertraut zu machen. Teamfähigkeit und soziale Kompetenzen sind ebenfalls wichtig, da die Arbeit häufig in einem Team erfolgt und der Austausch mit Kollegen sowie die Kommunikation mit Kunden eine zentrale Rolle spielen.

Wie ist die Ausbildung aufgebaut?

Die Ausbildung zum Fahrzeuglackierer erfolgt in der Regel im dualen System, das heißt, sie findet sowohl in einem Ausbildungsbetrieb als auch in der Berufsschule statt. Die Ausbildungsdauer beträgt in der Regel drei Jahre, kann jedoch unter bestimmten Voraussetzungen verkürzt werden, beispielsweise bei guten schulischen Leistungen oder bereits vorhandenen beruflichen Qualifikationen. Es gibt auch die Möglichkeit, die Ausbildung zu verlängern, wenn dies für den Auszubildenden erforderlich ist, um bestimmte Inhalte intensiver zu erlernen. Während der Ausbildungszeit erwerben die Auszubildenden umfassende Kenntnisse in der Lackiertechnik, Materialkunde sowie in den Sicherheitsvorschriften. Die duale Ausbildung ermöglicht es den angehenden Fahrzeuglackierern, praxisnahe Erfahrungen zu sammeln und gleichzeitig theoretisches Wissen zu erlernen, was für die spätere Berufsausübung von großer Bedeutung ist.

Was lerne ich während der Ausbildung?

In der Ausbildung zum Fahrzeuglackierer werden verschiedene zentrale Lernfelder und Module abgedeckt. Dazu gehören die Kenntnisse in der Oberflächenbehandlung, wo die Auszubildenden lernen, wie man verschiedene Materialien vorbereitet und behandelt. Das Mischen und Auftragen von Lacken gehört ebenfalls zu den wichtigen Lerninhalten, ebenso wie die Anwendung von Spritz- und Airbrush-Techniken. Ein weiteres Lernfeld ist die Arbeitssicherheit, in dem die Auszubildenden die gesetzlichen Vorschriften und Sicherheitsmaßnahmen im Umgang mit Chemikalien erlernen. Zudem wird ein Grundverständnis für die Fahrzeugtechnik vermittelt, um die Zusammenhänge zwischen Lackierung und Fahrzeugbau zu verstehen. Die Kommunikation mit Kunden und die Beratung hinsichtlich Farbwahl und Lackierungen gehören ebenfalls zu den Lerninhalten, um die Auszubildenden auf die Anforderungen des Berufslebens vorzubereiten.

Welche Schulfächer sind wichtig?

In der Berufsschule werden verschiedene Fächer unterrichtet, die für die Ausbildung zum Fahrzeuglackierer von Bedeutung sind. Dazu gehören Fächer wie Werkstoffkunde, in dem die Eigenschaften von Lacken und anderen Materialien sowie deren Verarbeitung vermittelt werden. Auch Chemie spielt eine zentrale Rolle, da die Auszubildenden die chemischen Prozesse hinter den Lackierverfahren verstehen müssen. Technisches Zeichnen ist ebenfalls wichtig, um die Gestaltung von Fahrzeugen und die Planung von Lackierungen nachvollziehen zu können. Darüber hinaus werden auch Wirtschaftslehre und rechtliche Grundlagen behandelt, um den Auszubildenden ein Verständnis für die wirtschaftlichen Aspekte des Berufs zu vermitteln. Der Unterricht in praktischen Fächern ermöglicht es den Schülern, ihre Fähigkeiten in Lackiertechniken, Kundenberatung und Sicherheitsvorschriften weiterzuentwickeln. Diese Kombination aus theoretischem Wissen und praktischen Fertigkeiten ist entscheidend für eine umfassende Ausbildung.

Gehalt während der Ausbildung

Die Vergütung während der Ausbildung zum Fahrzeuglackierer variiert je nach Region und Betrieb, beträgt jedoch durchschnittlich: Im ersten Ausbildungsjahr liegt die Vergütung etwa bei 800 bis 1.000 Euro brutto monatlich. Im zweiten Jahr steigt das Gehalt auf etwa 900 bis 1.100 Euro, und im dritten Ausbildungsjahr kann eine Vergütung von 1.000 bis 1.200 Euro brutto monatlich erwartet werden. Diese Zahlen können je nach Tarifvertrag und individuellen Vereinbarungen abweichen, häufig sind Betriebe in städtischen Regionen besser bezahlt als in ländlichen Gebieten. Die Gehälter können auch durch Zusatzleistungen wie Urlaubs- oder Weihnachtsgeld ergänzt werden.

