Gerüstbauer/in

Alles was du über die Ausbildung zum/zur Gerüstbauer/in wissen musst: Aufgaben, Gehalt, Voraussetzungen und Karrierechancen.

Ausbildungsdauer
3 Jahre
Schulabschluss
Hauptschulabschluss
Vergütung (1. Jahr)
ca. 800-1.000 EUR
Ausbildungsart
Dual

Was ist ein/e Gerüstbauer/in?

Der Gerüstbauer/in ist eine Fachkraft, die im Bauwesen tätig ist und für die Errichtung, den Umbau und die Demontage von Gerüsten verantwortlich ist. Diese Gerüste dienen als temporäre Arbeitsplattformen für Bau- und Renovierungsarbeiten an Gebäuden und anderen Bauwerken. Die Branche ist stark mit dem Baugewerbe verbunden, welches eine essentielle Rolle in der deutschen Wirtschaft spielt. Zu den Kernaufgaben eines Gerüstbauers gehört die Planung von Gerüstsystemen, die Auswahl geeigneter Materialien, die sichere Montage und Demontage der Gerüste sowie die Einhaltung von Sicherheits- und Gesundheitsvorschriften. Gerüstbauer arbeiten oft auf Baustellen, die sich in unterschiedlichen Entwicklungsphasen befinden, von Neubauprojekten bis hin zu Sanierungsarbeiten. Die Tätigkeit erfordert sowohl handwerkliches Geschick als auch ein gutes Verständnis für Statik und Sicherheitstechnik.

Was macht man als Gerüstbauer/in?

Die typischen Aufgaben eines Gerüstbauers sind vielfältig und erfordern sowohl körperliche Anstrengung als auch technisches Wissen. Zu den Hauptaufgaben gehört die Montage und Demontage von Gerüsten, was nicht nur das Zusammenbauen von einzelnen Gerüstteilen umfasst, sondern auch das Aufstellen von Sicherheitsvorrichtungen wie Netzen und Geländern. Zudem sind Gerüstbauer dafür verantwortlich, die Stabilität und Sicherheit der Gerüste zu überprüfen, um Unfälle zu vermeiden. Ein weiterer wichtiger Aspekt der Arbeit ist die Planung und Kalkulation der benötigten Materialien und der Zeitaufwand für die jeweiligen Projekte. Oftmals arbeiten Gerüstbauer im Team, was eine enge Zusammenarbeit und Kommunikation erfordert. Die tägliche Arbeit kann auch die Durchführung von Reparaturen und Wartungsarbeiten an bestehenden Gerüstkonstruktionen beinhalten, um deren Sicherheit und Funktionalität zu gewährleisten. In der Regel sind die Arbeitsbedingungen wetterabhängig, da die meisten Arbeiten im Freien stattfinden, was eine gewisse Flexibilität erfordert. Auch die Einhaltung von Vorschriften zum Arbeitsschutz und zur Unfallverhütung spielt eine zentrale Rolle im Alltag eines Gerüstbauers, weshalb regelmäßige Schulungen und Fortbildungen wichtig sind.

Wo arbeitet man?

Gerüstbauer arbeiten überwiegend auf Baustellen, die sich in verschiedenen Phasen des Bauprozesses befinden. Diese Baustellen können sowohl im städtischen als auch im ländlichen Raum liegen und umfassen eine Vielzahl von Projekten, von Wohnhäusern über Gewerbeimmobilien bis hin zu großen Infrastrukturprojekten wie Brücken oder Tunnel. Der Arbeitsplatz ist oft temporär und wechselt je nach Bauprojekt, was bedeutet, dass Gerüstbauer häufig unterwegs sind und unterschiedliche Arbeitsumgebungen kennenlernen. Die Arbeitsbedingungen können durch Witterungseinflüsse, wie Regen oder extreme Temperaturen, stark variieren. Sicherheit ist in dieser Branche von größter Bedeutung, weshalb auf Baustellen umfangreiche Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden. Dazu gehören das Tragen von Schutzhelmen, Sicherheitsgurten und anderem Schutzzubehör. Die Arbeitsumgebung ist oft laut, staubig und mit schwerem Equipment verbunden, was eine gewisse körperliche Belastbarkeit und Anpassungsfähigkeit erfordert. Zudem ist Teamarbeit ein zentraler Bestandteil, da viele Aufgaben im Team durchgeführt werden, um die Sicherheit und Effizienz zu gewährleisten.

