Geomatiker/in

Alles was du über die Ausbildung zum/zur Geomatiker/in wissen musst: Aufgaben, Gehalt, Voraussetzungen und Karrierechancen.

Ausbildungsdauer
3 Jahre
Schulabschluss
Hauptschulabschluss
Vergütung (1. Jahr)
ca. 800-1.000 EUR
Ausbildungsart
Dual

Was ist ein/e Geomatiker/in?

Der Ausbildungsberuf Geomatiker/in gehört zur Kategorie der technischen Berufe und ist in der Geoinformationsbranche angesiedelt. Geomatiker/innen sind Experten für das Erheben, Auswerten und Verwalten geografischer Daten. Ihre Kernaufgaben umfassen die Anwendung modernster Technologien wie GPS, Fernerkundung und GIS (Geographische Informationssysteme), um raumbezogene Informationen zu erstellen und zu analysieren. Sie arbeiten an der Schnittstelle von Geografie, Informatik und Ingenieurwissenschaften und sind in der Lage, komplexe geographische Fragestellungen zu lösen. Geomatiker/innen sind in verschiedenen Bereichen tätig, darunter Stadt- und Raumplanung, Umweltmanagement, Verkehrsplanung sowie im Bauwesen. Der Beruf erfordert sowohl analytische Fähigkeiten als auch technisches Know-how, um präzise Daten zu erheben und auszuwerten. Geomatiker/innen spielen eine entscheidende Rolle in der modernen Gesellschaft, da ihre Arbeit die Grundlage für viele Planungs- und Entscheidungsprozesse darstellt, die für die nachhaltige Entwicklung von Städten und Regionen von Bedeutung sind.

Was macht man als Geomatiker/in?

Typische Tätigkeiten eines/einer Geomatiker/in sind vielfältig und abwechslungsreich. Zu den Hauptaufgaben gehört das Erheben von Geodaten, was sowohl im Freien als auch im Büro erfolgt. Im Freien nutzen Geomatiker/innen verschiedene Messgeräte wie Totalstationen und GPS-Geräte, um genaue Standortdaten zu sammeln. Diese Daten werden anschließend im Büro mit speziellen Softwareprogrammen wie ArcGIS oder QGIS bearbeitet und analysiert. Ein weiterer wichtiger Aspekt der Arbeit ist die Erstellung von Karten und Plänen, die für verschiedene Anwendungsbereiche verwendet werden, wie z.B. für die Stadtplanung oder das Umweltmanagement. Geomatiker/innen dokumentieren ihre Arbeit sorgfältig, erstellen Berichte und präsentieren die Ergebnisse ihren Auftraggebern. Zudem sind sie oft in Projekte integriert, die interdisziplinäre Zusammenarbeit erfordern, etwa mit Ingenieuren, Architekten und Stadtplanern. Ein weiterer wichtiger Aufgabenbereich ist die Qualitätssicherung der erhobenen Daten, da diese für die Entscheidungsfindung von großer Bedeutung sind. Zusätzlich können Geomatiker/innen auch in der Schulung und Weiterbildung von anderen Fachkräften tätig sein, um das Wissen über moderne Geoinformationssysteme zu erweitern.

Wo arbeitet man?

Geomatiker/innen arbeiten in einem vielfältigen Umfeld, das sowohl Büro- als auch Außeneinsätze umfasst. Oft verbringen sie einen Teil ihrer Zeit im Büro, wo sie ihre gesammelten Daten mit Hilfe von Computersoftware analysieren und visualisieren. Dabei ist der Arbeitsplatz meist mit modernen Computerarbeitsplätzen ausgestattet, die leistungsfähige Software und Hardware für die Datenverarbeitung bereitstellen. Außeneinsätze sind ebenfalls ein zentraler Bestandteil des Berufs, da Geomatiker/innen häufig in verschiedenen Landschaften und Umgebungen tätig sind, um Daten zu erheben. Dies kann sowohl in städtischen als auch in ländlichen Gebieten geschehen, wobei sie oft mit unterschiedlichen Wetterbedingungen und Geländeformen konfrontiert sind. Der Kontakt zu Kunden und anderen Fachleuten ist ebenfalls wichtig, weshalb Meetings und Präsentationen ein fester Bestandteil des Arbeitsalltags sind. Geomatiker/innen können für öffentliche Institutionen, private Unternehmen oder Ingenieurbüros arbeiten, was zu einer Vielzahl von Arbeitsumgebungen führt, von modernen Büros bis hin zu Baustellen im Freien.

