Kerzenhersteller/in und Wachsbildner/in
Alles was du über die Ausbildung zum/zur Kerzenhersteller/in und Wachsbildner/in wissen musst: Aufgaben, Gehalt, Voraussetzungen und Karrierechancen.
Was ist ein/e Kerzenhersteller/in und Wachsbildner/in?
Der Beruf des Kerzenherstellers und Wachsbildners ist eine faszinierende und kreative Ausbildung, die traditionelles Handwerk mit modernen Techniken verbindet. Kerzenhersteller/innen sind in der Lage, aus verschiedenen Wachsen und Zusatzstoffen hochwertige Kerzen zu produzieren, die sowohl funktional als auch ästhetisch ansprechend sind. Sie arbeiten häufig in kleinen Manufakturen oder größeren Produktionsstätten und sind für die gesamte Produktionskette verantwortlich, von der Auswahl der Rohstoffe über den Herstellungsprozess bis hin zur Qualitätskontrolle und dem Verpacken der fertigen Produkte. Zu den Kernaufgaben gehört auch die Entwicklung neuer Designs und Düfte, die sich an den Wünschen der Kunden orientieren. Der Beruf hat sowohl handwerkliche als auch kreative Aspekte, was ihn für Menschen interessant macht, die Freude am Gestalten und an praktischer Arbeit haben. In der heutigen Zeit spielt auch die Nachhaltigkeit eine immer größere Rolle, weshalb viele Kerzenhersteller/innen umweltfreundliche Materialien und Techniken verwenden. Die Ausbildung bietet somit einen spannenden Einblick in ein traditionsreiches Handwerk, das sich ständig weiterentwickelt und an die Bedürfnisse des Marktes anpasst.
Was macht man als Kerzenhersteller/in und Wachsbildner/in?
Die typischen Aufgaben eines Kerzenherstellers/ einer Wachsbildnerin sind vielfältig und abwechslungsreich. Dazu gehört zunächst die Auswahl der Rohstoffe, wie unterschiedliche Wachse (Paraffin, Stearin, Bienenwachs oder pflanzliche Wachse) sowie Farben und Düfte. Die Herstellung von Kerzen beginnt mit dem Schmelzen des Wachses, das anschließend in Formen gegossen wird. Dabei müssen die Temperaturen genau überwacht werden, um eine optimale Konsistenz und Qualität zu gewährleisten. Die Kerzen können in verschiedenen Formen, Farben und Größen hergestellt werden, was viel Kreativität erfordert. Zudem gehört das Verzieren der Kerzen zu den Aufgaben, etwa durch das Anbringen von Verzierungen aus Wachs oder das Einfüllen von Duftstoffen. Ein weiterer wichtiger Aspekt der Arbeit ist die Qualitätskontrolle: Jede Kerze muss den hohen Standards entsprechen, bevor sie verpackt und an den Kunden ausgeliefert wird. Darüber hinaus müssen Kerzenhersteller/innen auch Kunden beraten, insbesondere wenn es um individuelle Aufträge geht. Dazu gehört das Verständnis für die Wünsche der Kunden und die Umsetzung dieser in ein konkretes Produkt. Auch die Pflege und Wartung der Maschinen, die während des Produktionsprozesses verwendet werden, gehört zu den täglichen Aufgaben. Schließlich müssen die Hersteller/innen auch die Lagerung der Rohstoffe und die Organisation des Arbeitsplatzes im Blick behalten, um eine effiziente Produktion zu gewährleisten.
Wo arbeitet man?
Kerzenhersteller/innen arbeiten in unterschiedlichen Umgebungen, abhängig von der Größe des Unternehmens und der Art der produzierten Produkte. In kleinen Manufakturen sind die Arbeitsplätze oft kreativ und individuell gestaltet, mit einer persönlichen Note, da die Inhaber oft selbst mit Hand anlegen. In größeren Produktionsstätten hingegen gibt es spezialisierte Arbeitsstationen, an denen verschiedene Schritte des Herstellungsprozesses durchgeführt werden. Die Arbeitsumgebung ist in der Regel gut belüftet, da beim Schmelzen des Wachses Dämpfe entstehen können. Außerdem sind die Produktionsräume oft mit modernen Maschinen ausgestattet, die das Gießen, Formen und Verpacken der Kerzen erleichtern. Sicherheitseinrichtungen wie Brandschutzvorrichtungen sind ebenfalls wichtig, da das Arbeiten mit heißen Materialien und Maschinen immer ein gewisses Risiko birgt. Die Arbeitsatmosphäre kann als teamorientiert beschrieben werden, da viele Aufgaben in Zusammenarbeit mit anderen Kollegen erledigt werden. Neben der Produktion ist auch der Verkaufsraum oder der Showroom von Bedeutung, wo die fertigen Produkte präsentiert und verkauft werden. Hier spielt die kreative Gestaltung eine große Rolle, um den Kunden ein ansprechendes Einkaufserlebnis zu bieten.
