Glaser/in

Alles was du über die Ausbildung zum/zur Glaser/in wissen musst: Aufgaben, Gehalt, Voraussetzungen und Karrierechancen.

Ausbildungsdauer
3 Jahre
Schulabschluss
Hauptschulabschluss
Vergütung (1. Jahr)
ca. 800-1.000 EUR
Ausbildungsart
Dual

Was ist ein/e Glaser/in?

Der Beruf des Glaser/in zählt zu den handwerklichen Berufen und ist in der Bauwirtschaft sowie der Glasindustrie verankert. Glasereien, Bauunternehmen und Hersteller von Glasprodukten sind typische Arbeitgeber in dieser Branche. Glaser/innen sind auf die Verarbeitung, Montage und Reparatur von Glas spezialisiert, wobei sie verschiedene Arten von Glas, wie z.B. Fensterglas, Sicherheitsglas und Glas für Möbel, verwenden. Zu den Kernaufgaben gehört die Maßanfertigung und der Einbau von Fenstern, Türen und Trennwänden sowie das Anbringen von Verglasungen in unterschiedlichen Bauprojekten. Darüber hinaus sind sie für die Reparatur und den Austausch von defekten Glasflächen zuständig. Auch die Gestaltung von Glasoberflächen, wie Sandstrahlung oder Lackierung, fällt in ihren Tätigkeitsbereich. Glaser/innen arbeiten oft im Team, müssen jedoch auch selbstständig Probleme lösen und kreative Lösungen finden. Die Arbeit erfordert sowohl handwerkliches Geschick als auch technisches Verständnis, da sie häufig mit modernen Maschinen und Werkzeugen umgehen müssen.

Was macht man als Glaser/in?

Glaser/innen führen eine Vielzahl von typischen Aufgaben aus, die sowohl handwerkliche als auch technische Komponenten umfassen. Zu den täglichen Tätigkeiten gehört zunächst die Maßaufnahme von Fenstern und Türen, um die passenden Glasstücke zu schneiden und anzufertigen. Hierzu verwenden sie verschiedene Maschinen, wie z.B. Glas-Schneidemaschinen und Schleifgeräte. Nach dem Zuschnitt erfolgt die Montage, bei der sie die Glasstücke in Rahmen oder Öffnungen einbauen. Ein weiterer wichtiger Bestandteil ihrer Arbeit ist die Reparatur beschädigter Glasflächen, was häufig das Entfernen von alten Verglasungen und das Einsetzen neuer Glasstücke erfordert. Darüber hinaus sind Glaser/innen oft in der Gestaltung von Glasoberflächen tätig. Dies kann das Sandstrahlen, Ätzen oder Lackieren von Glas umfassen, um dekorative Effekte zu erzielen. Auch die Beratung von Kunden gehört zu den Aufgaben, da sie die verschiedenen Glasarten und deren Eigenschaften erklären müssen. Zudem führen sie Sicherheitsprüfungen durch, um sicherzustellen, dass die Verglasungen den geltenden Sicherheitsstandards entsprechen. Die Arbeit ist abwechslungsreich und erfordert sowohl Präzision als auch Kreativität, um die Wünsche der Kunden zu erfüllen.

Wo arbeitet man?

Glaser/innen arbeiten in unterschiedlichen Umgebungen, je nach Auftragslage und Tätigkeitsbereich. Ein Großteil der Arbeiten findet in Werkstätten oder Glasereien statt, wo sie Maschinen bedienen und Glas zuschneiden. Diese Arbeitsplätze sind oft mit modernen Geräten ausgestattet, die eine effiziente und präzise Verarbeitung von Glas ermöglichen. Bei der Montage von Fenstern oder anderen Glasprodukten sind Glaser/innen häufig direkt auf Baustellen tätig. Hier müssen sie sich an wechselnde Wetterbedingungen anpassen und ihre Arbeiten in unterschiedlichen Höhen und Umgebungen durchführen. Die Arbeit auf Baustellen erfordert zusätzlich eine gute Teamfähigkeit, da sie oft mit anderen Handwerkern zusammenarbeiten, wie z.B. Zimmerern oder Elektrikern. Die Arbeitsumgebung kann manchmal herausfordernd sein, insbesondere bei Arbeiten in großen Höhen oder unter schwierigen Bedingungen. Zudem müssen Glaser/innen stets auf ihre Sicherheit achten und die entsprechenden Schutzmaßnahmen ergreifen, um Verletzungen zu vermeiden.

Was sollte ich mitbringen?

Wichtige Interessen und Stärken für angehende Glaser/innen sind technisches Verständnis und ein ausgeprägtes Interesse an handwerklichen Tätigkeiten. Eine Affinität für kreative Gestaltung ist ebenfalls von Vorteil, da viele Projekte individuelle Lösungen erfordern. Zudem sollten Bewerber eine gewisse Begeisterung für die Arbeit mit Glas und anderen Materialien mitbringen, um die vielseitigen Möglichkeiten in diesem Beruf optimal auszuschöpfen. Körperliche Fitness ist eine weitere Stärke, da die Arbeit oft körperlich anstrengend ist und das Heben und Tragen von schweren Materialien erfordert. Außerdem ist eine gute Auffassungsgabe wichtig, um technische Anweisungen schnell zu verstehen und umzusetzen.