Was sollte ich mitbringen?

Wichtige Interessen und Stärken für Geomatiker/innen sind insbesondere ein starkes Interesse an Geografie und den Naturwissenschaften, da diese Grundlagen für die Arbeit im Bereich Geoinformationssysteme sind. Technisches Interesse ist ebenfalls von großer Bedeutung, da Geomatiker/innen häufig mit modernen Technologien und Software arbeiten. Stärken in Mathematik und analytischem Denken sind entscheidend, um komplexe Daten zu verstehen und zu verarbeiten. Zudem ist eine hohe Motivation zur kontinuierlichen Weiterbildung erforderlich, um mit den neuesten Entwicklungen und Technologien im Bereich Geoinformation Schritt zu halten. Kommunikationsfähigkeiten sind ebenfalls wichtig, um die Ergebnisse der Analysen effektiv präsentieren und erläutern zu können. Diese Interessen und Stärken bilden die Grundlage für eine erfolgreiche Karriere im Bereich Geomatiker/in.

Wie ist die Ausbildung aufgebaut?

Die Ausbildung zum Geomatiker/zur Geomatikerin erfolgt in der Regel dual, das heißt, sie findet sowohl in einem Ausbildungsbetrieb als auch in der Berufsschule statt. Die Ausbildungsdauer beträgt normalerweise drei Jahre, wobei eine Verkürzung auf zweieinhalb Jahre oder zwei Jahre möglich ist, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind, wie beispielsweise sehr gute schulische Leistungen oder eine einschlägige Vorbildung. Die Ausbildung umfasst sowohl theoretische als auch praktische Inhalte, die den Auszubildenden die erforderlichen Kenntnisse und Fähigkeiten im Umgang mit Geoinformationssystemen, der Datenerhebung und -analyse sowie der Erstellung von Karten vermitteln. In der Berufsschule werden die theoretischen Grundlagen vermittelt, während die praktische Ausbildung im Betrieb erfolgt, wo die Auszubildenden direkt an Projekten mitarbeiten können. Die duale Ausbildung ermöglicht es den Auszubildenden, wertvolle Erfahrungen zu sammeln und sich auf die Anforderungen des Arbeitsmarktes vorzubereiten.

Was lerne ich während der Ausbildung?

In der Ausbildung zum Geomatiker/zur Geomatikerin sind mehrere zentrale Lernfelder und Module festgelegt. Dazu gehört das Lernen über Geoinformationssysteme, wo die Auszubildenden die Grundlagen für den Umgang mit Software zur Datenverarbeitung und Kartenerstellung erlernen. Ein weiteres wichtiges Lernfeld ist die Geodäsie, in dem die Grundlagen der Datenerhebung, -verarbeitung und -analyse vermittelt werden. Hier lernen die Auszubildenden den Umgang mit verschiedenen Messinstrumenten und Techniken, wie GPS und Fernerkundung. Zusätzlich umfasst die Ausbildung auch Module zu Umwelt- und Raumplanung, wo die Auszubildenden lernen, wie geographische Daten in der Praxis angewendet werden, um Planungsprozesse zu unterstützen. Ein weiteres Modul beinhaltet das Erstellen von Karten und Plänen, wobei die Auszubildenden praktische Erfahrungen in der grafischen Darstellung von Informationen sammeln. Die Kombination dieser Lernfelder sorgt dafür, dass die Auszubildenden umfassend auf die Anforderungen des Berufes vorbereitet werden.

