Schädlingsbekämpfer/in

Alles was du über die Ausbildung zum/zur Schädlingsbekämpfer/in wissen musst: Aufgaben, Gehalt, Voraussetzungen und Karrierechancen.

Ausbildungsdauer
3 Jahre
Schulabschluss
Hauptschulabschluss
Vergütung (1. Jahr)
ca. 800-1.000 EUR
Ausbildungsart
Dual

Was ist ein/e Schädlingsbekämpfer/in?

Der Beruf des Schädlingsbekämpfers bzw. der Schädlingsbekämpferin gehört zur Branche der Umwelt- und Hygiene-Services und spielt eine wichtige Rolle im Bereich der öffentlichen Gesundheit und des Umweltschutzes. Die Hauptaufgabe dieser Fachkräfte ist die Identifikation, Bekämpfung und Prävention von Schädlingen, die sowohl in privaten Haushalten als auch in gewerblichen Einrichtungen auftreten können. Dies umfasst Nagetiere, Insekten und andere Schädlinge, die Schäden an Lebensmitteln, Gebäuden oder der Gesundheit von Menschen und Tieren verursachen können. Durch den Einsatz von unterschiedlichen Bekämpfungsmethoden, einschließlich chemischer und biologischer Verfahren, stellen Schädlingsbekämpfer sicher, dass die betroffenen Bereiche schnell und effektiv von Schädlingen befreit werden. Zudem gehört auch die Beratung von Kunden hinsichtlich vorbeugender Maßnahmen und Hygienevorschriften zu ihren Aufgaben, um zukünftige Schädlingsbefälle zu vermeiden. Die Arbeit erfordert sowohl technisches Wissen als auch ein hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein, da unsachgemäßer Umgang mit Chemikalien gesundheitliche Risiken mit sich bringen kann.

Was macht man als Schädlingsbekämpfer/in?

Die typischen Aufgaben eines Schädlingsbekämpfers sind vielfältig und variieren je nach Arbeitsumfeld und Art der Bekämpfung. Zu den Haupttätigkeiten gehören die Durchführung von Inspektionen, um den Befall von Schädlingen zu identifizieren. Dies kann sowohl in Wohngebäuden als auch in gewerblichen Einrichtungen, wie Restaurants oder Lagerhäusern, stattfinden. Nach der Identifikation des Schädlings wird ein individueller Bekämpfungsplan erstellt, der je nach Art des Schädlingseinsatzes unterschiedliche Methoden umfassen kann, wie beispielsweise das Aufstellen von Fallen, die Anwendung von Insektiziden oder den Einsatz von biologischen Bekämpfungsmethoden. Auch die Nachverfolgung der Maßnahmen gehört zu den Aufgaben, um den Erfolg der Bekämpfung zu überprüfen. Darüber hinaus sind Schädlingsbekämpfer oft in der Kundenberatung tätig, um präventive Maßnahmen zur Schädlingseindämmung zu erläutern. Zu den täglichen Aufgaben gehört zudem die Dokumentation der durchgeführten Arbeiten, die Einhaltung von Hygiene- und Sicherheitsvorschriften sowie die regelmäßige Fortbildung über neue Bekämpfungsmethoden und gesetzliche Vorgaben. Die Arbeit erfordert eine sorgfältige und systematische Vorgehensweise, um sowohl die Schädlinge effektiv zu bekämpfen als auch gesundheitliche Risiken für Menschen und Tiere zu minimieren.

Wo arbeitet man?

Schädlingsbekämpfer arbeiten in unterschiedlichen Umgebungen, die stark variieren können. Zu den häufigsten Arbeitsorten gehören private Haushalte, gewerbliche Einrichtungen wie Restaurants, Hotels, Lagerhäuser und Fabriken. Auch öffentliche Gebäude, Schulen und Krankenhäuser können zu den Einsatzorten zählen. Der Arbeitsplatz kann sowohl innen als auch außen sein, wobei oft auch schwer zugängliche Bereiche, wie Keller, Dachböden oder Abwasserkanäle, inspiziert werden müssen. Die Arbeit kann sowohl im Team als auch alleine erfolgen, je nach Art des Auftrags. Zudem ist es notwendig, spezielle Werkzeuge und Chemikalien mitzunehmen, die je nach Zielschädlingsart variieren können. Das Arbeitsumfeld kann manchmal unangenehm sein, insbesondere bei einem hohen Befall von Schädlingen oder in hygienisch bedenklichen Bereichen. Daher müssen Schädlingsbekämpfer auch Schutzkleidung tragen, um sich selbst vor möglichen gesundheitlichen Risiken zu schützen. Insgesamt ist der Arbeitsplatz eines Schädlingsbekämpfers sehr abwechslungsreich und erfordert häufig Mobilität sowie Anpassungsfähigkeit an unterschiedliche Bedingungen und Umgebungen.

