Werksteinhersteller/in
Alles was du über die Ausbildung zum/zur Werksteinhersteller/in wissen musst: Aufgaben, Gehalt, Voraussetzungen und Karrierechancen.
Was ist ein/e Werksteinhersteller/in?
Der Ausbildungsberuf Werksteinhersteller/in zählt zu den traditionellen Handwerksberufen in der Baubranche. Werksteinhersteller/innen sind Fachleute für die Verarbeitung von Naturstein, Kunststein und anderen mineralischen Werkstoffen. Sie sind in der Lage, verschiedene Steinarten zu bearbeiten und daraus Produkte wie Platten, Treppen, Fensterbänke und Grabsteine herzustellen. Zu den Kernaufgaben gehören die Auswahl des geeigneten Materials, die Planung und Anfertigung von Werkstücken sowie das Finishing der Produkte durch Schleifen, Polieren und Oberflächenbehandlung. Zudem gehören Montagearbeiten im Innen- und Außenbereich zu ihrem Aufgabenspektrum. Diese Fachkräfte arbeiten sowohl in der Werkstatt als auch auf Baustellen, wobei sie handwerkliches Geschick, technisches Verständnis und Kreativität kombinieren müssen. Der Beruf ist besonders relevant für Bauunternehmen und Steinmetzbetriebe, die individuelle Lösungen für Kunden im Bau- und Außenbereich bieten.
Was macht man als Werksteinhersteller/in?
Die typischen Tätigkeiten einer Werksteinhersteller/in sind vielfältig und umfassen sowohl kreative als auch technische Aspekte. Zunächst ist die Auswahl des richtigen Werksteins für das jeweilige Projekt entscheidend. Die Werksteinhersteller/innen müssen verschiedene Steinarten und deren Eigenschaften kennen und bewerten können. Nach der Materialauswahl erfolgt die Planung und Konstruktion des Werkstücks, wobei Zeichnungen und Skizzen angefertigt werden. Die Bearbeitung des Steins erfolgt durch verschiedene Techniken wie Sägen, Fräsen und Schleifen. Hierbei verwenden die Fachkräfte spezielle Maschinen und Werkzeuge, um präzise Ergebnisse zu erzielen. Im Anschluss wird das Produkt oft noch weiter veredelt, indem es poliert oder mit speziellen Oberflächenbehandlungen versehen wird. Darüber hinaus gehört auch die Montage der fertigen Steine zu den Aufgaben, sei es im Innenausbau, wie bei Küchenarbeitsplatten, oder im Außenbereich, wie bei Fassadenverkleidungen. Zudem sind Werksteinhersteller/innen oft auch in der Kundenberatung tätig, um individuelle Wünsche und Anforderungen zu besprechen und Lösungen anzubieten. Daher ist ein hohes Maß an Kundenorientierung und Kommunikationsfähigkeit notwendig.
Wo arbeitet man?
Werksteinhersteller/innen arbeiten in einem abwechslungsreichen Umfeld. Der Arbeitsplatz umfasst sowohl die Werkstatt, wo die meisten Bearbeitungs- und Fertigungsschritte stattfinden, als auch Baustellen, wo die Produkte montiert werden. In der Werkstatt sind verschiedene Maschinen und Werkzeuge vorhanden, darunter Steinbearbeitungsmaschinen, Schleifmaschinen und Handwerkzeuge. Die Werkstatt ist oft lärmintensiv und erfordert Maßnahmen zum Gesundheitsschutz, wie das Tragen von Gehörschutz und Schutzbrillen. Auf Baustellen hingegen arbeiten die Werksteinhersteller/innen häufig im Freien und müssen sich an wechselnde Witterungsbedingungen anpassen. Hier sind sie oft in enger Zusammenarbeit mit anderen Gewerken tätig, wie z.B. Maurern oder Elektrikern. Das Arbeitsumfeld erfordert sowohl Teamarbeit als auch die Fähigkeit, selbstständig zu arbeiten. Darüber hinaus müssen Werksteinhersteller/innen ein hohes Maß an Präzision und Sorgfalt in ihrer Arbeit mitbringen, um qualitativ hochwertige Ergebnisse zu erzielen.
Was sollte ich mitbringen?
Wichtige Interessen und Stärken für den Beruf des Werksteinherstellers/der Werksteinherstellerin sind vor allem handwerkliches Geschick und ein Interesse an der Arbeit mit verschiedenen Materialien. Auch ein ausgeprägtes technisches Verständnis ist von Vorteil, um die verschiedenen Maschinen und Werkzeuge effektiv nutzen zu können. Kreativität und ein Gespür für Gestaltung sind ebenfalls entscheidend, um individuelle Lösungen zu entwickeln und ansprechende Produkte zu kreieren. Darüber hinaus sollten Werksteinhersteller/innen eine Leidenschaft für die Arbeit im Freien mitbringen, da ein Teil der Tätigkeit auf Baustellen stattfindet. Teamfähigkeit und Kommunikationsstärke sind ebenfalls wichtig, um erfolgreich mit Kunden und anderen Gewerken zusammenzuarbeiten.
