Flechtwerkgestalter/in

Alles was du über die Ausbildung zum/zur Flechtwerkgestalter/in wissen musst: Aufgaben, Gehalt, Voraussetzungen und Karrierechancen.

Ausbildungsdauer
3 Jahre
Schulabschluss
Hauptschulabschluss
Vergütung (1. Jahr)
ca. 800-1.000 EUR
Ausbildungsart
Dual

Was ist ein/e Flechtwerkgestalter/in?

Der Ausbildungsberuf des Flechtwerkgestalters bzw. der Flechtwerkgestalterin gehört zur Branche der Handwerksberufe und ist auf die Herstellung und Gestaltung von Flechtwerken spezialisiert. Diese können aus verschiedenen Materialien wie Rattan, Weide, Kunststoff oder anderen Naturstoffen gefertigt werden. Zu den Kernaufgaben zählen das Entwerfen und Anfertigen von Flechtwerken, das Bearbeiten von Materialien, sowie die kreative Gestaltung von Produkten wie Möbeln, Körben und Dekorationsobjekten. Flechtwerkgestalter arbeiten oft in kleineren Werkstätten oder größeren Produktionsbetrieben, wo sie ihre gestalterischen Fähigkeiten und technischen Fertigkeiten kombinieren, um funktionale und ästhetische Produkte zu kreieren. Die Ausbildung vermittelt sowohl handwerkliches Geschick als auch ein tiefes Verständnis für Materialkunde und Design, was zu einer wertvollen Qualifikation in der Branche führt. Die Nachfrage nach individuell gestalteten und handgefertigten Produkten nimmt in Zeiten der Massenproduktion und der Digitalisierung zu, wodurch der Beruf des Flechtwerkgestalters zunehmend an Bedeutung gewinnt.

Was macht man als Flechtwerkgestalter/in?

Die typischen Aufgaben eines Flechtwerkgestalters sind vielseitig und anspruchsvoll. Zunächst gehört das Entwerfen von Produkten zu den grundlegenden Tätigkeiten. Hierbei wird oft mit Computerprogrammen gearbeitet, um Designs zu erstellen und Kundenwünsche in die Planung einfließen zu lassen. Ein weiterer wichtiger Aspekt der Arbeit ist die Materialbearbeitung. Dies umfasst das Schneiden, Biegen und Vorbereiten von Rohmaterialien, die für die Flechtarbeiten benötigt werden. Flechtwerkgestalter arbeiten häufig in einem kreativen Prozess, in dem sie unterschiedliche Materialien miteinander kombinieren, um neue Produkte zu entwickeln. Zu den alltäglichen Aufgaben gehören auch das Flechten selbst, bei dem verschiedene Techniken zur Anwendung kommen, um stabile und visually ansprechende Strukturen zu schaffen. Darüber hinaus sind Wartung und Pflege der Werkzeuge und Maschinen Teil des Berufs, um eine hohe Qualität der gefertigten Produkte sicherzustellen. Auch die Kundenberatung spielt eine zentrale Rolle, da Flechtwerkgestalter oft eng mit ihren Kunden zusammenarbeiten, um deren Vorstellungen und Wünsche optimal umzusetzen. Abschließend sind auch administrative Aufgaben, wie die Bestellung von Materialien oder die Verwaltung von Aufträgen, Teil der täglichen Arbeit.

Wo arbeitet man?

Flechtwerkgestalter arbeiten in einem kreativen und handwerklich geprägten Umfeld. Die Arbeitsstätten sind meist Werkstätten, die sowohl individualisierte Arbeitsplätze für die Gestaltung und Fertigung als auch Bereiche für die Lagerung von Materialien und Werkzeugen bieten. In größeren Betrieben kann es auch spezielle Abteilungen für Design, Produktion und Kundenservice geben, während kleinere Betriebe oft einen direkten Kontakt zu ihren Kunden haben. Die Werkstätten sind in der Regel hell und gut belüftet, da viele Materialien mit natürlichen Eigenschaften arbeiten, die eine angenehme Arbeitsatmosphäre fördern. Die Ausstattungen der Werkstätten sind oft vielfältig, von traditionellen Werkzeugen wie Scheren und Messern bis zu modernen Maschinen, die den Herstellungsprozess unterstützen. Teamarbeit ist ebenfalls ein zentraler Bestandteil der Arbeit, da oft mehrere Flechtwerkgestalter an einem Projekt zusammenarbeiten. Diese Umgebung fördert Kreativität und Innovation, da die Gestaltung von Flechtwerken nicht nur handwerkliches Geschick, sondern auch ein Gespür für Ästhetik erfordert.

Was sollte ich mitbringen?