Gehalt nach der Ausbildung

Nach Abschluss der Ausbildung zum Fahrzeuglackierer liegt das typische Einstiegsgehalt in Deutschland zwischen 2.200 und 2.800 Euro brutto monatlich. Diese Spanne kann je nach Region, Unternehmensgröße und individuellen Qualifikationen variieren. In größeren Städten oder bei namhaften Arbeitgebern sind häufig höhere Gehälter möglich, während in ländlichen Gegenden oder bei kleineren Unternehmen die Einstiegsgehälter tendenziell niedriger ausfallen. Mit zunehmender Berufserfahrung und Spezialisierung, beispielsweise im Bereich der Fahrzeugrestaurierung oder der Anwendung neuer Lackiertechniken, kann das Gehalt erheblich steigen.

Karrieremöglichkeiten

Fahrzeuglackierer haben verschiedene Möglichkeiten zur beruflichen Weiterbildung und Karriereentwicklung. Eine gängige Option ist die Weiterbildung zum Meister im Fahrzeuglackiererhandwerk, die umfangreiche Kenntnisse in der Betriebsführung und Mitarbeiterführung vermittelt. Alternativ können Fahrzeuglackierer eine Weiterbildung zum technischen Fachwirt oder Lacktechniker anstreben, um sich auf spezialisierte Lackiertechniken und -materialien zu konzentrieren. Auch Fortbildungen in neuen Lackiertechniken oder im Bereich der Fahrzeugrestaurierung sind möglich, um sich ein noch breiteres Fachwissen anzueignen. Zudem können Fahrzeuglackierer durch den Erwerb zusätzlicher Qualifikationen, wie beispielsweise in der Kundenberatung oder im Vertrieb, den Schritt in eine beratende oder vertriebliche Position innerhalb des Unternehmens wagen. Diese Aufstiegsmöglichkeiten tragen dazu bei, die berufliche Perspektive und das Gehalt zu verbessern.

Weiterbildungsmöglichkeiten

Für Fahrzeuglackierer gibt es verschiedene Studienmöglichkeiten, sowohl mit als auch ohne Abitur. Mit einer abgeschlossenen Ausbildung und einer Hochschulzugangsberechtigung können sie beispielsweise ein Studium im Bereich Fahrzeugtechnik oder Maschinenbau anstreben. Diese Studiengänge vertiefen die technischen Kenntnisse und eröffnen Perspektiven in der Forschung und Entwicklung. Auch Studiengänge im Bereich Betriebswirtschaftslehre sind möglich, um später Führungspositionen in der Automobilbranche zu übernehmen. Für Ausbildungsabsolventen ohne Abitur gibt es spezielle Studienmodelle, die den Zugang zu Fachhochschulen erleichtern, insbesondere in technischen Berufen. Diese Möglichkeiten erlauben es Fahrzeuglackierern, sich akademisch weiterzubilden und ihre Karrierechancen erheblich zu verbessern.

Pro & Contra

Der Beruf des Fahrzeuglackierers bietet zahlreiche Vorteile. Zunächst ist die Nachfrage nach qualifizierten Fachkräften in der Automobilindustrie stabil, was eine hohe Job-Sicherheit gewährleistet. Zudem ermöglicht die abwechslungsreiche Tätigkeit, kreativ zu arbeiten und individuelle Kundenwünsche umzusetzen. Die Ausbildung im dualen System kombiniert praktische Erfahrungen mit theoretischem Wissen, was eine umfassende Qualifikation bietet. Auch die Möglichkeit zur Weiterbildung und Spezialisierung ist gegeben, was die Karrierechancen verbessert. Ein weiterer Vorteil ist die Möglichkeit, durch Selbstständigkeit eigene Projekte und Ideen zu verwirklichen. Darüber hinaus ist die Arbeit oft teamorientiert, was den sozialen Austausch fördert und das Betriebsklima positiv beeinflusst.

Tipps für deine Bewerbung

Die Prüfung zum Fahrzeuglackierer setzt sich aus einer Zwischenprüfung und einer Abschlussprüfung zusammen. Die Zwischenprüfung findet in der Regel nach der Hälfte der Ausbildungszeit statt und umfasst sowohl praktische als auch theoretische Teile. Hierbei werden die Kenntnisse in der Oberflächenbehandlung, Lackiertechniken und Materialkunde geprüft. Die Abschlussprüfung besteht aus einem praktischen Teil, in dem die Auszubildenden eine Lackierarbeit durchführen müssen, sowie einer schriftlichen Prüfung, die das theoretische Wissen abfragt. Hierbei werden Themen wie Sicherheit, Technik und Materialkunde behandelt. Die Prüfungen sind darauf ausgelegt, das erlernte Wissen und die praktischen Fähigkeiten zu bewerten und die Auszubildenden auf die Anforderungen im Berufsleben vorzubereiten.

Ausbildungsplatz finden

Finde jetzt freie Ausbildungsplätze als Fahrzeuglackierer/in!

Stellen anzeigen

Bereit für deine Ausbildung?

Finde jetzt freie Ausbildungsplätze als Fahrzeuglackierer/in in deiner Nähe!

Ausbildungsplätze finden