Was sollte ich mitbringen?

Wichtige Interessen und Stärken für den Beruf des Schädlingsbekämpfers umfassen ein ausgeprägtes Interesse an Naturwissenschaften, insbesondere Biologie und Chemie. Die Fähigkeit, analytisch zu denken und komplexe Probleme zu lösen, ist ebenfalls von Bedeutung, da die Identifikation von Schädlingen und die Entwicklung geeigneter Bekämpfungsstrategien oft kreative Lösungen erfordern. Eine Affinität zu technischen Geräten und die Bereitschaft, sich mit neuen Technologien auseinanderzusetzen, sind ebenfalls von Vorteil, da die Digitalisierung zunehmend auch in der Schädlingsbekämpfung Einzug hält. Darüber hinaus sollte eine hohe Kundenorientierung vorhanden sein, um die Bedürfnisse und Anforderungen der Kunden zu verstehen und zu erfüllen. Diese Interessen und Stärken bilden eine solide Grundlage für eine erfolgreiche Karriere in der Schädlingsbekämpfung.

Wie ist die Ausbildung aufgebaut?

Die Ausbildung zum Schädlingsbekämpfer erfolgt in der Regel im dualen System, das bedeutet, dass die angehenden Fachkräfte sowohl in der Berufsschule als auch im Betrieb ausgebildet werden. Die Dauer der Ausbildung beträgt in der Regel drei Jahre. Es besteht die Möglichkeit, die Ausbildungszeit unter bestimmten Voraussetzungen zu verkürzen, beispielsweise bei vorhergehender relevanter Berufsausbildung oder entsprechenden schulischen Leistungen. In einigen Fällen kann die Ausbildung auch auf bis zu zwei Jahre verkürzt werden. Eine Verlängerung der Ausbildungszeit ist in der Regel nicht vorgesehen, kann jedoch in Ausnahmefällen und nach Rücksprache mit dem Ausbildungsbetrieb erfolgen. Während der Ausbildung erlernen die Auszubildenden nicht nur die praktischen Fähigkeiten zur Bekämpfung von Schädlingen, sondern auch theoretisches Wissen über Biologie, Chemie und Sicherheitsvorschriften, das für die Durchführung ihrer Aufgaben unerlässlich ist. Die duale Ausbildung bietet eine fundierte Grundlage, um die Herausforderungen des Berufs erfolgreich meistern zu können.

Was lerne ich während der Ausbildung?

Während der Ausbildung zum Schädlingsbekämpfer werden verschiedene zentrale Lernfelder und Module abgedeckt, die sowohl theoretisches als auch praktisches Wissen vermitteln. Dazu gehören zunächst die Grundlagen der Biologie, insbesondere das Verständnis von Schädlingen, deren Lebensweisen und Fortpflanzung. Ein weiteres wichtiges Lernfeld ist die Chemie, in dem die Auszubildenden lernen, wie verschiedene chemische Mittel wirken und wie sie sicher angewendet werden. Sicherheits- und Gesundheitsschutz stehen ebenfalls im Fokus, wobei die Auszubildenden lernen, wie sie sich selbst und andere bei der Arbeit schützen können. Die praktische Anwendung von Bekämpfungsmethoden wird durch Übungen und Praktika im Betrieb vertieft, wo die angehenden Schädlingsbekämpfer den Umgang mit Werkzeugen und Chemikalien erlernen. Darüber hinaus werden Kundenberatung und Dokumentation behandelt, um die angehenden Fachkräfte auf die eigenständige Arbeit vorzubereiten. Die Kombination dieser Lernfelder ermöglicht es den Auszubildenden, ein umfassendes Verständnis für ihre künftige Tätigkeit zu entwickeln und sich auf die Herausforderungen im Beruf vorzubereiten.