Wie ist die Ausbildung aufgebaut?
Die Ausbildung zum/zur Werksteinhersteller/in erfolgt in der Regel im dualen System, das heißt, sie findet sowohl in einem Ausbildungsbetrieb als auch in der Berufsschule statt. Die reguläre Ausbildungsdauer beträgt drei Jahre. In einigen Fällen besteht die Möglichkeit, die Ausbildung zu verkürzen, wenn der Auszubildende bereits über relevante Vorkenntnisse oder einen höheren Schulabschluss verfügt. Eine Verkürzung auf zwei Jahre ist unter bestimmten Voraussetzungen möglich. Während der Ausbildung erlernen die Auszubildenden sowohl praktische Fähigkeiten im Betrieb als auch theoretisches Wissen in der Berufsschule. Hier werden unter anderem Fächer wie Werkstoffkunde, Technik und Gestaltung, sowie Wirtschaft und Sozialkunde behandelt. Nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung sind die Absolventen in der Lage, eigenständig Werkstücke herzustellen und zu montieren, was sie zu gefragten Fachkräften im Baugewerbe macht.
Was lerne ich während der Ausbildung?
Die Ausbildung zum/zur Werksteinhersteller/in umfasst verschiedene zentrale Lernfelder und Module, die sowohl theoretisches Wissen als auch praktische Fertigkeiten vermitteln. Dazu gehören die Werkstoffkunde, in der die Eigenschaften von Natur- und Kunststeinen sowie deren Bearbeitungsmöglichkeiten behandelt werden. Ein weiteres wichtiges Lernfeld ist die Technik und Gestaltung, in dem Auszubildende lernen, technische Zeichnungen zu erstellen und diese in die Praxis umzusetzen. Die Module zur Maschinen- und Werkzeugkunde sind entscheidend, um den Umgang mit den verschiedenen Geräten und Maschinen zu erlernen, die zur Bearbeitung von Werksteinen notwendig sind. Auch die Bereiche Planung und Organisation spielen eine Rolle, da Werksteinhersteller/innen oft Projekte eigenverantwortlich planen müssen. Zudem wird auch die Kundenberatung behandelt, um die Auszubildenden auf die direkte Kommunikation mit Kunden vorzubereiten. Diese Lernfelder sorgen dafür, dass die Absolventen gut vorbereitet in das Berufsleben starten können.
Welche Schulfächer sind wichtig?
In der Berufsschule erhalten die Auszubildenden zum/zur Werksteinhersteller/in eine fundierte theoretische Ausbildung, die die praktischen Fertigkeiten im Betrieb ergänzt. Zu den wichtigsten Berufsschulfächern gehören Werkstoffkunde, wo die Eigenschaften von verschiedenen Steinen und deren Bearbeitung vermittelt werden. Darüber hinaus ist das Fach Technik und Gestaltung entscheidend, da hier das Erstellen von technischen Zeichnungen und Planungen im Fokus steht. Auch Mathematik spielt eine zentrale Rolle, um die nötigen Berechnungen für Materialbedarf und Maße durchführen zu können. Wirtschaft und Sozialkunde sind ebenfalls Teil des Lehrplans, um den Auszubildenden ein Verständnis für betriebliche Abläufe und rechtliche Grundlagen zu vermitteln. Diese Fächer sind darauf ausgelegt, die Auszubildenden umfassend auf ihre zukünftigen Aufgaben vorzubereiten und die Verbindung zwischen Theorie und Praxis zu stärken.
Gehalt während der Ausbildung
Die Vergütung während der Ausbildung zum/zur Werksteinhersteller/in variiert je nach Region und Betrieb. Im ersten Ausbildungsjahr liegt die durchschnittliche Vergütung bei etwa 800 bis 1.000 Euro brutto pro Monat. Im zweiten Jahr erhöht sich die Vergütung in der Regel auf etwa 900 bis 1.100 Euro, während im dritten Jahr mit einer monatlichen Vergütung von 1.000 bis 1.200 Euro zu rechnen ist. Diese Zahlen können jedoch je nach Tarifvertrag und Unternehmensgröße variieren. In vielen Fällen bieten größere Betriebe oder solche, die tarifgebunden sind, höhere Ausbildungsvergütungen an. Es ist ratsam, sich im Vorfeld über die Vergütungsstruktur der jeweiligen Ausbildungsbetriebe zu informieren, um eine realistische Vorstellung von den finanziellen Aspekten der Ausbildung zu erhalten.
