Figurenkeramformer/in

Alles was du über die Ausbildung zum/zur Figurenkeramformer/in wissen musst: Aufgaben, Gehalt, Voraussetzungen und Karrierechancen.

Ausbildungsdauer
3 Jahre
Schulabschluss
Hauptschulabschluss
Vergütung (1. Jahr)
ca. 800-1.000 EUR
Ausbildungsart
Dual

Was ist ein/e Figurenkeramformer/in?

Der Beruf des Figurenkeramformers beziehungsweise der Figurenkeramformer/in gehört zur Branche der keramischen Industrie und ist ein kreativer sowie handwerklicher Ausbildungsberuf. Figurenkeramformer/innen sind für die Gestaltung und Herstellung von keramischen Figuren und Kunstwerken verantwortlich. Zu den Kernaufgaben zählen das Modellieren, Formen und Brennen von keramischen Objekten, die sowohl für den dekorativen als auch den funktionalen Einsatz gedacht sind. Sie nutzen unterschiedliche Techniken und Materialien, um ihre Designs zum Leben zu erwecken. Im Rahmen ihrer Tätigkeit arbeiten sie oft mit verschiedenen Tonarten und Glasuren, um die gewünschten Oberflächen und Farbausdrücke zu erzielen. Neben der kreativen Gestaltung müssen sie auch Kenntnisse in der Werkstoffkunde und der Brenntechnologie besitzen. Figurenkeramformer/innen sind somit nicht nur Künstler, sondern auch Techniker, die handwerkliches Geschick und ästhetisches Empfinden miteinander verbinden.

Was macht man als Figurenkeramformer/in?

Die typischen Aufgaben eines Figurenkeramformers bzw. einer Figurenkeramformer/in sind vielfältig und erfordern sowohl handwerkliches Geschick als auch kreative Fähigkeiten. Zu Beginn der Arbeit stehen die Planung und das Entwerfen von Figuren, die durch Skizzen und Modelle visualisiert werden. Im nächsten Schritt erfolgt das Modellieren der Figuren aus verschiedenen Keramiken, wobei Techniken wie das Handaufbauen, Drehen auf der Töpferscheibe oder das Gießen in Formen zur Anwendung kommen. Nach der Formgebung werden die Objekte getrocknet und anschließend einem ersten Brand unterzogen, um die Stabilität zu erhöhen. Nach dem Brand werden die Figuren glasiert, wobei die Auswahl der Glasuren und deren Aufbringung entscheidend für das Endergebnis sind. Nach der Glasur folgt der zweite Brand, der die Glasur fixiert und die Farbgebung zur Geltung bringt. Darüber hinaus müssen Figurenkeramformer/innen auch Wartungsarbeiten an Maschinen und Werkzeugen durchführen sowie für die Ordnung und Sauberkeit am Arbeitsplatz sorgen. Zudem gehört die Dokumentation der Arbeitsabläufe und die Durchführung von Qualitätstests zu den täglichen Aufgaben, um sicherzustellen, dass die Produkte den Qualitätsstandards entsprechen.

Wo arbeitet man?

Die Arbeitsorte für Figurenkeramformer/innen sind in der Regel Keramikwerkstätten, Produktionsstätten oder Ateliers, in denen die Gestaltung und Herstellung der keramischen Figuren erfolgt. Der Arbeitsplatz ist oft kreativ und inspirierend gestaltet, mit verschiedenen Arbeitsstationen, die für die unterschiedlichen Arbeitsschritte eingerichtet sind. Hier finden sich beispielsweise Drehscheiben, Brennöfen, Trocknungsräume und Regale für die Lagerung der Materialien. In vielen Werkstätten wird Wert auf ein ansprechendes und motivierendes Arbeitsumfeld gelegt, in dem Kreativität gefördert wird. Die Arbeit kann sowohl im Team als auch selbstständig erfolgen, wobei der Austausch von Ideen und Techniken unter Kollegen häufig stattfindet. Figurenkeramformer/innen verbringen viel Zeit im Stehen und sind oft in Bewegung, um verschiedene Arbeitsstationen zu nutzen. Ein gut belüfteter Raum ist wichtig, insbesondere beim Umgang mit Glasuren und chemischen Stoffen, um gesundheitliche Risiken zu minimieren.

Was sollte ich mitbringen?