Was sollte ich mitbringen?
Für den Beruf des Kerzenherstellers/ der Wachsbildnerin sind bestimmte Interessen und Stärken besonders wichtig. Eine Leidenschaft für kreative Tätigkeiten und ein Interesse an Design sind grundlegend, da die Gestaltung und Entwicklung neuer Produkte einen wesentlichen Teil der Arbeit ausmachen. Handwerkliches Geschick ist ebenfalls von großer Bedeutung, um die verschiedenen Techniken der Kerzenproduktion zu erlernen und anzuwenden. Zudem sollten die Auszubildenden eine Affinität zu nachhaltigen Materialien und Prozessen mitbringen, da das Bewusstsein für Umweltfragen in der Branche zunehmend an Bedeutung gewinnt. Organisatorische Fähigkeiten sind ebenfalls von Vorteil, insbesondere für Selbstständige, die ihr eigenes Geschäft führen wollen. Schließlich sind auch kommunikative Fähigkeiten wichtig, um Kunden zu beraten und deren Wünsche in die Produktentwicklung einfließen zu lassen.
Wie ist die Ausbildung aufgebaut?
Die Ausbildung zum Kerzenhersteller/ zur Wachsbildnerin erfolgt in der Regel dual, das heißt sie findet sowohl im Betrieb als auch in der Berufsschule statt. Die Ausbildungsdauer beträgt in der Regel drei Jahre, wobei es in manchen Fällen die Möglichkeit gibt, die Ausbildung auf zwei Jahre zu verkürzen, wenn der Auszubildende bereits eine verwandte Ausbildung abgeschlossen hat oder über entsprechende Vorkenntnisse verfügt. In der Berufsschule werden die Auszubildenden in verschiedenen Fächern unterrichtet, die sowohl die theoretischen Grundlagen des Berufs als auch praktische Fertigkeiten vermitteln. Es ist auch möglich, die Ausbildung unter bestimmten Umständen zu verlängern, insbesondere wenn der Auszubildende zusätzliche Fähigkeiten oder Kenntnisse erwerben möchte. Die duale Ausbildung bietet den Vorteil, dass die Azubis direkt im Betrieb lernen und praktische Erfahrungen sammeln können, während sie gleichzeitig die theoretischen Kenntnisse erwerben, die für den Beruf notwendig sind. Zudem wird in der Ausbildung auf die neuesten Entwicklungen im Bereich der Kerzenherstellung eingegangen, sodass die Auszubildenden immer auf dem neuesten Stand sind.
Was lerne ich während der Ausbildung?
In der Ausbildung zum Kerzenhersteller/ zur Wachsbildnerin werden verschiedene zentrale Lernfelder und Module behandelt. Dazu gehört zunächst die Materialkunde, in der die verschiedenen Wachsarten und ihre Eigenschaften vermittelt werden. Die Auszubildenden lernen, wie man die verschiedenen Materialien optimal kombiniert, um die gewünschten Produkte zu erstellen. Ein weiteres wichtiges Lernfeld ist die Produktionstechnik, in der die Auszubildenden die unterschiedlichen Techniken zur Herstellung von Kerzen erlernen, darunter Gießen, Formen und Verzieren. Darüber hinaus werden Aspekte der Qualitätssicherung behandelt, um sicherzustellen, dass die hergestellten Produkte den hohen Standards entsprechen. Auch Marketing und Verkauf sind wichtige Themen, da die Auszubildenden lernen, wie sie ihre Produkte an den Kunden bringen und erfolgreich vermarkten können. Zuletzt spielt auch das Thema Nachhaltigkeit eine Rolle, da viele Unternehmen in der heutigen Zeit Wert auf umweltfreundliche Materialien und Produktionsmethoden legen. Insgesamt bietet die Ausbildung einen umfassenden Überblick über alle Aspekte der Kerzenherstellung, von der Rohstoffauswahl bis hin zur Vermarktung der Endprodukte.
