Metall- und Glockengießer/in

Alles was du über die Ausbildung zum/zur Metall- und Glockengießer/in wissen musst: Aufgaben, Gehalt, Voraussetzungen und Karrierechancen.

Ausbildungsdauer
3 Jahre
Schulabschluss
Hauptschulabschluss
Vergütung (1. Jahr)
ca. 800-1.000 EUR
Ausbildungsart
Dual

Was ist ein/e Metall- und Glockengießer/in?

Der Metall- und Glockengießer/in ist ein traditionsreicher Ausbildungsberuf in der Metallverarbeitung, der sich auf die Herstellung von Gussprodukten, insbesondere Glocken, spezialisiert. Die Ausbildung erfolgt in der Regel dual, also sowohl im Betrieb als auch in der Berufsschule. Zu den Kernaufgaben gehören das Entwerfen von Formen, das Schmelzen von Metallen, das Gießen in vorbereitete Formen und das Nachbearbeiten der gegossenen Produkte. Normalerweise arbeiten Metall- und Glockengießer in Gießereien, wo sie mit verschiedenen Metallen und Legierungen umgehen. Neben der Herstellung von Glocken sind sie auch für die Produktion von anderen Gusswaren verantwortlich, die in der Bau- und Kunstbranche Verwendung finden. Kreativität und handwerkliches Geschick sind in diesem Beruf ebenso wichtig wie technisches Verständnis, da es oft um die Realisierung individueller Kundenwünsche geht. Die Fertigung erfolgt unter Berücksichtigung von Qualitätsstandards und Sicherheitsvorschriften, was die Bedeutung der Ausbildung in diesem Bereich unterstreicht.

Was macht man als Metall- und Glockengießer/in?

Metall- und Glockengießer/in führen eine Vielzahl von Tätigkeiten aus, die sowohl technische als auch kreative Fähigkeiten erfordern. Zu den typischen Aufgaben gehören das Entwerfen und Anfertigen von Gussformen aus verschiedenen Materialien, einschließlich Sand und Metall. Ein wesentlicher Teil der Arbeit besteht darin, Metall zu schmelzen, wobei verschiedene Techniken wie das Induktions- oder Lichtbogenverfahren zur Anwendung kommen. Das Gießen des geschmolzenen Metalls in die vorbereiteten Formen ist ein kritischer Schritt, der höchste Präzision erfordert, um fehlerfreie Produkte zu gewährleisten. Nach dem Gießen erfolgt die Nachbearbeitung, welche das Entgraten, Schleifen und Polieren der gegossenen Teile umfasst, um eine hochwertige Oberflächenbeschaffenheit zu erzielen. Auch die Qualitätskontrolle gehört zu den täglichen Aufgaben, um sicherzustellen, dass die Endprodukte den geforderten Normen entsprechen. Darüber hinaus arbeiten Metall- und Glockengießer oft eng mit Kunden zusammen, um spezielle Anforderungen und Designs zu besprechen, was zusätzliche Kommunikationsfähigkeiten erfordert. Es ist auch nicht unüblich, dass sie an der Planung und Optimierung von Produktionsprozessen beteiligt sind, um Effizienz und Qualität zu steigern.

Wo arbeitet man?

Metall- und Glockengießer/in arbeiten hauptsächlich in Gießereien, wo sie mit verschiedenen Maschinen und Geräten in einer oft industriellen Umgebung tätig sind. Der Arbeitsplatz ist in der Regel geprägt von einem hohen Geräuschpegel, bedingt durch Maschinen und den Schmelzprozess. Die Arbeitsplätze sind mit speziellen Equipment ausgestattet, das für das Schmelzen und Gießen von Metallen erforderlich ist, wie Öfen, Gießmaschinen und Werkzeuge für die Formherstellung. Sicherheitsvorkehrungen sind von größter Bedeutung, da die Arbeit mit heißen Metallen und schweren Maschinen potenzielle Gefahren birgt. Des Weiteren kann die Arbeit auch im Freien stattfinden, insbesondere bei der Herstellung von großen Glocken oder Kunstobjekten, die dann an öffentlichen Orten installiert werden. Die Arbeitsumgebung erfordert von den Metall- und Glockengießern ein hohes Maß an Konzentration und Geschicklichkeit, um die Qualität und Sicherheit der Produkte zu gewährleisten. Je nach Betrieb kann auch eine gewisse Flexibilität in den Arbeitszeiten gefordert sein, insbesondere wenn spezielle Aufträge rechtzeitig abgeschlossen werden müssen.

Was sollte ich mitbringen?

Wichtige Interessen für Metall- und Glockengießer/in sind vor allem technisches Interesse und ein ausgeprägtes handwerkliches Geschick. Die Freude an präziser Arbeit und die Begeisterung für kreative Gestaltung sind ebenfalls von großer Bedeutung. Stärken in Mathematik und Physik sind hilfreich, da diese Fächer grundlegende Kenntnisse für das Verständnis von Materialien und Verfahren bieten. Darüber hinaus sind Teamarbeit und Kommunikationsfähigkeit wichtige Stärken, da die Arbeit oft in Gruppen erfolgt und der Austausch mit Kollegen und Kunden eine zentrale Rolle spielt. Ein hohes Maß an Eigenverantwortung und die Fähigkeit, Probleme selbstständig zu lösen, sind ebenfalls von Vorteil, um in diesem Beruf erfolgreich zu sein.