Wichtige Interessen für Figurenkeramformer/innen sind ein ausgeprägtes Interesse an Kunst, Design und Handwerk. Zudem sollten sie Freude an kreativen Prozessen und dem Umgang mit verschiedenen Materialien haben. Handwerkliches Geschick und ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen sind ebenfalls von Bedeutung. Stärken in der Teamarbeit und Kommunikation sind wichtig, um effektiv mit Kollegen und Kunden zusammenzuarbeiten. Schließlich sollte eine Affinität zu technischen Aspekten der Keramikproduktion vorhanden sein, um die verschiedenen Herstellungsverfahren und Technologien zu verstehen und anwenden zu können.

Wie ist die Ausbildung aufgebaut?

Die Ausbildung zum Figurenkeramformer bzw. zur Figurenkeramformer/in erfolgt in der Regel dual, das heißt, sie findet sowohl in einem Ausbildungsbetrieb als auch in der Berufsschule statt. Die Ausbildungsdauer beträgt in der Regel drei Jahre. In einigen Fällen besteht die Möglichkeit, die Ausbildung zu verkürzen, beispielsweise bei bereits vorhandener beruflicher Qualifikation oder durch sehr gute schulische Leistungen. Der Ausbildungsinhalt umfasst sowohl theoretische als auch praktische Aspekte, wobei die Azubis im Betrieb die verschiedenen Arbeitstechniken erlernen und in der Berufsschule fundierte Kenntnisse über Werkstoffe, Brenntechnologie und Gestaltung erwerben. Bei Bedarf kann auch eine Verlängerung der Ausbildungszeit in Betracht gezogen werden, um bestimmte Fertigkeiten noch intensiver zu vertiefen. Die duale Ausbildung stellt sicher, dass die Auszubildenden umfangreiche praktische Erfahrungen sammeln und gleichzeitig die notwendigen theoretischen Grundlagen erlernen.

Was lerne ich während der Ausbildung?

Die Ausbildungsinhalte für Figurenkeramformer/innen sind in verschiedene zentrale Lernfelder gegliedert, die sich über die drei Ausbildungsjahre erstrecken. Dazu gehören unter anderem die Gestaltung und Herstellung keramischer Produkte, die Werkstoffkunde, die Anwendung von verschiedenen Herstellungsverfahren sowie die Qualitätssicherung. Im Lernfeld der Gestaltung erlernen die Azubis nicht nur das Zeichnen und Entwerfen von Figuren, sondern auch die Umsetzung dieser Designs in die Praxis, einschließlich des Modellierens und Formens. Die Werkstoffkunde vermittelt Kenntnisse über unterschiedliche Tonarten, Glasuren und deren Eigenschaften. Das Lernfeld Qualitätssicherung umfasst die Durchführung von Tests und Überprüfungen der Produkte, um sicherzustellen, dass sie den hohen Standards der Branche entsprechen. Auch die Bereiche Betriebsorganisation und Umweltschutz werden behandelt, um den Azubis ein ganzheitliches Verständnis für die Branche zu vermitteln.

Welche Schulfächer sind wichtig?

In der Berufsschule erhalten Figurenkeramformer/innen eine fundierte Ausbildung in verschiedenen Fächern, die für ihre berufliche Tätigkeit von Bedeutung sind. Dazu gehören unter anderem Fächer wie Werkstoffkunde, Gestaltung und Technik sowie Betriebswirtschaftslehre. Im Fach Werkstoffkunde lernen die Azubis die Eigenschaften und Verarbeitungsmethoden von verschiedenen Keramiken und Glasuren kennen. Der Unterricht in Gestaltung und Technik behandelt sowohl die kreativen Aspekte der Figurengestaltung als auch die technischen Fertigkeiten, die für die Umsetzung dieser Ideen erforderlich sind. Betriebswirtschaftslehre vermittelt Kenntnisse über die wirtschaftlichen Aspekte des Berufs, wie Kostenrechnung und Marketing, die für eine mögliche Selbstständigkeit von Bedeutung sind. Die Berufsschule ist somit ein wichtiger Bestandteil der Ausbildung, um sowohl theoretisches Wissen als auch praktische Fertigkeiten zu vermitteln.

Gehalt während der Ausbildung

Die Vergütung während der Ausbildung zum Figurenkeramformer bzw. zur Figurenkeramformer/in variiert je nach Ausbildungsjahr und Betrieb. Im ersten Ausbildungsjahr liegt die durchschnittliche Vergütung bei etwa 800 bis 1.000 Euro brutto pro Monat. Im zweiten Jahr steigt die Vergütung in der Regel auf etwa 900 bis 1.100 Euro, und im dritten Jahr können Auszubildende mit etwa 1.000 bis 1.200 Euro rechnen. Diese Zahlen können je nach Region und Unternehmensgröße variieren, wobei größere Betriebe oft höhere Gehälter zahlen. Auch tarifliche Vereinbarungen spielen eine Rolle bei der Höhe der Ausbildungsvergütung.