Wichtige Interessen für angehende Flechtwerkgestalter sind handwerkliche Tätigkeiten, kreative Gestaltung und ein allgemeines Interesse an Design und Ästhetik. Stärken in den Bereichen Kunst und Technik sind von Vorteil, da sie die Basis für das Verständnis der materiellen und gestalterischen Aspekte des Berufs bilden. Auch ein ausgeprägtes räumliches Vorstellungsvermögen kann hilfreich sein, um die Produkte erfolgreich zu entwerfen und herzustellen. Darüber hinaus sollten Auszubildende eine Offenheit für neue Materialien und Techniken mitbringen, um sich ständig weiterzuentwickeln und an aktuelle Trends anzupassen.

Wie ist die Ausbildung aufgebaut?

Die Ausbildung zum Flechtwerkgestalter/zur Flechtwerkgestalterin erfolgt in der Regel dual, das bedeutet, dass die Auszubildenden sowohl in einem Betrieb als auch in der Berufsschule lernen. Die Dauer der Ausbildung beträgt in der Regel 3 Jahre. In einigen Fällen kann die Ausbildung auf 2 Jahre verkürzt werden, wenn bereits eine relevante Vorbildung oder eine entsprechende Vorbildung in einem verwandten Beruf vorliegt. Auf der anderen Seite können Betriebe auch eine Verlängerung der Ausbildungszeit anbieten, um sicherzustellen, dass die Auszubildenden das notwendige Fachwissen und die praktischen Fähigkeiten erwerben. Die duale Ausbildung ist darauf ausgelegt, den Auszubildenden ein umfassendes Verständnis für die verschiedenen Aspekte des Berufes zu vermitteln, einschließlich der theoretischen Grundlagen sowie praktischer Erfahrungen in der Werkstatt. Während der gesamten Ausbildungszeit besuchen die Auszubildenden regelmäßig die Berufsschule, wo sie zusätzliche Kenntnisse in Fächern wie Materialkunde, Design und Betriebswirtschaft erwerben.

Was lerne ich während der Ausbildung?

Die Ausbildung zum Flechtwerkgestalter ist in verschiedene Lernfelder unterteilt, die sowohl praktische als auch theoretische Aspekte abdecken. Zentrale Lernfelder umfassen die Materialkunde, in der die Eigenschaften und Verarbeitungsmöglichkeiten von verschiedenen Materialien wie Rattan, Weide und Kunststoffen behandelt werden. Ein weiteres wichtiges Lernfeld ist die Gestaltungstechnik, in dem die Auszubildenden lernen, kreative Entwürfe zu erstellen und diese in praktische Umsetzungen zu übertragen. Hierzu gehört auch das Erlernen verschiedener Flechttechniken, die für die Herstellung unterschiedlicher Produkte erforderlich sind. Darüber hinaus wird auch das Thema Betriebswirtschaft behandelt, damit die Auszubildenden ein Verständnis für die wirtschaftlichen Aspekte des Handwerks entwickeln. Auch die Sicherheit im Umgang mit Werkzeugen und Maschinen wird in der Ausbildung thematisiert, um ein sicheres Arbeiten zu gewährleisten. Ergänzende Lernfelder können Kundenberatung und Projektmanagement sein, um die Auszubildenden auf die Zusammenarbeit mit Kunden und die Planung von Arbeitsabläufen vorzubereiten.

Welche Schulfächer sind wichtig?

In der Berufsschule für Flechtwerkgestalter werden verschiedene Fächer unterrichtet, die auf die praktischen Anforderungen des Berufs vorbereiten. Zu den zentralen Fächern gehören Materialkunde, in dem die Eigenschaften und Verarbeitungsmöglichkeiten der unterschiedlichen Werkstoffe behandelt werden. Im Fach Gestaltungstechnik werden grundlegende Designprinzipien vermittelt, die für die Entwicklung von Produkten nötig sind. Auch Betriebswirtschaftslehre ist von Bedeutung, um ein Verständnis für betriebliche Abläufe, Kostenrechnung und Marketing zu entwickeln. Darüber hinaus sind Fächer wie Mathematik wichtig, um die Berechnung von Materialmengen und die Einhaltung von Maßvorgaben zu erlernen. In speziellen Projektarbeiten haben die Auszubildenden die Möglichkeit, ihre erlernten Kenntnisse in praktischen Aufgaben zu vertiefen und eigenständige Projekte zu realisieren.

Gehalt während der Ausbildung

Die durchschnittliche Vergütung während der Ausbildung zum Flechtwerkgestalter variiert je nach Region und Betrieb, liegt jedoch typischerweise im folgenden Bereich: Im ersten Ausbildungsjahr beträgt die Vergütung etwa 800 bis 1.000 Euro brutto pro Monat. Im zweiten Jahr steigen die Vergütungen auf etwa 900 bis 1.100 Euro, während im dritten Ausbildungsjahr mit einem Einkommen von etwa 1.000 bis 1.200 Euro gerechnet werden kann. Diese Zahlen können je nach Tarifbindung und Unternehmensgröße variieren. Zusätzlich bieten einige Betriebe Sonderzahlungen oder Prämien an, die die Ausbildungsvergütung erhöhen können.