Welche Schulfächer sind wichtig?

In der Berufsschule werden verschiedene Fächer unterrichtet, die auf die Anforderungen des Berufs Geomatiker/in abgestimmt sind. Zu den zentralen Fächern gehören Geoinformationssysteme, wo die Auszubildenden lernen, wie man mit speziellen Softwareprogrammen arbeitet, um geografische Daten zu analysieren und darzustellen. Ein weiteres wichtiges Fach ist Geodäsie, in dem die Grundlagen der Datenerhebung und -verarbeitung vermittelt werden. Mathematik spielt ebenfalls eine bedeutende Rolle, da sie für das Verständnis von Messungen und Berechnungen erforderlich ist. Zudem werden Fächer wie Umwelt- und Raumplanung unterrichtet, in denen die Auszubildenden lernen, wie geographische Daten in der Planung und Entscheidungsfindung eingesetzt werden. Der Unterricht in Informatik ist ebenfalls wichtig, da er die Auszubildenden auf den Umgang mit moderner Technik und Software vorbereitet. Ergänzende Fächer wie Deutsch und Englisch fördern zudem die kommunikativen Fähigkeiten, die für die Präsentation der Arbeitsergebnisse erforderlich sind.

Gehalt während der Ausbildung

Die Vergütung während der Ausbildung zum Geomatiker/zur Geomatikerin variiert je nach Region und Ausbildungsbetrieb, liegt jedoch in der Regel im folgenden Rahmen: Im ersten Ausbildungsjahr beträgt die Vergütung etwa 800 bis 1.000 Euro brutto pro Monat. Im zweiten Jahr steigt die Vergütung auf etwa 900 bis 1.200 Euro, und im dritten Jahr kann sie zwischen 1.000 und 1.400 Euro liegen. Diese Gehälter können in großen Städten oder bei namhaften Unternehmen höher ausfallen, während kleinere Betriebe tendenziell niedrigere Ausbildungsvergütungen anbieten. Die Vergütung kann auch durch tarifliche Vereinbarungen beeinflusst werden, die in bestimmten Branchen oder Regionen gelten. Darüber hinaus haben Auszubildende die Möglichkeit, durch gute Leistungen oder zusätzliche Qualifikationen eine höhere Vergütung zu erzielen.

Gehalt nach der Ausbildung

Nach Abschluss der Ausbildung liegt das typische Einstiegsgehalt für Geomatiker/innen zwischen 2.500 und 3.300 Euro brutto monatlich, abhängig von verschiedenen Faktoren wie Region, Unternehmensgröße und spezifischem Tätigkeitsfeld. In größeren Städten und bei großen Unternehmen sind die Gehälter in der Regel höher. Zudem können zusätzliche Qualifikationen, wie etwa spezielle Schulungen oder Weiterbildungen, das Einstiegsgehalt positiv beeinflussen. Mit zunehmender Berufserfahrung und Verantwortungsbereichen kann das Gehalt deutlich ansteigen und in einigen Fällen bis zu 4.500 Euro oder mehr betragen. Die Gehaltsentwicklung ist auch stark von der Branche abhängig, in der Geomatiker/innen tätig sind, wie z.B. der Bau- oder Umweltbranche.

Karrieremöglichkeiten

Die Möglichkeiten zur beruflichen Weiterbildung und zum Aufstieg für Geomatiker/innen sind vielfältig. Eine gängige Option ist die Weiterbildung zum Geprüften Techniker/in im Bereich Geoinformation, wo die Fachkräfte ihre Kenntnisse vertiefen und sich auf Führungspositionen vorbereiten können. Zudem besteht die Möglichkeit, eine Meisterprüfung abzulegen, die den Geomatiker/innen ermöglicht, eigene Betriebe zu führen oder als Ausbilder zu arbeiten. Weiterhin können Geomatiker/innen sich auf spezielle Bereiche wie Umweltmanagement oder Stadtplanung spezialisieren, indem sie entsprechende Fort- und Weiterbildungen absolvieren. Ein Fachwirt im Bereich Geoinformation oder ein Studium in einem verwandten Fachbereich kann ebenfalls eine sinnvolle Option sein, um die Karrierechancen zu verbessern. Diese Fortbildungsmöglichkeiten bieten nicht nur eine Vertiefung des Fachwissens, sondern eröffnen auch neue Perspektiven für die berufliche Entwicklung.