Welche Schulfächer sind wichtig?

In der Berufsschule werden während der Ausbildung zum Schädlingsbekämpfer verschiedene Fächer unterrichtet, die eine theoretische Basis für die praktische Tätigkeit im Betrieb bieten. Zu den wichtigsten Fächern gehören Biologie, Chemie und Umwelttechnik, die sich mit den Lebenszyklen der Schädlinge, den Wirkungen von Chemikalien sowie den ökologischen Aspekten der Schädlingsbekämpfung beschäftigen. Das Fach Recht vermittelt den angehenden Fachkräften wichtige Kenntnisse über die gesetzlichen Vorgaben, die bei der Schädlingsbekämpfung zu beachten sind, einschließlich der Vorschriften zur Anwendung von Chemikalien und zur Hygiene. Zudem werden Fächer wie Wirtschaft und Kommunikation unterrichtet, die den Auszubildenden helfen, betriebswirtschaftliche Zusammenhänge zu verstehen und ihre Kommunikationsfähigkeiten zu verbessern, um effektiv mit Kunden und Kollegen interagieren zu können. Der Unterricht in diesen Fächern wird durch praktische Übungen ergänzt, die den Auszubildenden helfen, das theoretische Wissen in der Praxis anzuwenden.

Gehalt während der Ausbildung

Die Vergütung während der Ausbildung zum Schädlingsbekämpfer variiert je nach Region und Betrieb, liegt jedoch im Allgemeinen im folgenden Rahmen: Im ersten Ausbildungsjahr beträgt die durchschnittliche Vergütung etwa 800 bis 1.000 Euro brutto pro Monat. Im zweiten Jahr steigt die Vergütung in der Regel auf etwa 900 bis 1.200 Euro. Im dritten Jahr der Ausbildung kann die Vergütung zwischen 1.000 und 1.400 Euro betragen. Diese Zahlen sind Richtwerte und können je nach Unternehmen und Tarifvertrag variieren. Es ist auch möglich, dass Auszubildende, die in größeren Unternehmen oder in Ballungsgebieten arbeiten, eine höhere Vergütung erhalten. Darüber hinaus können zusätzliche Leistungen wie Fahrkostenzuschüsse oder vermögenswirksame Leistungen angeboten werden.

Gehalt nach der Ausbildung

Nach Abschluss der Ausbildung zum Schädlingsbekämpfer können die Absolventen mit einem typischen Einstiegsgehalt zwischen 2.200 und 2.800 Euro brutto pro Monat rechnen. Das genaue Gehalt hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter der Arbeitsort, das Unternehmen und die individuelle Berufserfahrung. In größeren Städten oder bei größeren Firmen kann das Gehalt tendenziell höher ausfallen. Einige Unternehmen bieten auch zusätzliche Leistungen wie Weihnachtsgeld, Urlaubsgeld oder betriebliche Altersvorsorge an, was das Einstiegsgehalt weiter attraktiver machen kann. Die Gehaltsentwicklung in den ersten Jahren nach der Ausbildung kann ebenfalls positiv sein, da mit zunehmender Erfahrung und Verantwortung oft auch das Gehalt steigt.

Karrieremöglichkeiten

Die Karrierechancen für Schädlingsbekämpfer sind vielfältig und bieten zahlreiche Möglichkeiten zur Weiterbildung und Spezialisierung. Nach Abschluss der Ausbildung können die Fachkräfte sich beispielsweise zum Meister im Fachbereich Schädlingsbekämpfung weiterqualifizieren. Diese Meisterausbildung ermöglicht es ihnen, eigene Betriebe zu gründen oder Führungspositionen in bestehenden Unternehmen zu übernehmen. Auch die Weiterbildung zum Techniker in der Fachrichtung Umweltschutz oder zur Fachkraft für Hygiene, Umweltschutz und Sicherheit ist möglich, um zusätzliche Qualifikationen zu erwerben und in leitenden Positionen tätig zu werden. Zudem gibt es verschiedene Fachwirt-Weiterbildungen, die eine Kombination aus betriebswirtschaftlichem Wissen und speziellen Kenntnissen in der Schädlingsbekämpfung bieten. Einige Schädlingsbekämpfer entscheiden sich auch für eine Spezialisierung in bestimmten Bereichen, wie beispielsweise die biologische Schädlingsbekämpfung oder die Hygieneberatung. Diese Fortbildungen erhöhen die Chancen auf eine verantwortungsvollere Position und ein höheres Gehalt.