Welche Schulfächer sind wichtig?
In der Berufsschule werden die Auszubildenden in verschiedenen Fächern unterrichtet, die für den Beruf des Kerzenherstellers/ der Wachsbildnerin von Bedeutung sind. Dazu zählen Fächer wie Materialkunde, in dem die Eigenschaften verschiedener Wachsarten und deren Verwendung vermittelt werden. Ein weiteres wichtiges Fach ist die Produktionstechnik, in dem die Auszubildenden die verschiedenen Herstellungsmethoden kennenlernen, die bei der Kerzenproduktion Anwendung finden. Auch Betriebswirtschaftslehre ist ein relevantes Fach, das den Auszubildenden Kenntnisse über die wirtschaftlichen Aspekte des Berufs vermittelt, etwa in Bezug auf Kostenkalkulation und Marketing. Kunst und Gestaltung sind ebenfalls bedeutende Fächer, da sie den kreativen Aspekt der Ausbildung abdecken und den Auszubildenden helfen, ein Gespür für Design und Ästhetik zu entwickeln. Darüber hinaus werden Themen wie Hygiene und Sicherheit behandelt, um die Auszubildenden auf die Herausforderungen in der Produktion vorzubereiten. Der Unterricht ist praxisorientiert und fördert die Anwendung des Gelernten in der realen Arbeitswelt.
Gehalt während der Ausbildung
Die Vergütung während der Ausbildung zum Kerzenhersteller/ zur Wachsbildnerin variiert je nach Region und Unternehmensgröße, liegt jedoch im Durchschnitt zwischen 800 und 1.200 Euro brutto pro Monat. Im ersten Ausbildungsjahr können Azubis mit einem Gehalt von etwa 800 bis 900 Euro rechnen. Im zweiten Jahr steigt die Vergütung auf rund 900 bis 1.000 Euro, und im dritten Jahr können die Auszubildenden mit 1.000 bis 1.200 Euro rechnen. Diese Zahlen können je nach Bundesland und spezifischem Ausbildungsbetrieb variieren, wobei größere Unternehmen tendenziell höhere Gehälter zahlen. Auch tarifliche Regelungen können die Höhe der Vergütung beeinflussen, sodass es sinnvoll ist, sich vor Ausbildungsbeginn über die jeweiligen Konditionen zu informieren.
Gehalt nach der Ausbildung
Nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung zum Kerzenhersteller/ zur Wachsbildnerin liegt das typische Einstiegsgehalt zwischen 2.000 und 2.500 Euro brutto pro Monat. Der Verdienst kann jedoch je nach Region, Unternehmensgröße und individuellen Fähigkeiten variieren. In größeren Unternehmen oder in spezialisierten Manufakturen, die sich auf hochwertige Produkte konzentrieren, kann das Gehalt auch höher ausfallen. Zudem können zusätzliche Leistungen wie Weihnachts- und Urlaubsgeld das Einkommen erhöhen. Mit zunehmender Berufserfahrung und Verantwortung, beispielsweise in einer leitenden Position oder der Übernahme von zusätzlichen Aufgaben, kann das Gehalt deutlich steigen, sodass erfahrene Kerzenhersteller/innen mit 2.500 bis 3.500 Euro brutto pro Monat rechnen können.