Wie ist die Ausbildung aufgebaut?

Die Ausbildung zum/zur Metall- und Glockengießer/in umfasst in der Regel eine Dauer von drei Jahren und erfolgt im dualen System. Dies bedeutet, dass die Auszubildenden sowohl in einem Betrieb als auch in der Berufsschule lernen. Während der praktischen Phase im Betrieb erlernen die Auszubildenden alle notwendigen Fertigkeiten und Kenntnisse, die für die Herstellung von Gussprodukten erforderlich sind. Die schulische Ausbildung umfasst theoretische und praktische Inhalte, die sich mit Materialien, Maschinen, Gießverfahren sowie technischen Zeichnungen befassen. In einigen Fällen können Auszubildende ihre Lehrzeit verkürzen, wenn sie bereits eine relevante Vorbildung haben oder besonders gute Leistungen zeigen. Die Möglichkeit einer Verlängerung der Ausbildungszeit besteht ebenfalls, wenn zusätzliche Zeit benötigt wird, um bestimmte Fertigkeiten zu erlernen. Diese Flexibilität ermöglicht es den Auszubildenden, ihre Ausbildung an ihre individuellen Bedürfnisse und Fähigkeiten anzupassen, was zu einer höheren Qualität der Ausbildung führt.

Was lerne ich während der Ausbildung?

In der Ausbildung zum/zur Metall- und Glockengießer/in werden mehrere zentrale Lernfelder vermittelt, die eine umfassende Ausbildung gewährleisten. Dazu gehören die Grundlagen der Metallverarbeitung, die sich mit den Eigenschaften und der Bearbeitung von verschiedenen Metallen und Legierungen befassen. Ein weiterer wichtiger Bereich ist das Gießen, in dem die Auszubildenden lernen, wie man Gussformen erstellt und das Schmelzen von Metall sicher durchführt. Auch die Nachbearbeitung von gegossenen Teilen, einschließlich Schleifen, Polieren und Qualitätskontrolle, ist ein zentrales Lernfeld, das die Auszubildenden beherrschen müssen. Darüber hinaus wird auch das Arbeiten mit technischen Zeichnungen und die Anwendung von CAD-Software gelehrt, was für die moderne Fertigung zunehmend wichtig ist. Die Auszubildenden lernen außerdem, wie man Produktionsprozesse plant und optimiert, um Effizienz und Qualität zu steigern, sowie die Einhaltung von Sicherheits- und Umweltstandards. Diese Lernfelder sind entscheidend, um die Auszubildenden auf die vielfältigen Anforderungen des Berufs vorzubereiten.

Welche Schulfächer sind wichtig?

In der Berufsschule lernen Metall- und Glockengießer/in eine Vielzahl von Fächern, die auf die praktischen Anforderungen des Berufs abgestimmt sind. Zu den wichtigsten Fächern zählen Fertigungstechnik, Werkstoffkunde und technische Dokumentation. Im Fach Fertigungstechnik erwerben die Auszubildenden Kenntnisse über verschiedene Fertigungsverfahren, Maschinen und Werkzeuge, die in der Metallverarbeitung zum Einsatz kommen. Durch die Werkstoffkunde lernen sie die Eigenschaften und die Verarbeitung von Metallen und Legierungen kennen, was für die Auswahl geeigneter Materialien für bestimmte Anwendungen unerlässlich ist. Das Fach technische Dokumentation vermittelt den Auszubildenden, wie sie technische Zeichnungen lesen und erstellen können, was für die Planung und Umsetzung von Gussprojekten wichtig ist. Darüber hinaus werden auch Fächer wie Mathematik und Physik unterrichtet, um das technische Verständnis zu fördern. In vielen Schulen wird auch Wert auf die Vermittlung von Kenntnissen in den Bereichen Arbeits- und Umweltschutz gelegt, um die Auszubildenden auf die sicherheitsrelevanten Aspekte des Berufs vorzubereiten.

Gehalt während der Ausbildung

Die Vergütung während der Ausbildung zum/zur Metall- und Glockengießer/in variiert je nach Region und Unternehmen, liegt jedoch im Durchschnitt bei etwa 800 bis 1.000 Euro im ersten Ausbildungsjahr. Im zweiten Jahr können die Gehälter bereits auf etwa 900 bis 1.100 Euro steigen, während im dritten Jahr Auszubildende mit einem Verdienst von 1.000 bis 1.200 Euro rechnen können. Diese Zahlen können je nach Tarifvertrag und Unternehmensgröße leicht variieren, und es gibt auch Betriebe, die eine höhere Ausbildungsvergütung anbieten, um talentierte Auszubildende zu gewinnen. Die Vergütung ist ein wichtiger Aspekt, der die Entscheidung für diesen Ausbildungsberuf beeinflussen kann, und stellt sicher, dass die Auszubildenden während ihrer Lehrzeit finanziell abgesichert sind.

