Goldschmied/in

Alles was du über die Ausbildung zum/zur Goldschmied/in wissen musst: Aufgaben, Gehalt, Voraussetzungen und Karrierechancen.

Ausbildungsdauer
4 Jahre
Schulabschluss
Hauptschulabschluss
Vergütung (1. Jahr)
ca. 800-1.000 EUR
Ausbildungsart
Dual

Was ist ein/e Goldschmied/in?

Der Beruf des Goldschmieds oder der Goldschmiedin gehört zur Kategorie der handwerklichen Berufe und ist im Bereich der Schmuckherstellung und -reparatur angesiedelt. Goldschmiede gestalten und fertigen aus verschiedenen Materialien, darunter Gold, Silber und Edelsteine, Schmuckstücke wie Ringe, Halsketten und Armbänder. Zu den Kernaufgaben zählen das Entwerfen von Schmuck, das Bearbeiten von Metallen durch Techniken wie Schmieden, Feilen, Löten und Polieren sowie das Einsetzen von Edelsteinen. Neben der Herstellung gehört auch die Reparatur und das Anpassen von Schmuckstücken zu den wesentlichen Tätigkeiten. Goldschmiede arbeiten oft eng mit Kunden zusammen, um individuelle Wünsche und Vorstellungen umzusetzen, was sowohl Kreativität als auch handwerkliches Geschick erfordert. Diese Kombination aus Kunst und Handwerk macht den Beruf besonders reizvoll für kreative Menschen mit einem Sinn für Ästhetik und Detailverliebtheit.

Was macht man als Goldschmied/in?

Die typischen Tätigkeiten eines Goldschmieds sind vielfältig und verlangen sowohl handwerkliches Geschick als auch kreative Fähigkeiten. Zu den täglichen Aufgaben gehören das Entwerfen von Schmuckstücken, oft unter Berücksichtigung der individuellen Wünsche der Kunden. Diese Entwürfe werden in der Regel zuerst auf Papier skizziert und später in 3D-Modellen visualisiert. Anschließend erfolgt die Materialauswahl, wobei Gold, Silber und Edelsteine im Mittelpunkt stehen. Die Bearbeitung der Materialien erfolgt durch verschiedene Techniken: Das Schmieden von Metallen zur Formgebung, das Feilen und Schleifen zur Oberflächenveredelung, das Löten zum Verbinden von Einzelteilen und das Polieren für einen ansprechenden Glanz. Goldschmiede müssen auch über Kenntnisse in der Edelsteinverarbeitung verfügen, um Steine fachgerecht einzusetzen und zu sichern. Neben der Neuanfertigung gehört auch die Reparatur und Umarbeitung bestehender Schmuckstücke zu den Aufgaben, was oft eine präzise Analyse und Handhabung erfordert. Kundenberatung und der Verkauf von Schmuck sind ebenfalls Teil des Berufs, da Goldschmiede oft in eigenen Werkstätten oder in Juweliergeschäften arbeiten, wo sie ihre Kreationen direkt an den Kunden verkaufen.

Wo arbeitet man?

Goldschmiede arbeiten hauptsächlich in Werkstätten, die speziell für die Schmuckherstellung ausgestattet sind. Diese Werkstätten sind oft kleine, individuell gestaltete Räume, die mit verschiedenen Werkzeugen und Maschinen ausgestattet sind, wie z.B. Lötstationen, Schleifmaschinen und Poliergeräte. Der Arbeitsplatz ist in der Regel gut beleuchtet, um präzises Arbeiten zu ermöglichen, und die Ergonomie spielt eine wichtige Rolle, da viele Tätigkeiten sehr filigran sind und eine ruhige Hand erfordern. Goldschmiede können auch in Juweliergeschäften tätig sein, wo sie sowohl die Produktion als auch den Verkauf von Schmuck übernehmen. In diesem Umfeld haben sie direkten Kontakt zu den Kunden, was die Beratung und das Eingehen auf individuelle Wünsche umfasst. Diese Interaktion erfordert ein angenehmes und einladendes Ambiente, das Vertrauen und Kreativität fördert. In größeren Unternehmen kann die Arbeitsteilung ausgeprägter sein, mit speziellen Abteilungen für Design, Produktion und Verkauf, während in kleineren Betrieben oft alle Aufgaben von einem oder zwei Goldschmieden ausgeführt werden.

Was sollte ich mitbringen?