Wie ist die Ausbildung aufgebaut?

Die Ausbildung zum Glaser/in erfolgt in der Regel im dualen System, das bedeutet, dass die Ausbildung sowohl in einem Ausbildungsbetrieb als auch in der Berufsschule stattfindet. Die Ausbildungsdauer beträgt in der Regel drei Jahre, kann jedoch unter bestimmten Voraussetzungen verkürzt werden. Eine Verkürzung ist möglich, wenn der Auszubildende bereits eine verwandte Ausbildung abgeschlossen hat oder besonders gute Leistungen zeigt. In solchen Fällen kann die Ausbildung auf zwei Jahre verkürzt werden. Die Ausbildung umfasst sowohl praktische als auch theoretische Inhalte, die den Auszubildenden auf die verschiedenen Tätigkeiten des Glaserberufs vorbereiten. Während der praktischen Ausbildung im Betrieb lernen die Auszubildenden den Umgang mit Werkzeugen und Maschinen, das Zuschneiden und Montieren von Glas sowie die Durchführung von Reparaturen. In der Berufsschule werden zusätzliche Inhalte wie Materialkunde, technische Mathematik und Wirtschaftslehre vermittelt, um ein umfassendes Verständnis für den Beruf zu entwickeln.

Was lerne ich während der Ausbildung?

In der Ausbildung zum Glaser/in sind verschiedene Lernfelder und Module integriert, die den Auszubildenden ein breites Spektrum an Wissen und Fähigkeiten vermitteln. Zu den zentralen Lernfeldern gehört die Materialkunde, in der die Auszubildenden die Eigenschaften von verschiedenen Glasarten sowie deren Verarbeitungsmöglichkeiten kennenlernen. Ein weiteres wichtiges Modul ist die Technik des Glaszuschnitts, wo die Auszubildenden den Umgang mit verschiedenen Maschinen und Werkzeugen erlernen. Die Montage von Glas und die Durchführung von Reparaturen sind ebenfalls zentrale Lernfelder, die praktische Fähigkeiten fördern. Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz spielen ebenfalls eine wichtige Rolle und werden im Rahmen der Ausbildung thematisiert. Darüber hinaus werden auch wirtschaftliche Aspekte behandelt, wie die Kalkulation von Kosten und die Kundenberatung, um die Auszubildenden auf die betriebliche Praxis vorzubereiten. Praktische Übungen und Projekte helfen, das erlernte Wissen in der Praxis anzuwenden und zu vertiefen.

Welche Schulfächer sind wichtig?

In der Berufsschule werden verschiedene Fächer unterrichtet, die für die Ausbildung zum Glaser/in von Bedeutung sind. Zu den zentralen Fächern gehören die Materialkunde, in der die Eigenschaften und Verarbeitungstechniken von Glas behandelt werden, sowie technische Mathematik, die für das Maßnehmen und Berechnen von Glasflächen wichtig ist. Auch Physik spielt eine Rolle, insbesondere im Hinblick auf die physikalischen Eigenschaften von Glas und die damit verbundenen Sicherheitsaspekte. Wirtschaftslehre vermittelt Kenntnisse über betriebliche Abläufe, Kalkulationen und Kundenberatung. Darüber hinaus werden auch Fächer wie Kunst und Gestaltung unterrichtet, um das kreative Potenzial der Auszubildenden zu fördern. Diese Fächer sind darauf ausgelegt, den Auszubildenden ein ganzheitliches Verständnis für den Beruf zu vermitteln und sie auf die Anforderungen der Praxis vorzubereiten.

Gehalt während der Ausbildung

Die Vergütung während der Ausbildung zum Glaser/in variiert je nach Betrieb und Region, liegt jedoch im Durchschnitt zwischen 800 und 1.000 Euro im Monat. Im ersten Ausbildungsjahr können Auszubildende mit einer Vergütung von etwa 800 Euro rechnen. Im zweiten Jahr steigt das Gehalt auf etwa 900 Euro, und im dritten Jahr erhalten die Auszubildenden in der Regel zwischen 1.000 und 1.100 Euro. Diese Zahlen können je nach Tarifvertrag und Unternehmensgröße variieren, wobei größere Unternehmen oft höhere Ausbildungsvergütungen zahlen. Die Bezahlung während der Ausbildung bietet einen ersten Einblick in die zukünftige Vergütung im Berufsleben und ist ein wichtiger Aspekt für viele angehende Glaser/innen.