Was sollte ich mitbringen?

Wichtige Interessen und Stärken für angehende Gerüstbauer sind vor allem ein technisches Interesse und Freude am praktischen Arbeiten. Die Fähigkeit, sich in technische Zeichnungen und statische Zusammenhänge einzuarbeiten, ist entscheidend für die erfolgreiche Ausübung des Berufs. Zudem sollten Bewerber eine Affinität für handwerkliche Tätigkeiten mitbringen und gerne im Freien arbeiten. Körperliche Fitness und eine gute gesundheitliche Verfassung sind ebenfalls wichtig, um die körperlichen Anforderungen des Berufs zu bewältigen. Teamfähigkeit und Kommunikationsgeschick sind von Vorteil, da die Arbeit häufig im Team erfolgt und eine enge Zusammenarbeit erfordert. Das Interesse an Sicherheit und Gesundheitsschutz ist ebenfalls wichtig, um die notwendigen Vorschriften einzuhalten und Unfälle zu vermeiden.

Wie ist die Ausbildung aufgebaut?

Die Ausbildung zum Gerüstbauer/in erfolgt in der Regel dual, das heißt, sie findet sowohl im Ausbildungsbetrieb als auch in der Berufsschule statt. Die Ausbildungsdauer beträgt in der Regel drei Jahre, kann jedoch unter bestimmten Voraussetzungen verkürzt werden, beispielsweise bei bestehenden Vorqualifikationen oder hervorragenden Leistungen in der Ausbildung. Ein vorangegangener Abschluss in einem verwandten Beruf kann ebenfalls zu einer Verkürzung der Ausbildungszeit führen. Die duale Ausbildung ermöglicht den Auszubildenden, praktische Erfahrungen zu sammeln und theoretisches Wissen direkt anzuwenden. Während der Ausbildung werden die Auszubildenden in verschiedenen Bereichen wie Statik, Materialkunde und Sicherheitstechnik geschult. Der Besuch einer Berufsschule ist verpflichtend und ergänzt die praktische Ausbildung durch theoretische Inhalte, die für die Arbeit als Gerüstbauer unerlässlich sind. Im Laufe der Ausbildung können auch spezielle Module angeboten werden, die sich auf bestimmte Bereiche oder Techniken im Gerüstbau konzentrieren.

Was lerne ich während der Ausbildung?

Während der Ausbildung zum Gerüstbauer/in werden verschiedene zentrale Lernfelder abgedeckt, die sowohl praktische als auch theoretische Inhalte umfassen. Dazu gehört zunächst das Erlernen der verschiedenen Gerüstsysteme und deren Anwendung, wobei die Auszubildenden die technischen Grundlagen der Statik und der Sicherheitstechnik kennenlernen. Ein weiterer wichtiger Bestandteil ist die Materialkunde, wo die ausgebildeten Fachkräfte lernen, welche Materialien für verschiedene Gerüstbauprojekte geeignet sind und wie diese zu verarbeiten sind. Die Auszubildenden erfahren auch, wie man Gerüste plant, konstruiert und sicher aufbaut. Ein weiterer Lernbereich umfasst die Sicherheitsvorkehrungen und rechtlichen Grundlagen, die für die Arbeit auf Baustellen von Bedeutung sind. Darüber hinaus werden auch betriebswirtschaftliche Aspekte behandelt, die die Auszubildenden auf die Herausforderungen im Berufsleben vorbereiten. Praktische Übungen sind ein wichtiger Bestandteil der Ausbildung, da sie den Auszubildenden helfen, das theoretische Wissen in der Praxis anzuwenden.