Wichtige Interessen und Stärken für angehende Goldschmiede sind ein ausgeprägtes Interesse an Design und Kunst sowie handwerkliches Geschick. Eine Affinität zu Mathematik und Physik ist ebenfalls von Vorteil, da diese Fächer für das Verständnis von Materialien und Techniken wichtig sind. Zudem sollten Bewerber über eine hohe Konzentrationsfähigkeit verfügen, um präzise Arbeiten ausführen zu können. Kreativität und ein gutes Gespür für Formen und Farben sind ebenfalls entscheidend, um ästhetisch ansprechende Schmuckstücke zu entwerfen.

Wie ist die Ausbildung aufgebaut?

Die Ausbildung zum Goldschmied oder zur Goldschmiedin erfolgt in der Regel im dualen System, das heißt, sie findet sowohl in einem Ausbildungsbetrieb als auch in einer Berufsschule statt. Die reguläre Ausbildungsdauer beträgt drei Jahre, kann jedoch unter bestimmten Voraussetzungen verkürzt werden, beispielsweise bei guten Leistungen in der Berufsschule oder wenn der Auszubildende bereits eine verwandte Ausbildung abgeschlossen hat. Die Ausbildungsinhalte sind praxisorientiert und umfassen sowohl theoretische als auch praktische Aspekte des Goldschmiedehandwerks. In der Berufsschule werden Fächer wie Werkstoffkunde, Design, Mathematik und Wirtschaftslehre unterrichtet, während in der Werkstatt das handwerkliche Können erlernt wird. Die Möglichkeit der Verlängerung der Ausbildung besteht in der Regel nicht, jedoch können Auszubildende, die Schwierigkeiten haben, die Ausbildungsinhalte zu bewältigen, Unterstützung durch ihren Ausbilder erhalten, um die Ausbildung erfolgreich abzuschließen.

Was lerne ich während der Ausbildung?

Die Ausbildung zum Goldschmied umfasst mehrere zentrale Lernfelder, die sowohl praktische als auch theoretische Inhalte vermitteln. Ein wichtiges Lernfeld ist die Schmuckgestaltung, in dem die Auszubildenden die Grundlagen des Designs erlernen, einschließlich der Anwendung von CAD-Software zur Erstellung von Entwürfen. Ein weiteres Lernfeld beschäftigt sich mit der Materialkunde, wo die verschiedenen Eigenschaften von Metallen, Edelsteinen und anderen Materialien vermittelt werden. Hier lernen die Auszubildenden, wie man Materialien auswählt und verarbeitet. Weitere Lernfelder sind die Fertigungstechnik, in der die handwerklichen Fähigkeiten wie Löten, Feilen und Polieren vermittelt werden, sowie der Bereich der Kundenberatung, wo die Auszubildenden lernen, wie sie auf Kundenwünsche eingehen und Schmuck verkaufen können. Die Integration von Sicherheits- und Hygienestandards in die Ausbildung ist ebenfalls von großer Bedeutung, um ein sicheres Arbeiten im Betrieb zu gewährleisten.

Welche Schulfächer sind wichtig?

In der Berufsschule werden verschiedene Fächer unterrichtet, die für die Ausbildung zum Goldschmied von Bedeutung sind. Dazu zählen insbesondere Schmuckdesign, Materialkunde und Fertigungstechnik. Im Fach Schmuckdesign lernen die Auszubildenden, wie man kreative Ideen entwickelt und in tragbare Schmuckstücke umsetzt, einschließlich der Anwendung von CAD-Software zur digitalen Gestaltung. Die Materialkunde vermittelt Kenntnisse über verschiedene Metalle und Edelsteine, deren Eigenschaften und Verarbeitungstechniken. Hierbei werden auch Aspekte wie Nachhaltigkeit und Umweltschutz in der Materialwahl thematisiert. In der Fertigungstechnik erlernen die Auszubildenden die verschiedenen Arbeitsschritte von der Idee bis zum fertigen Schmuckstück, einschließlich der Anwendung von Werkzeugen und Maschinen. Zudem werden Fächer wie Mathematik und Wirtschaftslehre unterrichtet, die für die Kalkulation von Preisen und das Verständnis von betriebswirtschaftlichen Zusammenhängen wichtig sind.

Gehalt während der Ausbildung

Die Vergütung während der Ausbildung zum Goldschmied variiert je nach Region und Betrieb, liegt jedoch im Durchschnitt bei etwa 800 bis 1.100 Euro brutto im Monat. Im ersten Ausbildungsjahr können die Auszubildenden mit einer Vergütung von etwa 800 Euro rechnen. Im zweiten Jahr steigt das Gehalt auf etwa 900 bis 1.000 Euro, und im dritten Jahr liegt es in der Regel zwischen 1.000 und 1.100 Euro. Diese Zahlen können je nach Branche und Unternehmensgröße unterschiedlich ausfallen, und zusätzliche Leistungen wie Urlaubsgeld oder Weihnachtsgeld können ebenfalls angeboten werden.