Gehalt nach der Ausbildung

Nach der erfolgreich abgeschlossenen Ausbildung zum Glaser/in liegt das typische Einstiegsgehalt in Deutschland zwischen 2.200 und 2.800 Euro brutto pro Monat. Die genaue Höhe des Gehalts hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel der Region, dem Arbeitgeber und der individuellen Qualifikation. In großen Städten und bei größeren Unternehmen sind oft höhere Gehälter üblich, während in ländlichen Regionen die Vergütung tendenziell niedriger ausfallen kann. Darüber hinaus können besondere Qualifikationen, wie zusätzliche Zertifikate oder Erfahrungen in bestimmten Bereichen der Glasverarbeitung, das Einstiegsgehalt positiv beeinflussen. Die Gehaltsentwicklung ist in den ersten Jahren nach der Ausbildung oft durch Tarifverträge geregelt, was eine gewisse Planungssicherheit bietet.

Karrieremöglichkeiten

Für Glaser/innen bestehen verschiedene Möglichkeiten zur beruflichen Weiterbildung und Karriereentwicklung. Eine der bekanntesten Optionen ist die Weiterbildung zum Meister, die es ermöglicht, einen eigenen Betrieb zu führen oder Lehrlinge auszubilden. Diese Weiterbildung umfasst sowohl technische als auch betriebswirtschaftliche Inhalte und erhöht die beruflichen Perspektiven erheblich. Eine weitere Möglichkeit ist die Qualifikation zum Techniker, die tiefergehende Kenntnisse in der Glasverarbeitung und der Materialkunde vermittelt. Auch der Fachwirt für das Handwerk kann eine interessante Perspektive darstellen, da er Kenntnisse in Betriebswirtschaft und Management ergänzt. Darüber hinaus können spezialisierte Lehrgänge in Bereichen wie Restaurierung, Denkmalschutz oder moderne Verglasungstechniken besucht werden, um sich in bestimmten Nischen des Berufes zu etablieren und so die Karrierechancen weiter zu verbessern.

Weiterbildungsmöglichkeiten

Nach der Ausbildung zum Glaser/in stehen den Absolventen verschiedene Studienmöglichkeiten offen, sowohl mit als auch ohne Abitur. Wer eine Hochschulreife hat, kann ein Studium im Bereich Maschinenbau, Architektur oder Innenarchitektur anstreben, was eine vertiefte technische und gestalterische Ausbildung ermöglicht. Für Absolventen ohne Abitur sind Fachhochschulen eine Option, an denen sie praxisorientierte Studiengänge in verwandten Fachrichtungen studieren können. Einige Fachschulen bieten auch spezielle Studiengänge im Bereich Glasdesign oder Restaurierung an, die auf die spezifischen Kenntnisse und Fähigkeiten von Glaser/innen eingehen. Diese Weiterbildungen erweitern die beruflichen Perspektiven erheblich und eröffnen den Absolventen neue Karrierewege.

Pro & Contra

Der Beruf des Glaser/in bietet zahlreiche Vorteile, die ihn attraktiv machen. Erstens handelt es sich um einen handwerklichen Beruf, der Kreativität und technisches Verständnis vereint, was zu abwechslungsreichen Tätigkeiten führt. Zweitens sind die Berufsaussichten in der Branche gut, da die Nachfrage nach Glasprodukten und -dienstleistungen stabil bleibt. Drittens ermöglicht die Ausbildung im dualen System einen direkten Praxiseinstieg, wodurch die Auszubildenden frühzeitig wertvolle Erfahrungen sammeln können. Außerdem gibt es viele Weiterbildungsmöglichkeiten, die eine Karriereentwicklung und Spezialisierung ermöglichen. Ein weiterer Vorteil ist die Möglichkeit zur Selbstständigkeit, die qualifizierten Glaser/innen offensteht. Schließlich bietet der Beruf gute Verdienstmöglichkeiten, die mit zunehmender Erfahrung und Spezialisierung steigen.

Tipps für deine Bewerbung

Die Prüfung zum Glaser/in besteht aus zwei Hauptteilen: der Zwischenprüfung und der Abschlussprüfung. Die Zwischenprüfung findet in der Regel nach der Hälfte der Ausbildungszeit statt und dient dazu, den Ausbildungsstand zu überprüfen. Sie umfasst sowohl praktische als auch theoretische Teile, in denen die Auszubildenden ihr Wissen und ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen müssen. Die Abschlussprüfung erfolgt am Ende der Ausbildung und ist in zwei Teile gegliedert: eine schriftliche Prüfung, in der theoretische Kenntnisse abgefragt werden, und eine praktische Prüfung, in der die Auszubildenden eine Aufgabe unter realen Bedingungen lösen müssen. Diese Prüfungen sind entscheidend für die Anerkennung als Glaser/in und erfordern eine umfassende Vorbereitung. Erfolgreiche Absolventen erhalten ein Ausbildungszeugnis, das ihre Qualifikationen dokumentiert und ihnen den Einstieg ins Berufsleben erleichtert.

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