Welche Schulfächer sind wichtig?

In der Berufsschule werden verschiedene Fächer unterrichtet, die für die Ausbildung zum Gerüstbauer/in von Bedeutung sind. Dazu gehören technische Fächer wie Mathematik, Physik und Technisches Zeichnen, die die Grundlagen für das Verständnis von Statik und Konstruktion vermitteln. Auch Fächer wie Sicherheits- und Gesundheitsschutz stehen auf dem Lehrplan, in denen die Auszubildenden lernen, wie sie sich und andere auf der Baustelle schützen können. Ein weiterer wichtiger Bestandteil ist die Materialkunde, die den Auszubildenden Kenntnisse über die verschiedenen Baustoffe und deren Eigenschaften vermittelt. Betriebswirtschaftliche Fächer sind ebenfalls Teil des Lehrplans, da sie Grundlagen zur Kostenrechnung und zur Organisation von Bauprojekten vermitteln. Die Inhalte der Berufsschule sind darauf ausgerichtet, die Auszubildenden umfassend auf die Herausforderungen im Berufsleben vorzubereiten und ihnen das nötige Wissen für die sichere und effiziente Ausführung ihrer Aufgaben zu vermitteln.

Gehalt während der Ausbildung

Die Vergütung während der Ausbildung zum Gerüstbauer/in variiert je nach Region und Ausbildungsbetrieb. Im ersten Ausbildungsjahr liegt die durchschnittliche Ausbildungsvergütung bei etwa 900 bis 1.000 Euro brutto pro Monat. Im zweiten Jahr erhöht sich die Vergütung auf etwa 1.000 bis 1.100 Euro, und im dritten Jahr können die Auszubildenden mit einer Vergütung von etwa 1.100 bis 1.200 Euro rechnen. Diese Zahlen können je nach Tarifvertrag und Unternehmensgröße variieren, wobei größere Unternehmen in der Regel höhere Gehälter zahlen. Zusätzlich können Auszubildende von verschiedenen Sozialleistungen und Prämien profitieren, die je nach Arbeitgeber unterschiedlich sein können. Die Ausbildungsvergütung ist jedoch in der Regel ausreichend, um die Lebenshaltungskosten während der Ausbildungszeit zu decken.

Gehalt nach der Ausbildung

Nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung zum Gerüstbauer/in liegt das typische Einstiegsgehalt bei etwa 2.500 bis 3.000 Euro brutto monatlich. Dies kann je nach Region, Unternehmensgröße und individuellen Fähigkeiten variieren. In größeren Städten oder bei großen Bauunternehmen sind häufig höhere Einstiegsgehälter zu erwarten. Zudem kann das Gehalt durch mögliche Überstunden oder Sonderzahlungen, wie Weihnachts- und Urlaubsgeld, zusätzlich erhöht werden. Mit zunehmender Berufserfahrung und Spezialisierung auf bestimmte Gerüstbautechniken oder -systeme kann das Gehalt weiter steigen. In der Regel haben Gerüstbauer gute Chancen auf eine berufliche Weiterentwicklung, was sich ebenfalls positiv auf das Gehalt auswirken kann.

Karrieremöglichkeiten

Die beruflichen Aufstiegsmöglichkeiten für Gerüstbauer/in sind vielfältig und bieten interessante Perspektiven. Nach der Ausbildung können Gerüstbauer sich durch Weiterbildungen und spezielle Schulungen qualifizieren, um beispielsweise die Prüfung zum Gerüstbau-Meister abzulegen. Diese Meisterqualifikation eröffnet die Möglichkeit, eigene Betriebe zu gründen oder Führungspositionen in bestehenden Firmen zu übernehmen. Eine weitere Option ist die Weiterbildung zum Techniker im Bereich Bautechnik oder zur Fachkraft für Arbeitssicherheit, die zusätzliche Kenntnisse und Fähigkeiten vermittelt, um Verantwortung für Sicherheitsvorschriften und die Ausbildung neuer Mitarbeiter zu übernehmen. Zudem gibt es die Möglichkeit, sich auf bestimmte Bereiche des Gerüstbaus zu spezialisieren, wie zum Beispiel auf Hochgerüste oder spezielle Sicherheitsvorrichtungen. Durch ständige Weiterbildung und das Erlernen neuer Techniken bleibt man in der Branche wettbewerbsfähig und kann die eigene Karriere aktiv gestalten.