Karrieremöglichkeiten
Die Aufstiegsmöglichkeiten für Kerzenhersteller/innen sind vielfältig und hängen oft von den individuellen Interessen und Qualifikationen ab. Eine Möglichkeit ist die Weiterbildung zum Gesellen oder Meister, die zusätzliche Kenntnisse in der Betriebsführung und Mitarbeiterführung vermittelt. Der Meisterbrief qualifiziert dazu, einen eigenen Betrieb zu führen oder in leitenden Positionen in größeren Unternehmen tätig zu sein. Auch eine Weiterbildung zum Techniker im Bereich Produktdesign oder Verfahrenstechnik kann für Kerzenhersteller/innen von Interesse sein, um sich auf die Entwicklung neuer Produkte zu spezialisieren. Alternativ können auch Fachwirte in der Handwerks- oder Betriebswirtschaftslehre eine interessante Option sein, um in Managementpositionen zu arbeiten. Einige Kerzenhersteller/innen entscheiden sich auch für eine Selbstständigkeit, indem sie eigene Produkte entwickeln und vertreiben. Durch die Kombination von handwerklichem Können und betriebswirtschaftlichem Wissen können sie so ihren eigenen Betrieb erfolgreich führen.
Weiterbildungsmöglichkeiten
Für Kerzenhersteller/innen bieten sich diverse Studienmöglichkeiten, sowohl mit als auch ohne Abitur. Wer eine akademische Laufbahn anstrebt, kann ein Studium im Bereich Produktdesign, Farb- und Materialkunde oder sogar Betriebswirtschaftslehre wählen. Diese Studiengänge vermitteln tiefere Kenntnisse in den Bereichen Gestaltung und Wirtschaft, die für eine Karriere in der Kerzenherstellung von Vorteil sein können. Für Auszubildende, die kein Abitur haben, gibt es die Möglichkeit, eine Fachhochschulreife zu erlangen, um anschließend ein Fachstudium aufzunehmen. Zudem können berufsbegleitende Studiengänge in Betracht gezogen werden, die eine Weiterbildung neben der Berufstätigkeit ermöglichen. Einige Hochschulen bieten spezielle Programme an, die auf die Bedürfnisse von Handwerkern zugeschnitten sind, um ihnen den Zugang zu akademischen Inhalten zu erleichtern.
Pro & Contra
Der Beruf des Kerzenherstellers/ der Wachsbildnerin bietet zahlreiche Vorteile, die ihn besonders attraktiv machen. Erstens ist die kreative Freiheit ein großer Pluspunkt, da die Gestaltung und Entwicklung neuer Kerzenprodukte eine spannende Herausforderung darstellt. Zweitens ist die Möglichkeit zur Selbstständigkeit gegeben, was für viele eine attraktive Perspektive darstellt. Drittens ist die Nachfrage nach handgemachten und nachhaltigen Produkten in den letzten Jahren gestiegen, was den Markt für Kerzenhersteller/innen erweitert. Zudem sind die Arbeitszeiten in der Regel regulär und bieten eine gute Work-Life-Balance. Ein weiterer Vorteil ist die Vielfalt der Tätigkeiten, die von handwerklicher Produktion bis hin zu Kundenberatung reichen. Schließlich ist die Arbeit in einem oft familiären oder teamorientierten Umfeld ein weiterer positiver Aspekt, der den Beruf angenehm macht. Die Möglichkeit, in einem kreativen und dynamischen Umfeld zu arbeiten, ist für viele ein wesentlicher Anreiz, diesen Beruf zu wählen.
Tipps für deine Bewerbung
Die Prüfung zum Kerzenhersteller/ zur Wachsbildnerin gliedert sich in eine Zwischenprüfung und eine Abschlussprüfung. Die Zwischenprüfung findet in der Regel nach dem zweiten Ausbildungsjahr statt und dient dazu, den bisherigen Lernfortschritt zu überprüfen. Sie besteht aus einem theoretischen und einem praktischen Teil, in dem die Auszubildenden ihr Wissen über Materialien, Produktionsverfahren und Qualitätskontrolle unter Beweis stellen müssen. Die Abschlussprüfung erfolgt am Ende der dreijährigen Ausbildung und setzt sich ebenfalls aus einem theoretischen und einem praktischen Teil zusammen. Im theoretischen Teil müssen die Prüflinge Fragen zu den verschiedenen Aspekten der Kerzenherstellung, wie Materialkunde und Produktionstechnik, beantworten. Im praktischen Teil müssen die Auszubildenden eine Kerze nach bestimmten Vorgaben herstellen und dabei ihr handwerkliches Geschick sowie ihr Wissen über die verwendeten Materialien demonstrieren. Die Prüfungen werden von der Industrie- und Handelskammer (IHK) abgenommen und sind entscheidend für die Erlangung des Gesellenbriefs.
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