Gehalt nach der Ausbildung
Nach Abschluss der Ausbildung zum/zur Werksteinhersteller/in liegt das typische Einstiegsgehalt zwischen 2.500 und 3.200 Euro brutto pro Monat. Dieses Gehalt kann je nach Region, Größe des Unternehmens und individuellen Qualifikationen variieren. In Ballungsgebieten oder bei großen, renommierten Betrieben ist oft mit einem höheren Einstiegsgeld zu rechnen. Zudem spielen auch die Branche und die Art der ausgeübten Tätigkeit eine Rolle. Werksteinhersteller/innen, die sich auf spezifische Bereiche oder Techniken spezialisiert haben, können in der Regel mit einem höheren Gehalt rechnen. Es ist auch wichtig, dass die berufliche Entwicklung und Weiterbildung in diesem Berufsfeld oft zu einer signifikanten Steigerung des Gehalts führen kann.
Karrieremöglichkeiten
Die Möglichkeiten zur Karriereentwicklung für Werksteinhersteller/innen sind vielfältig. Nach der Ausbildung können sie sich zum Meister im Steinmetz- und Steinbildhauerhandwerk fortbilden, was nicht nur eine Aufwertung der eigenen Qualifikation bedeutet, sondern auch die Möglichkeit eröffnet, einen eigenen Betrieb zu führen. Eine weitere Option ist die Weiterbildung zum Techniker im Bereich Holz- und Bautenschutz oder Gestaltungstechnik, die zusätzliche Fachkenntnisse vermittelt. Zudem gibt es die Möglichkeit, Fachwirt/-in für das Handwerk zu werden, um eine qualifizierte Position im Management zu erreichen. Auch Seminare und spezielle Lehrgänge zu Techniken der Steinbearbeitung bieten die Möglichkeit, sich in bestimmten Bereichen zu spezialisieren und die eigene Karriere voranzutreiben. Diese Fortbildungsmaßnahmen sind wichtig, um sich den stetig ändernden Anforderungen des Marktes anzupassen und die eigene Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen.
Weiterbildungsmöglichkeiten
Für Werksteinhersteller/innen bestehen verschiedene Möglichkeiten für eine akademische Weiterbildung. Mit einer Fachhochschulreife oder dem Abitur können sie beispielsweise ein Studium im Bereich Bauingenieurwesen, Architektur oder Design in Betracht ziehen. Diese Studiengänge eröffnen zusätzliche Perspektiven und Karrierechancen im Bauwesen und in der Gestaltung. Für die, die sich ohne Abitur weiterbilden möchten, gibt es oft auch Möglichkeiten, über spezielle Zugangsprüfungen an Fachhochschulen oder Universitäten aufgenommen zu werden. Ein Studium kann dazu beitragen, das eigene Wissen zu vertiefen und neue berufliche Perspektiven zu erschließen, insbesondere im Bereich der Planung und Gestaltung von Bauprojekten.
Pro & Contra
Der Beruf des Werksteinherstellers/der Werksteinherstellerin bietet zahlreiche Vorteile. Einer der Hauptvorteile ist die Möglichkeit, kreativ zu arbeiten und individuelle Lösungen für Kunden zu entwickeln. Die Vielfalt der Materialien und Techniken ermöglicht es, immer wieder neue, interessante Projekte zu realisieren. Außerdem ist der Beruf sehr handwerklich geprägt, was bedeutet, dass man sichtbare Ergebnisse seiner Arbeit sieht und stolz auf das Geschaffene sein kann. Des Weiteren sind die Berufsaussichten in diesem Bereich aufgrund der stabilen Nachfrage nach Fachkräften im Baugewerbe positiv. Zudem bietet der Beruf vielfältige Entwicklungsmöglichkeiten, sei es durch Weiterbildungen zum Meister oder Techniker oder durch die Möglichkeit zur Selbstständigkeit. Schließlich ist die Arbeit in einem oft familiären und kollegialen Umfeld ein weiterer positiver Aspekt, der den Beruf attraktiv macht.
Tipps für deine Bewerbung
Die Prüfungsstruktur für den Ausbildungsberuf Werksteinhersteller/in umfasst sowohl eine Zwischenprüfung als auch eine Abschlussprüfung. Die Zwischenprüfung findet in der Regel nach dem zweiten Ausbildungsjahr statt und dient dazu, den Lernstand der Auszubildenden zu überprüfen. Diese Prüfung besteht aus praktischen und theoretischen Teilen, die die bisherigen Kenntnisse und Fähigkeiten abfragen. Am Ende der Ausbildung steht die Abschlussprüfung, die aus einem praktischen und einem theoretischen Teil besteht. In der praktischen Prüfung müssen die Auszubildenden ein Werkstück nach vorgegebenen Anforderungen anfertigen und dabei ihre Fertigkeiten unter Beweis stellen. Der theoretische Teil umfasst Fragen zu relevanten Themen wie Werkstoffkunde, Technik und Gestaltung sowie rechtlichen Aspekten des Berufs. Die erfolgreiche Teilnahme an beiden Prüfungen ist Voraussetzung für den Erhalt des Gesellenbriefs, der die Qualifikation für den Beruf dokumentiert.
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