Gehalt nach der Ausbildung

Nach Abschluss der Ausbildung zum Goldschmied liegt das durchschnittliche Einstiegsgehalt bei etwa 2.200 bis 2.600 Euro brutto monatlich. Das Gehalt kann je nach Region, Unternehmensgröße und individueller Verhandlung variieren. In größeren Städten oder renommierten Juweliergeschäften ist häufig ein höheres Einstiegsgehalt möglich. Zudem können Goldschmiede, die sich auf bestimmte Techniken oder Materialien spezialisieren, oft höhere Gehälter erzielen. Die Gehaltsentwicklung kann durch Erfahrung, Weiterbildung und Spezialisierung positiv beeinflusst werden.

Karrieremöglichkeiten

Die Aufstiegsmöglichkeiten für Goldschmiede sind vielfältig und können durch Weiterbildungen und Spezialisierungen erweitert werden. Eine der gängigsten Fortbildungsoptionen ist der Meisterbrief, der es Goldschmieden ermöglicht, selbstständig zu arbeiten und Lehrlinge auszubilden. Darüber hinaus können Goldschmiede eine Weiterbildung zum Techniker oder Fachwirt im Handwerk absolvieren, um ihre Kenntnisse in Betriebswirtschaft und Management zu vertiefen. Eine Spezialisierung auf bestimmte Techniken, wie z.B. die Verarbeitung von Edelsteinen oder die Herstellung von individuellen Schmuckstücken, kann ebenfalls die Karrierechancen erhöhen. Ein weiterer Weg ist die Teilnahme an Wettbewerben oder Ausstellungen, um die eigenen Fähigkeiten und Kreationen einem breiteren Publikum zu präsentieren und potenzielle Kunden zu gewinnen.

Weiterbildungsmöglichkeiten

Nach der Ausbildung zum Goldschmied bestehen verschiedene Möglichkeiten für eine akademische Weiterbildung, auch ohne Abitur. Einige Fachschulen bieten spezielle Studiengänge im Bereich Schmuckdesign oder Produktdesign an, die auf die Fähigkeiten von Goldschmieden aufbauen. Wer das Abitur hat, kann zudem ein Studium im Bereich Industriedesign oder Kunsthandwerk in Betracht ziehen. Diese Studiengänge ermöglichen eine Vertiefung des kreativen und technischen Wissens und eröffnen zusätzliche Karrierewege in der Design- und Kunstbranche.

Pro & Contra

Die Vorteile des Berufs des Goldschmieds sind vielfältig und attraktiv für kreative Menschen. Erstens bietet der Beruf die Möglichkeit, die eigene Kreativität auszuleben und individuelle Schmuckstücke zu gestalten, die eine persönliche Note tragen. Zweitens ist die Arbeit sehr vielseitig und umfasst sowohl handwerkliche als auch gestalterische Tätigkeiten. Drittens haben Goldschmiede gute Chancen auf Selbstständigkeit, was ihnen Freiheit und Flexibilität in der Arbeit ermöglicht. Darüber hinaus ist die Nachfrage nach handgefertigtem Schmuck stabil, was eine relativ hohe Beschäftigungssicherheit bietet. Schließlich können Goldschmiede oft direkt mit Kunden interagieren, was die Arbeit bereichert und persönliche Beziehungen fördert.

Tipps für deine Bewerbung

Die Prüfung zum Goldschmied gliedert sich in zwei Teile: die Zwischenprüfung und die Abschlussprüfung. Die Zwischenprüfung findet in der Regel nach der Hälfte der Ausbildungszeit statt und dient dazu, den Ausbildungsstand zu überprüfen. Hier werden sowohl praktische als auch theoretische Kenntnisse abgefragt. Die Abschlussprüfung erfolgt am Ende der Ausbildung und besteht aus einem praktischen Teil, in dem die Prüflinge ein Schmuckstück nach eigenen Entwürfen anfertigen müssen, sowie einem schriftlichen Teil, der Fachwissen über Materialien, Techniken und Gestaltung abfragt. In vielen Bundesländern gibt es auch einen mündlichen Prüfungsteil, in dem die Prüflinge ihre Arbeiten präsentieren und Fragen dazu beantworten müssen. Eine bestandene Abschlussprüfung ist Voraussetzung für die Erteilung des Gesellenbriefes, der die Qualifikation als Goldschmied bescheinigt.

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