Gehalt nach der Ausbildung

Nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung zum/zur Metall- und Glockengießer/in liegt das Einstiegsgehalt in der Regel zwischen 2.500 und 3.000 Euro brutto im Monat. Dieses Gehalt kann je nach Region, Unternehmensgröße und individueller Verhandlung variieren. In größeren Unternehmen oder in Regionen mit einer hohen Nachfrage nach Fachkräften kann das Gehalt auch deutlich höher ausfallen. Besonders in spezialisierten Gießereien, die hochwertige Produkte herstellen, können die Einstiegsgehälter über dem Durchschnitt liegen. Zudem sind im Laufe der Karriere Gehaltserhöhungen und Aufstiegsmöglichkeiten in Aussicht, was diesen Beruf attraktiv macht.

Karrieremöglichkeiten

Die Aufstiegsmöglichkeiten für Metall- und Glockengießer/in sind vielfältig und bieten zahlreiche Perspektiven für die berufliche Entwicklung. Nach der Ausbildung besteht die Möglichkeit, sich zum/zur Meister/in weiterzubilden, was mit einer höheren Verantwortung und einem höheren Gehalt einhergeht. Alternativ können Metall- und Glockengießer/in eine Weiterbildung zum Techniker oder Fachwirt in der Fachrichtung Metalltechnik anstreben, was ebenfalls mit Führungsaufgaben und höheren Verdienstmöglichkeiten verbunden ist. Zudem gibt es spezielle Lehrgänge und Seminare, die auf die neuesten Technologien in der Metallverarbeitung und Gießereitechnik eingehen und somit die Fachkenntnisse erweitern. Diese Qualifikationen können die Chancen auf dem Arbeitsmarkt erheblich verbessern und den Karriereweg in der Branche fördern.

Weiterbildungsmöglichkeiten

Für Metall- und Glockengießer/in bestehen verschiedene Möglichkeiten für ein weiterführendes Studium, auch ohne Abitur. Nach der Ausbildung können sie eine Fachhochschulreife erwerben und anschließend ein Studium im Bereich Maschinenbau, Verfahrenstechnik oder Produktdesign aufnehmen. Mit Abitur stehen ihnen zusätzlich Studiengänge an Universitäten offen, die sich auf Ingenieurwissenschaften oder verwandte Fachrichtungen konzentrieren. Diese Studiengänge bieten eine vertiefte theoretische Ausbildung und eröffnen weitere Karrierechancen in der Industrie oder im Management. Die Kombination aus praktischer Ausbildung und akademischem Wissen kann die beruflichen Perspektiven erheblich erweitern.

Pro & Contra

Der Beruf des Metall- und Glockengießers bietet zahlreiche Vorteile. Erstens ist er ein traditionsreicher Beruf, der viel Kreativität und handwerkliches Geschick erfordert, was für viele eine große Befriedigung bietet. Zweitens gibt es eine hohe Nachfrage nach qualifizierten Fachkräften in der Metallverarbeitung, was gute Beschäftigungschancen und -sicherheit verspricht. Drittens sind die Verdienstmöglichkeiten attraktiv, insbesondere mit zunehmender Erfahrung und Qualifikation. Darüber hinaus gibt es vielfältige Aufstiegsmöglichkeiten, sei es durch Weiterbildung zum Meister oder Techniker, oder durch die Gründung eines eigenen Unternehmens. Schließlich ermöglicht die Kombination aus praktischen und theoretischen Kenntnissen eine interessante und abwechslungsreiche Tätigkeit, die sowohl technische als auch kreative Aspekte umfasst. Die Arbeit in einem spezialisierten Berufsfeld kann zudem zu einer hohen beruflichen Identifikation und Zufriedenheit führen.

Tipps für deine Bewerbung

Die Prüfungsstruktur für Metall- und Glockengießer/in umfasst sowohl Zwischen- als auch Abschlussprüfungen. Die Zwischenprüfung findet in der Regel nach der Hälfte der Ausbildungszeit statt und dient dazu, den Ausbildungsstand der Auszubildenden zu überprüfen. Hierbei wird sowohl das theoretische Wissen als auch die praktische Anwendung getestet. Die Abschlussprüfung erfolgt am Ende der dreijährigen Ausbildungszeit und gliedert sich in einen praktischen und einen theoretischen Teil. In der praktischen Prüfung müssen die Auszubildenden eine Gussform erstellen und ein Produkt gießen, wobei die Qualität und die Ausführung der Arbeit bewertet werden. Im theoretischen Teil wird das Wissen über Materialien, Verfahren und technische Grundlagen geprüft. Die Prüfungen sind ein wichtiger Bestandteil der Ausbildung, da sie sicherstellen, dass die Auszubildenden über die notwendigen Kenntnisse und Fähigkeiten verfügen, um im Beruf erfolgreich zu sein.

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