Gehalt nach der Ausbildung

Nach der abgeschlossenen Ausbildung können Figurenkeramformer/innen mit einem Einstiegsgehalt zwischen 2.000 und 2.500 Euro brutto monatlich rechnen. Das genaue Gehalt hängt von verschiedenen Faktoren wie der Unternehmensgröße, der Region und den individuellen Fähigkeiten ab. In größeren Unternehmen oder spezialisierten Keramikwerkstätten kann das Gehalt höher ausfallen, während kleinere Betriebe oft weniger zahlen. Zudem kann Erfahrung und zusätzliche Qualifikation das Gehalt beeinflussen, sodass es durchaus möglich ist, dass das Anfangsgehalt im Laufe der Zeit steigt.

Karrieremöglichkeiten

Die Karrierechancen für Figurenkeramformer/innen sind vielfältig und bieten zahlreiche Möglichkeiten zur Weiterbildung und Spezialisierung. Eine gängige Aufstiegsfortbildung ist der Meistertitel, der nicht nur handwerkliches Können, sondern auch betriebswirtschaftliche Kenntnisse vermittelt. Auch die Weiterbildung zum Techniker im Bereich Keramiktechnik oder zum Fachwirt für Produktgestaltung kann eine interessante Option sein. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, sich auf bestimmte Techniken oder Materialien zu spezialisieren, beispielsweise auf die Herstellung von Porzellan oder auf künstlerische Glasurtechniken. Zudem können Figurenkeramformer/innen in die Selbstständigkeit gehen und eigene Werkstätten eröffnen, was eine kreative und unternehmerische Herausforderung darstellt.

Weiterbildungsmöglichkeiten

Nach der Ausbildung gibt es für Figurenkeramformer/innen verschiedene Möglichkeiten, sich weiterzubilden oder ein Studium aufzunehmen. Mit einer Fachhochschulreife oder dem Abitur können sie beispielsweise ein Studium im Bereich Produktdesign, Kunst oder Materialwissenschaften in Betracht ziehen. Auch spezialisierte Studiengänge, die sich auf Keramikdesign oder Kunsthandwerk konzentrieren, sind möglich. Für diejenigen ohne Abitur gibt es oft die Option, über eine Meisterschule oder durch berufliche Qualifikationen Zugang zu einem Studium zu erhalten. Dies eröffnet zusätzliche Karrierechancen und die Möglichkeit, sich in der Branche weiter zu etablieren.

Pro & Contra

Die Tätigkeit als Figurenkeramformer/in bietet viele Vorteile. Erstens ermöglicht der Beruf eine hohe kreative Entfaltung, da die Gestaltung von Figuren und Kunstwerken ein wichtiger Bestandteil des Jobs ist. Zweitens ist die Arbeit in einem kreativen Umfeld oft inspirierend und motivierend, was zu einem hohen Maß an Arbeitszufriedenheit führt. Drittens gibt es vielfältige Karriere- und Weiterbildungsmöglichkeiten, sei es durch den Meistertitel oder spezielle Fachrichtungen. Zudem können Figurenkeramformer/innen ihre eigenen Ideen umsetzen und möglicherweise in die Selbstständigkeit gehen, was die berufliche Freiheit erhöht. Schließlich bietet die Branche interessante Kontakte zu Künstlern, Designern und anderen Kreativen, die den beruflichen Horizont erweitern können.

Tipps für deine Bewerbung

Die Prüfungstruktur für Figurenkeramformer/innen umfasst sowohl Zwischen- als auch Abschlussprüfungen. In der Regel findet die Zwischenprüfung im zweiten Ausbildungsjahr statt und dient der Überprüfung der bis dahin erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten. Diese Prüfung besteht aus praktischen und theoretischen Teilen, wobei sowohl das handwerkliche Geschick als auch das technische Wissen getestet werden. Die Abschlussprüfung erfolgt am Ende der dreijährigen Ausbildungszeit und besteht aus einer praktischen Prüfung, in der die Azubis ein eigenes Projekt umsetzen müssen, sowie aus einem schriftlichen Teil, der das theoretische Wissen abfragt. Die Prüfungen sind darauf ausgelegt, die umfassenden Kenntnisse und Fertigkeiten der Auszubildenden zu bewerten und sicherzustellen, dass sie den Anforderungen des Berufs gerecht werden können.

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