Weiterbildungsmöglichkeiten

Gerüstbauer haben die Möglichkeit, sich auch akademisch weiterzubilden, wobei der Zugang zu Studiengängen je nach Bildungsweg variiert. Mit einer Fachhochschulreife oder dem Abitur können sie beispielsweise ein Studium im Bereich Bauingenieurwesen, Architektur oder Facility Management aufnehmen. Diese Studiengänge bieten die Möglichkeit, vertiefte Kenntnisse in den Bereichen Planung, Konstruktion und Projektmanagement zu erwerben. Für diejenigen ohne Abitur gibt es auch die Möglichkeit, über eine Meisterausbildung oder durch eine berufliche Qualifikation Zugang zu bestimmten Studiengängen zu erhalten. Studienmöglichkeiten ohne Abitur sind in vielen Fachbereichen möglich, und einige Hochschulen bieten spezielle Programme für beruflich Qualifizierte an. Diese akademischen Abschlüsse erweitern die Karrierechancen und können zu Führungspositionen im Bauwesen führen.

Pro & Contra

Der Beruf des Gerüstbauers bietet zahlreiche Vorteile, die ihn zu einer attraktiven Berufswahl machen. Erstens ermöglicht die duale Ausbildung eine praxisnahe Ausbildung, bei der das theoretische Wissen sofort in der Praxis angewendet werden kann. Zweitens ist die Nachfrage nach Gerüstbauern stabil, was gute Beschäftigungschancen bietet. Drittens können Gerüstbauer durch Weiterbildungen und Qualifikationen ihre Karriere aktiv gestalten und sich auf verschiedene Bereiche spezialisieren. Zudem ist die Arbeit abwechslungsreich, da Gerüstbauer an unterschiedlichen Baustellen und Projekten tätig sind, was die Routine aufbricht. Ein weiterer Vorteil ist die Möglichkeit der Selbstständigkeit, die es erfahrenen Gerüstbauern ermöglicht, ihre eigenen Unternehmen zu gründen. Schließlich bietet der Beruf auch die Chance, im Team zu arbeiten und gemeinsam Lösungen für komplexe Herausforderungen zu finden, was den sozialen Kontakt fördert und die Zusammenarbeit stärkt.

Tipps für deine Bewerbung

Die Prüfung zum Gerüstbauer/in ist in eine Zwischenprüfung und eine Abschlussprüfung unterteilt. Die Zwischenprüfung findet in der Regel nach der Hälfte der Ausbildungszeit statt und dient dazu, den Ausbildungsstand der Auszubildenden zu überprüfen. Diese Prüfung umfasst sowohl praktische als auch theoretische Teile, wobei die Auszubildenden ihr Wissen in den Bereichen Gerüstbau, Sicherheitsvorschriften und Materialkunde unter Beweis stellen müssen. Die Abschlussprüfung erfolgt am Ende der dreijährigen Ausbildungszeit und besteht ebenfalls aus einem praktischen und einem theoretischen Teil. In der praktischen Prüfung müssen die Auszubildenden ein Gerüst selbstständig aufbauen und die Sicherheitsvorkehrungen einhalten, während die theoretische Prüfung Fragen zu den erlernten Inhalten umfasst. Um die Prüfung zu bestehen, müssen die Auszubildenden sowohl in der praktischen als auch in der theoretischen Prüfung ausreichende Leistungen erbringen. Das Bestehen der Prüfungen ist Voraussetzung für den Erhalt des Gesellenbriefes.

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