Weiterbildungsmöglichkeiten

Für Schädlingsbekämpfer bestehen auch verschiedene Möglichkeiten zur Weiterbildung und zum Studium. Mit einer fachgebundenen Hochschulreife oder dem Abitur können Absolventen ein Studium im Bereich Umweltwissenschaften, Biologie oder Agrarwissenschaften aufnehmen, das ihnen tiefere Kenntnisse in biologischen und ökologischen Themen vermittelt. Zudem gibt es Studiengänge in Umweltschutz und Hygiene, die für eine spätere Karriere in der Schädlingsbekämpfung von Vorteil sein können. Ohne Abitur gibt es ebenfalls Möglichkeiten, durch eine Meisterprüfung oder bestimmte Fortbildungen Zugang zu Fachhochschulen zu erhalten. Diese Studienmöglichkeiten eröffnen den Absolventen neue Perspektiven und Karrierechancen in der Schädlingsbekämpfung sowie in verwandten Bereichen.

Pro & Contra

Der Beruf des Schädlingsbekämpfers bietet zahlreiche Vorteile, die ihn zu einer attraktiven Wahl für viele Menschen machen. Erstens ist die Nachfrage nach qualifizierten Fachkräften in diesem Bereich konstant, was eine hohe Beschäftigungssicherheit bedeutet. Zweitens ist die Arbeit sehr abwechslungsreich, da die Einsatzorte und die Herausforderungen von Tag zu Tag unterschiedlich sind. Dies sorgt für einen spannenden Arbeitsalltag ohne Routine. Drittens haben Schädlingsbekämpfer die Möglichkeit, direkt zur Verbesserung der öffentlichen Gesundheit und Hygiene beizutragen, was einen sinnstiftenden Aspekt ihrer Arbeit darstellt. Darüber hinaus bieten sich vielfältige Weiterbildungsmöglichkeiten und Karrierechancen, wie die Meisterausbildung oder Spezialisierungen in bestimmten Bereichen. Schließlich ist der Verdienst im Vergleich zu anderen Ausbildungsberufen durchaus attraktiv, insbesondere wenn man die Möglichkeit zur Selbstständigkeit in Betracht zieht. Diese Kombination aus Sicherheit, Abwechslung und persönlicher Entfaltung macht den Beruf des Schädlingsbekämpfers zu einer interessanten Wahl.

Tipps für deine Bewerbung

Die Ausbildung zum Schädlingsbekämpfer endet mit einer Abschlussprüfung, die aus mehreren Teilen besteht. Zunächst gibt es eine schriftliche Prüfung, in der die theoretischen Kenntnisse in den Bereichen Biologie, Chemie, Recht und Wirtschaft getestet werden. Anschließend folgt eine praktische Prüfung, in der die Auszubildenden ihre Fähigkeiten in der Durchführung von Schädlingsbekämpfungsmaßnahmen unter Beweis stellen müssen. Hierbei wird bewertet, wie gut die Prüflinge in der Lage sind, Schädlinge zu identifizieren, geeignete Bekämpfungsmethoden auszuwählen und diese sicher und effektiv anzuwenden. Zusätzlich gibt es eine mündliche Prüfung, in der die Prüflinge Fragen zu ihren praktischen Erfahrungen und den theoretischen Grundlagen beantworten müssen. Die Abschlussprüfung dient dazu, festzustellen, ob die Auszubildenden alle notwendigen Kenntnisse und Fähigkeiten erworben haben, um den Beruf des Schädlingsbekämpfers erfolgreich ausüben zu können. Die Ergebnisse der Prüfungen werden in einem Abschlusszeugnis dokumentiert, das für die spätere Jobsuche von Bedeutung ist.

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