Gehalt nach der Ausbildung

Nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung kann das Einstiegsgehalt für Flechtwerkgestalter zwischen 2.000 und 2.500 Euro brutto pro Monat liegen. Dies hängt stark von der Region, dem Arbeitgeber und dem spezifischen Tätigkeitsfeld ab. In größeren Unternehmen oder spezialisierten Werkstätten, die hochqualitative und individuelle Produkte anbieten, kann das Gehalt auch höher ausfallen. Mit zunehmender Erfahrung und Spezialisierung sind deutliche Gehaltssteigerungen möglich, insbesondere wenn der Flechtwerkgestalter in leitenden Positionen oder in der Produktentwicklung tätig wird.

Karrieremöglichkeiten

Die Aufstiegsmöglichkeiten für Flechtwerkgestalter sind vielfältig und bieten gute Perspektiven für berufliche Weiterentwicklung. Eine der häufigsten Möglichkeiten ist die Weiterbildung zum Meister, die eine eigene Werkstattführung oder eine Lehrtätigkeit an einer Berufsschule ermöglicht. Darüber hinaus können Flechtwerkgestalter sich zum Techniker im Bereich Holztechnik oder Design weiterbilden, was zusätzliche Verantwortungsbereiche eröffnet. Eine Weiterbildung zum Fachwirt im Handwerk oder in der Gestaltung kann ebenfalls eine Option sein, um Führungspositionen zu erreichen oder ein eigenes Unternehmen zu gründen. Zudem gibt es zahlreiche spezialisierte Kurse und Seminare, die die Kenntnisse in bestimmten Techniken oder Materialien vertiefen, was die beruflichen Perspektiven zusätzlich erweitert.

Weiterbildungsmöglichkeiten

Für Flechtwerkgestalter bestehen verschiedene Studienmöglichkeiten, sowohl mit als auch ohne Abitur. Mit einem Abitur können sie beispielsweise ein Studium im Bereich Produktdesign, Innenarchitektur oder Holztechnik aufnehmen, was die beruflichen Perspektiven erheblich erweitern kann. Ohne Abitur gibt es die Möglichkeit, über eine Meisterprüfung oder eine relevante Berufserfahrung den Zugang zu Fachhochschulen zu erlangen. Zudem bieten viele Bildungseinrichtungen berufsbegleitende Studiengänge an, die es ermöglichen, neben der Berufstätigkeit zu studieren und sich weiterzuqualifizieren.

Pro & Contra

Der Beruf des Flechtwerkgestalters bietet zahlreiche Vorteile, die ihn attraktiv machen: Zum einen ermöglicht er eine hohe kreative Entfaltung, da das Entwerfen und Gestalten von Produkten eine zentrale Rolle spielt. Zum anderen gibt es eine wachsende Nachfrage nach handgefertigten und individuellen Produkten, was die Jobchancen erhöht. Die duale Ausbildung bietet eine praxisnahe Ausbildung, die theoretische Kenntnisse mit praktischen Fähigkeiten kombiniert. Darüber hinaus sind die Arbeitszeiten in der Regel geregelte und die Arbeitsumgebung oft kreativ und inspirierend. Die Möglichkeit zur Selbstständigkeit und die vielfältigen Aufstiegschancen, wie beispielsweise die Weiterbildung zum Meister oder Techniker, runden die Vorteile ab und ermöglichen eine individuelle Karrieregestaltung.

Tipps für deine Bewerbung

Die Ausbildung zum Flechtwerkgestalter schließt mit einer Abschlussprüfung ab, die aus mehreren Teilen besteht. Zunächst gibt es eine praktische Prüfung, in der die angehenden Flechtwerkgestalter ihre Fähigkeiten in der Herstellung eines bestimmten Produkts unter Beweis stellen müssen. Hierbei wird nicht nur die handwerkliche Fertigung, sondern auch die kreative Gestaltung bewertet. Zusätzlich gibt es eine schriftliche Prüfung, die Wissen in den Bereichen Materialkunde, Gestaltungstechnik und Betriebswirtschaft abfragt. Oftmals wird auch eine mündliche Prüfung angeboten, in der die Prüflinge ihr Wissen in einem Fachgespräch demonstrieren müssen. Diese Prüfungsstruktur soll sicherstellen, dass die Absolventen sowohl praktische Fähigkeiten als auch theoretisches Wissen erworben haben, um den Anforderungen des Berufs gerecht zu werden.

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