Weiterbildungsmöglichkeiten

Für Geomatiker/innen gibt es verschiedene Möglichkeiten, sich akademisch weiterzubilden, sowohl mit als auch ohne Abitur. Nach der Ausbildung besteht die Möglichkeit, ein Studium in Geoinformatik, Vermessungstechnik oder einem verwandten Bereich zu beginnen. Dies ist besonders attraktiv für diejenigen, die ihre Kenntnisse vertiefen und sich für höhere Positionen qualifizieren wollen. Ein Studium kann in der Regel auch ohne Abitur erfolgen, wenn die Bewerber über eine abgeschlossene Ausbildung und mehrjährige Berufserfahrung verfügen. Darüber hinaus bieten viele Fachhochschulen und Universitäten Studiengänge an, die eine Kombination aus Theorie und Praxis bieten und somit einen optimalen Übergang vom Beruf in die akademische Welt ermöglichen. Diese akademischen Abschlüsse verbessern nicht nur die Karrierechancen, sondern eröffnen auch neue Perspektiven im Bereich Forschung und Entwicklung.

Pro & Contra

Der Beruf des Geomatiker/in bietet zahlreiche Vorteile, die ihn für viele junge Menschen attraktiv machen. Erstens ist die Nachfrage nach Geomatiker/innen konstant hoch, was eine sichere berufliche Perspektive bietet. Zweitens ermöglicht die duale Ausbildung eine praxisnahe Ausbildung, die theoretisches Wissen mit praktischen Fertigkeiten verbindet. Drittens sind die Einsatzmöglichkeiten in verschiedenen Branchen äußerst vielfältig, von Bauwesen über Umweltmanagement bis hin zu Stadtplanung, was eine abwechslungsreiche Berufserfahrung ermöglicht. Zudem ist der Beruf technologisch spannend, da Geomatiker/innen mit modernsten Technologien arbeiten und stets mit den neuesten Entwicklungen in der Geoinformationstechnik vertraut sind. Ein weiterer Vorteil ist die Möglichkeit zur Weiterbildung und zur Spezialisierung, die es Geomatiker/innen ermöglicht, ihre Karriere aktiv zu gestalten. Schließlich bietet der Beruf auch gute Verdienstmöglichkeiten, sowohl während der Ausbildung als auch nach dem Abschluss.

Tipps für deine Bewerbung

Die Prüfung im Rahmen der Ausbildung zum Geomatiker/zur Geomatikerin besteht aus einer Zwischenprüfung und einer Abschlussprüfung. Die Zwischenprüfung findet in der Regel nach dem zweiten Ausbildungsjahr statt und dient dazu, den Lernstand der Auszubildenden zu überprüfen. Sie umfasst sowohl praktische als auch theoretische Inhalte, die in den ersten zwei Ausbildungsjahren erlernt wurden. Die Abschlussprüfung erfolgt am Ende der Ausbildung und besteht aus einem theoretischen und einem praktischen Teil. Der theoretische Teil umfasst schriftliche Prüfungen, in denen Kenntnisse in Geoinformationssystemen, Geodäsie, Mathematik und anderen relevanten Fächern getestet werden. Der praktische Teil beinhaltet oft eine Projektarbeit, die die Auszubildenden selbstständig durchführen müssen, um ihre Fähigkeiten in der Anwendung von Geodaten und deren Analyse zu demonstrieren. Die Prüfungen werden von der zuständigen IHK (Industrie- und Handelskammer) abgenommen, und das Bestehen der Abschlussprüfung ist Voraussetzung für die Erlangung des Ausbildungsabschlusses.

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